Sharon York

Die HexenLust Trilogie | 3 Erotische Romane


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Worte waren nicht mehr als ein Flüstern. »Ja, weißt du denn nicht, wer Nikolai damals verhaftet hat? Es waren die Hexen aus dem amerikanischen Zirkel, welche in Russland mithalfen, Recht und Ordnung zu wahren. Wenn ich mich genau entsinne, war es nur ein Mädchen, nicht älter als du selbst, die es tatsächlich schaffte, Nikolai, den Herrscher, zu überwältigen.«

      Er nahm meine Finger in beide Hände und hauchte einen Kuss auf die Innenflächen. Nur mit größter Mühe schaffte ich es, still sitzenzubleiben und seinem Blick standzuhalten.

      »Dieser prahlerische Beiname kommt übrigens nicht, wie von vielen vermutet, davon, dass er sich als Herrscher der Welt fühlt. Er rührt vielmehr daher, dass er die Gedanken der Menschen beherrschen kann.« Er blickte zu Boden, kicherte dunkel und sah mir dann wieder in die Augen. »Und natürlich die der Hexen. Du musst wissen, er ist ein großer Verführer, kann tief in Gedanken eindringen, deine intimsten Wünsche und Hoffnungen sehen, die in den entlegensten Winkeln deines Geistes schlummern und sie gegen dich verwenden. Ihm einmal verfallen, ist es beinahe unmöglich, seinen eigenen, freien Willen wiederzuerlangen.«

      Bashir erhöhte den Druck. Seine Fingernägel suchten nun langsam den Weg über die Haut meiner Unterarme. Es war schwer auszudrücken, was ich in diesem Moment empfand. Einerseits bemerkte ich, wie mein Körper immer mehr seinen gekonnten Zärtlichkeiten verfiel, andererseits musste ich diese Informationen haben.

      »Ich verstehe, aber was hat er vor?«

      Mit einem Mal lehnte er sich zurück in seinen Sessel, schlug die Beine übereinander und nippte an seinem Whiskey.

      »Nun, dass ist schwer zu sagen. Wäre ich an seiner Stelle, würde ich meine Position festigen. Nikolai hat lange geschlafen, Isabelle. Sehr lange.« Er zog seine Augenbrauen zusammen, stützte das Kinn auf seine Faust. »Auch er sieht, dass die Zeit sich verändert hat. Alles ist schneller geworden, hektischer. Aber er ist und bleibt ein Sohn des Teufels mit außerordentlichen magischen Fähigkeiten. Auch wenn er ein wenig aus der Übung ist.« Bashir lächelte milde, als wolle er unterstreichen, dass die Aussage nicht ganz ernst gemeint war. »Aber nachdem er seine Position ausgekundschaftet hat, wird er eine Armee aufbauen. Er wird versuchen, die Dämonen, alle Halbwesen, Vampire und Kreaturen zu vereinen, um die einzige Instanz anzugreifen, die zwischen ihm und der Macht liegt.«

      Mein Blick fuhr zu Boden, meine Lider schlossen sich, als würden sie Tonnen wiegen.

      »Den Zirkel«, vervollständige ich.

      »Erst die Hexen des Ostens, dann in ganz Amerika. Und wenn er sich beim russischen Zirkel gerächt hat, wird seine Armee so groß sein, dass ihr die Menschen nicht mehr beschützen könnt.«

      Meine Kehle wurde augenblicklich trocken. Es war nicht das erste Mal, dass ein größenwahnsinniger Dämon mit einer Armee den Zirkel zerstören wollte. Doch mein Gefühl sagte mir, dass es diesmal anders wäre. Er war ein Sohn des Teufels, verdammt noch mal. Mit so einem Gegner hatte ich noch nie zu tun gehabt.

      »Weißt du, wo er sich aufhält? Kannst du mir mehr erzählen?«

      Bashir winkte ab. »Es tut mir leid, Isabelle. Aber das ist alles, was ich weiß.«

      Gerade als ich erneut den Kopf senken wollte, stimmte er erneut an. »Allerdings hörte ich von etlichen Treffen im Central Park. Wie du auch bemerkt haben solltest, ist es dort in letzter Zeit ruhig geworden.« Wieder lächelte er kurz. »Die Ruhe vor dem Sturm sozusagen, wie vor jeder Schlacht. Vielleicht liegt es daran, dass so ziemlich jeder Dämon in der Region derzeit in die Stadt reist um sich dort, im Schutze des Dickichts, aufzuhalten.« Er faltete die Hände. »Aber das ist natürlich nur eine Vermutung.«

      Das war es also. Die eine Information, die ich brauchte. Sofort stand ich auf. Ganz Gentleman erhob auch Bashir sich.

