Helen Carter

Anwaltshure 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem E-Book | 4 Erotische Roman


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Dann rauchte er schweigend die Zigarette, bis nur noch der Filter übrigblieb, den er im Aschenbecher zerdrückte. Wir hatten uns beide nicht einen Millimeter bewegt. Standen nur da und lauschten dem Eis, das unter unseren Füßen gefährlich knirschte.

      »Ach, weißt du was, Emma – tu einfach, was du willst. Von mir aus kannst du ihn haben.«

      Ich bekam gerade noch den Sinn seiner Worte zu fassen und fürchtete im gleichen Moment, durchzudrehen. Die Bombe war zwar unter seinem Hintern explodiert, aber ich bekam die Splitter ab! Was hatte ich mir denn dabei gedacht, so etwas zu ihm zu sagen?

      »Heißt das, du legst ihn mir vor die Füße? Ist er eine Gabe deinerseits? Wie dieses Apartment?«

      George schüttelte langsam den Kopf. »Ich bin Pragmatiker. Du bist der Renner bei meinen Klienten und du magst deinen Job. Wieso sollte ich das kaputtmachen? Du hast mir nur Vorteile gebracht und das war letztendlich der Grund, warum ich auch mit dir reden musste. Du bist der Typ Frau, der sich früher oder später vollkommen in mich verrannt hätte. Also musste ich einfach die Notbremse ziehen. Und wenn Derek das Trostpflaster ist, das du brauchst, dann ist es okay. Da ist der Junge wenigstens mal von Nutzen.«

      Er leerte sein Glas und schenkte sich nun selbst nach. Ich setzte mich an den Tisch, bekämpfte die in mir aufsteigenden Tränen und starrte ihn an wie eine neue Spezies unter dem Mikroskop. Während er in einer Hand sein Glas balancierte, schob er die andere bereits in den Ärmel seines Mantels. Offenbar hatte er es mehr als eilig von hier wegzukommen!

      Wie konnte ein Mensch nur so sein? Wie sehr hatte ich mich in ihm getäuscht!

      »Arbeitest du noch für mich?«, fragte er geschäftsmäßig.

      Es kam so unerwartet, dass ich gar nicht groß nachdenken konnte. Meine Reaktion war rein instinktiv. Bauchgefühl.

      Ich nickte.

      Nie würde er erfahren, was in diesem Moment in mir vorging.

       Ungeahnte SehnSucht - Teil 1

      Das heiße Wasser rauschte über mich hinweg, prasselte auf meinen müden Körper und mein noch ausgelaugteres Herz.

      Wieso fiel es mir so ungemein schwer, George einfach nur aus der professionellen Sicht zu betrachten? Warum war es so ein Leichtes für ihn, mich zu verletzen?

      Hätte ich mir sicher sein können, dass er zumindest so etwas wie liebende Freundschaft empfand, dann hätte ich ihm wenigstens noch mal richtig wehtun können. Aber so …

      Wieder rief ich mir, als ich von Liebe sprach, sein Gesicht mit der Anwaltsmiene ins Gedächtnis und kam zu dem Schluss, dass ich für ihn wirklich nicht mehr war, als ein verdammt guter Fick.

      Tief verletzt den Gedanken nachhängend, seifte ich mich ein und spülte dann das sanft nach Rosen duftende Gel von meinem Körper.

      Gerade rechtzeitig stellte ich das Wasser aus, um das Klingeln zu hören. So warf ich mir meinen Bademantel über und eilte zur Haustür.

      George! Er war zurückgekommen!, schoss es mir durch den Kopf. Hatte er etwas vergessen? Wollte er mir noch etwas sagen? Ich jubelte innerlich. Das konnte nur bedeuten, dass es ihm leid tat und dass er es wiedergutmachen wollte.

      Ohne auch nur einen Blick durch den Spion zu werfen, riss ich die Tür auf und prallte direkt in eine dunkle Lederjacke. Scham erhitzte mein Gesicht und ich wagte kaum aufzusehen. Was konnte peinlicher sein, als eine vor Erregung strahlende Frau, nur mit einem dünnen Bademantel bekleidet, darunter nackt, die die Tür einem komplett Fremden öffnete?

      Nein, nicht komplett fremd! Denn vor mir stand kein anderer als Derek!

      Augenblicklich erstarrte ich zu einer Salzsäule. War er noch mit George zusammengetroffen? Mein Herz raste und ich wusste eigentlich nicht so recht warum.

