Sharon York

Die HexenLust Trilogie | Band 2 | Erotischer Roman


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Zunge über meinen reizbarsten Punkt. So lange, bis ich meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle habe und die Feuchtigkeit aus mir herausströmt. Doch er macht weiter mit seiner Tortur. Bartolomé beugt sich über mich, fasst meine Haare und dringt mit der Spitze seines Penis’ in mich ein. Ich halte die Luft an und presse ihm mein Becken entgegen, doch er zieht sich zurück. Wieder und wieder macht er dieses Spiel, bis ich ihm völlig ausgeliefert bin. Ich möchte mich ihm schenken. Er kann nun alles mit mir machen, was er begehrt. Wenn der Preis meine Seele ist, so kann er sie haben.

      Als hätte er meinen Gedanken erhört, dringt er in mich ein. Tief und stark spüre ich ihn in mir. Nur wenige Male muss er seine Taille vorstoßen, bis ich kurz vor der Explosion bin. Ein Schrei verlässt meine Lippen, als er sich wieder zurückzieht.

      Nein, bitte nicht, bitte ... Wieder erreicht mich Nebel, den ich gehorsam in mich aufnehme. Ich werde mit jedem Atemzug schwächer, meine Arme, die ich eben noch um ihn geschlungen hatte, gleiten an seinem Körper herab, verlieren an Kraft. Noch einmal dringt er in mich ein. In langen, harten Zügen treibt er mich erneut bis an den Rand des Zusammenbruchs. Dabei fasst er meine Haare, blickt mir tief in die Augen. Ich spüre nur noch ihn, will ihm alles geben, was ich habe. Er stößt mich nun mit Kraft und magischer Energie. Die Lust baut sich rasend schnell in mir auf und verlässt schließlich schreiend meine Kehle. Kurz bevor ich den Höhepunkt erreiche, zieht er sich zurück. Mein Körper beginnt zu zittern. Als der Nebel erneut in meine Nase dringt, ist das Leben aus meinem Körper fast verschwunden. Ich kann mich keinen Zoll mehr bewegen, meine Beine sind gespreizt, mein Busen wippt, als er flach die Hände auf meine Brust legt.

      »Las dich fallen und gib mir deine Seele!«

      Mein Mund kann keine Worte mehr sprechen, doch meine Augen sind geöffnet, als er erneut in mich eindringt.

      Plötzlich zerreißt ein Schrei den Nebel. Der Sohn des Teufels wirft sich zurück, landet kurz auf den Knien, bäumt sich dann auf.

      Walpurga! Blutend strotzt sie vor Hass, als sie auf ihn zuschreitet und Druckwellen gegen seinen Körper wirft. Nur für einen Moment scheint er aus der Fassung gebracht, dann brennt der Raum erneut. Sein Groll scheint allgegenwärtig, der Zorn erfüllt den Raum mit Glut.

      »Meinst du wirklich, Hexe, dass du mich besiegen kannst?«

      Ihr Dolch blitzt auf. Während er hasserfüllt auf sie zumarschiert, kniet sie sich hin. In ihren offenen Händen ruht der Dolch und ihre Lippen bewegen sich wortlos, während alle Kraft und Macht in die Waffe fließen.

      Bartolomé holt zum vernichtenden Schlag aus, doch diesmal ist sie schneller. Mit ganzer Kraft rammt sie den Dolch in seine Brust. Die Flammen lodern auf, meine Lungen füllen sich mit heißer Luft. Er taumelt, scheint angeschlagen, fällt auf die Knie. Mit letztem Willen kann er den Dolch aus seiner Brust ziehen, muss sich schwer atmend am Boden abstützen. Diesmal verschließt sich die Wunde nicht.

      »Es ist nicht möglich«, stammelt er keuchend. »Wie konnte das passieren?«

      Durch die Wunde höre ich Schreie. Es müssen Hunderte, Tausende sein .... Sie alle strömen aus ihm heraus und mit ihnen verlässt Bartolomé die Kraft.

      Auch Walpurga ist geschwächt, kann ihn nicht in die Hölle zurückschicken, aus der er gekommen ist. Erschöpft liegt sie am Boden, atmet hastig, den Blick nicht von der Gestalt nehmend. Mehr und mehr verschwinden der Nebel und die Flammen. Unter Aufwendung seiner letzten Kraft, schafft er es aufzustehen. Er torkelt zum Fenster.

      »Ich werde wiederkommen. Und wenn es tausend Jahre dauert, ich werde wiederkommen.« Seine Stimme ist voller Hass und Pein. Dann stürzt er sich hinaus.

      Nebel und Flammen sind verschwunden, als ich meinen Körper notdürftig bedecke und zu Walpurga eile. Meine Sinne sind wieder beisammen, das Geschehene scheint mir nun wie ein dunkler Traum aus vergangenen Nächten. Meine Beine zittern, meine Kehle ist staubtrocken.