      »Du?«, schaffte ich zu sagen.

      Seine Blicke wanderten an mir herunter und wieder herauf. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich wie ein Pferd auf dem Bauernmarkt. Dann grinste er breit. Meine Hand bebte und Zorn stieg in mir auf. »Kann ich dir irgendwie helfen?«

      Dereks Grinsen wurde noch breiter. »Wenn ich dich so sehe … Auf jeden Fall!«

      Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Kannst du mir auch eine vernünftige Antwort geben?!«

      Im gleichen Moment straffte er sich und setzte einen blasierten Gesichtsausdruck auf. »Ja, du kannst mir helfen.« Ohne, dass ich ihn auch nur mit einem Wink in die Wohnung gebeten hatte, drängte er sich jetzt an mir vorbei und marschierte mit langen Schritten in mein Wohnzimmer. Hier wiederum führte ihn sein Weg direkt an die Hausbar, wo er sich an diversen Flaschen zu schaffen machte.

      Als er seinen Wunschcocktail gemixt hatte, hielt er auch mir ein Glas entgegen. Zögernd nahm ich es an, denn ich kannte die Tendenz, bei seinen Cocktails das Höllenfeuer nachzuempfinden …

      »Ist das wieder eine deiner Mörder-Mischungen?«, fragte ich unsicher.

      »Kannst ihn dir ja verdünnen.« Damit leerte er sein Glas mit einen Zug.

      Ich aber schnupperte kurz über den Rand meines Drinks und beschloss, dass dieses Gemisch nur mit äußerster Vorsicht zu genießen sei.

      »Ich brauche hier ein Zimmer«, sagte Derek plötzlich.

      Ich war so perplex, dass ich ganz normal klang: »Bitte?«

      »Also … Ich habe da heute Abend eine entzückende junge Dame kennengelernt. Sie war, wie ich auch, Gast einer Privatparty im ›Dark Light‹.«

      Strategische Pause. Privatparty – das musste ich erstmal wirken lassen. »Ja? Und?«

      »Ich fand sie interessant. Und sie mich …«

      »… auch interessant?«, fragte ich überbetont freundlich.

      »Ja, und scharf. Sie verwickelte mich in ein Gespräch. Und dann haben die Dinge ihren Lauf genommen.«

      »Du hast sie gebumst.«

      »Noch nicht.«

      »Aha.«

      Er grinste wieder. »Aber jetzt. Jetzt will sie ficken. Und zwar hier.«

      »Hier?«

      »Ja. Schön, dass es dir nichts ausmacht!«

      »Langsam, langsam. Das habe ich keineswegs gesagt! Und ob es mir verdammt noch mal was ausmacht!«

      Falsche Formulierung, ärgerte ich mich.

      Derek legte seinen Kopf leicht zur Seite, verengte seine Augen zu Schlitzen und schenkte mir seinen berüchtigten Von-der-Seite-prüf-Blick. »Bist du eifersüchtig?«

      Seine Stimme war so leise, dass ich sie kaum hören konnte und gerade das machte mich vorsichtig.

      Langsam ließ ich meinen Atem ein- und ausströmen, bevor ich antwortete: »Nein. Ganz und gar nicht. Du kannst bumsen, wen du willst, wann du willst und wo du willst.«

      »Gut.«

      Etwas zog sich in meinem Magen zusammen. »Nur nicht jetzt. Und nicht hier. Ich bin müde und mag keine Gäste mehr.«

      Das war kein Argument für Derek. Ich erkannte es an seinem überheblichen Gesichtsausdruck. »Wir stören dich auch nicht. Großes Indianer-Ehrenwort!«

      Noch so eine alberne Bemerkung und wir würden innerhalb von Millisekunden richtig Zoff kriegen. Ich sah in seine olivenfarbenen Augen, betrachtete seine wundervollen Lippen und ahnte im gleichen Moment um das, was sich unter seinen Kleidern verbarg. Ein Sirren wanderte wie ein elektrischer Impuls durch meinen Körper.

      »Dein Vater ist gerade gegangen«, versetzte ich knapp.

      Ja, ich wusste, wo ich ihn kriegen konnte. Seine Augen zogen sich sofort zu kleinen, bösen Schlitzen zusammen und sein Schweigen zeigte mir, dass ich genau dort getroffen hatte, wo ich hatte treffen wollen. Seine Brust hob und senkte sich verräterischer, als er es seinem Gesicht, über das er für