      »Wie geht es Euch? Was ist geschehen?«

      Walpurga kann sich an ihrem Stab aufrichten. Sie wirkt müde, aber erleichtert. »Er hat beinahe alle seine Macht verloren«, sagt sie leise, stützt sich am Fenster ab und blickt in die Dunkelheit. »Doch er wird wiedergekommen ... irgendwann.«

      ***

      Nachdem ich die Übersetzung der Dienerin gelesen hatte, verstaute ich alles wieder an seinem Platz, verließ den Zirkel und fuhr nachdenklich in Richtung Queens. Erschöpft öffnete ich die Tür zu meinem Appartement und stolperte laut fluchend über eins von Maddox automatischen Gewehren.

      Warum lassen Männer ihre Sachen einfach auf dem Boden liegen?

      Mein Groll verflog, als ich die glühenden Runensteine in jedem Zimmer vorfand. Dass sie so hell glühten, hieß nichts anderes, als dass er die Schutzsteine ausgewechselt hatte. Je heller sie mir entgegenfunkelten, desto aufgeladener waren sie. Ein Großteil der Halbwesen und Dämonen konnte dadurch die Wohnung nicht mehr betreten. Wie süß er doch war, wenn er sich um meine Sicherheit sorgte. Dass meine magischen Fähigkeiten weit stärker ausgeprägt waren, als die seinen, vergaß er dabei. Obwohl er für einen Reaper ein paar ganz passable Zauber drauf hatte.

      Tief in Gedanken legte ich so ziemlich jedes Kleidungsstück, für jeden Anlass in meinen Reisekoffer und musste am Ende feststellen, dass ich eigentlich einen zweiten gebraucht hätte. Obwohl ich seit gefühlten fünf Jahren keinen Urlaub mehr gehabt hatte, wollte bei mir keine Reisestimmung aufkommen. Zu tief wogen die Überlegungen über die Aufzeichnungen der Dienerin Walpurgas. Eine Gänsehaut zog sich über meinen Körper, als ich daran dachte, dass ich gerade ein Schriftstück gelesen hatte, das kurz nach der Gründung des Zirkels entstanden sein musste, denn Walpurga war die erste und mächtigste Hexe. Nur deshalb konnte sie den Sohn des Teufels besiegen – sie muss alle Macht in diesen einen Dolch gelegt haben, als sie ihn traf.

      Als ich mich tief in der Nacht endlich in die seidene Bett­wäsche fallen ließ, drängte ich diese Gedanken beiseite. Vielleicht war es wirklich Zeit für ein wenig Abstand. Morgen Nacht würde ich mich in einem Luxushotel an meinen Freund kuscheln können, in einer Welt ohne Dämonen und Vampire, ohne Viljas, die mir nach dem Leben trachteten und ohne Prophezeiungen über den Weltuntergang. Hatte ich ihn gerade wirklich als meinen Freund bezeichnet?

       Gefährliche Gedanken von Sharon York

      Die Nacht hatte einen faden Beigeschmack, den ich nicht imstande war zu deuten. Übermüdet duschte ich, legte ein dezentes Make-Up auf und wollte in meinem begehbaren Kleiderschrank gerade nach einer Arbeitsuniform greifen, als ich innehielt. Nein, heute war kein Arbeitstag! Ich musste nicht in den Zirkel und war gerade auch keine Hexe. Ich war einfach nur eine junge Frau, die mit ihrem Freund – ja, Freund! – in den Urlaub flog. Sofort fiel mir eine Last von den Schultern und ein Lächeln huschte über meine Lippen. Für den Anlass wählte ich einen modischen Jeansrock und ein schwarzes Top, steckte die Tickets ein und bestellte mir ein Taxi.

      »Du wirst ein paar Tage ohne mich auskommen müssen«, sagte ich zu meinem Kaninchen Lemi und gab ihm eine Karotte. Als Lemi sie genüsslich kaute, musste ich kurz zurückdenken an Creepy, diesen widerlichen Schlangendämon. Es war nun schon ein paar Monate her, seitdem ich Lemi aus seinen Fängen befreit hatte. Maddox hatte ihn so getauft, weil er von oben bis unten mit Lehm bedeckt war, nachdem ich mit zwei Golems gekämpft hatte. Irgendwie war mir der Kleine ans Herz gewachsen, also hatte ich ihn kurzerhand adoptiert. Für diese Urlaubs-Woche brachte ich ihn zur Nachbarin, bedankte mich herzlich und stieg ins Taxi.

      Nach einem nervenaufreibenden Gespräch mit dem plappernden Fahrer, stand ich nun vor dem Terminal des Flughafens »La Guardia«. Die Gedanken an das vergangene Jahr zwangen sich schmerzhaft auf. Nikolai, der Verführer, die beinahe geglückte Unterwerfung des Zirkels und der Anschlag auf meine beste Freundin flirrten vor meinem geistigen Auge.

      Nur Schatten der Vergangenheit, Isabelle, versuchte ich mich zu beruhigen. Zielstrebig schritt ich zum verabredeten Treffpunkt im »Starbucks«.

      Nach einem großen, fettarmen Latte Macchiato fühlte ich mich augenblicklich wohler, dies sollte sich jedoch schlagartig ändern, als ich eine dunkle Gestalt erblickte, die schlurfend und mit hängenden Schultern auf mich zuschritt.