      »Vielen Dank«, hauchte ich bereits im Gehen.

      Er deutete eine Verbeugung an.

      Für den Bruchteil eines Momentes glaubte ich, die Tür erreichen zu können. Ich hatte den Arm bereits ausgestreckt, um den Türknauf zu umfassen, da spürte ich seinen Körper an meinem. Der Duft seiner Haut drang mir in die Nase und betörte meine Sinne. In leicht wiegenden Bewegungen schmiegte er sich an meinen Rücken. Mit dosierter Gewalt hielt er mich fest. Seine Hand ruhte an meinem Bauch, streichelte die Stelle unter meinem Bauchnabel.

      »Bekomme ich wirklich kein Dankeschön?«, flüsterte er mir ins Ohr. Auch wenn ich es nicht wollte, aber meine Stimme zitterte wie das letzte Blatt an einem Baum im stürmischen Wind. Mit warmen Lippen bedeckte er meinen Hals mit Küssen. Ich schloss die Augen.

      »Soll ich?«, fragte er herausfordernd. Mit den Fingern drückte er meinen Kopf nach oben, legte meinen Hals frei. Ich spürte, wie meine Beine das Gewicht meines Körpers nicht mehr tragen konnten, knickte leicht nach hinten weg. Gleichzeitig küsste er die Stelle hinter meinen Ohren, knabberte mir am Ohrläppchen. Er ließ sich Zeit dabei, strich mit dem warmen Handtuch über mein Kinn, dann meinen Mund, legte es sogar zärtlich über meine Augen. Ein Wohlgefühl erfasste meinen Körper. Ich genoss es, spürte aber auch, wie die Chance, dass ich ging, nun immer kleiner wurde, bis sie mehr und mehr verschwand. Ohne dass ich es wollte, kreiste ich mein Becken.

      »So kann ich dich nicht gehen lassen«, wisperte er mit tiefer Stimme. Sein Atem brannte in meinem Nacken. »Du musst gleich noch in den Zirkel, da willst du doch gut aussehen. Ich glaube, dir fehlt ein heißes Bad.« Seine Küsse wurden nun intensiver, fordernder, trotzdem so zärtlich, als würde er mit einer Feder über die sensible Haut meines Halses streicheln.

      Ich wollte etwas sagen, den letzten Schritt zur Tür gehen, doch ich spürte nur dieses Verlangen, welches mit jeder seiner Berührungen wuchs.

      »Stell dir vor, Isabelle. Warmes Wasser, das deinen Körper zärtlich umspült – überall hinkommt.« Dabei glitt seine Hand nach unten, übte leichten Druck auf meinen Venushügel aus und das warme Handtuch rieb tief in mein Dekolleté. Ich fühlte meine immer härter werdenden Brustwarzen, die Hitze in meinen Slip.

      »Ich kann nicht«, stöhnte ich mit letzter Kraft und wollte einen Versuch unternehmen, zu entkommen. Mit Mühe öffnete ich meine Augen einen Spaltbreit, und hob meine Hand zum Türknauf. Nur wenige Zentimeter, dann hätte ich ihn erreicht. Doch als würde es mir innerlich Schmerzen bereiten, sackte meine Hand nach unten und ich bemerkte kurz darauf ein allzu bekanntes, tiefes Ziehen. Ich wusste, ich war verloren.

      Von der Seite näherte sich Bashir – oder vielmehr ein Abbild seiner selbst. Während der ursprüngliche Bashir mich immer noch leicht im Griff hielt, berührte der andere meine Wange. Ich konnte gar nicht anders, als seinen Bewegungen zu folgen. Er war wie er gekleidet, duftete nach seinem Parfüm, sprach so wie er, sah genau so aus wie er. Der Mann, der zärtlich meine Hand nahm und mich überragte, war ein Ebenbild, eine Spiegelung. Er war Bashir.

      Der Spiegel nahm das Handtuch, fuhr mir damit über die Wange. Ruhig legte er meine Hand in seine, hauchte Küsse darauf und streichelte mich mit den Fingerkuppen. Mein Rücken wölbte sich unter dem Prickeln auf meiner Haut. Dann begann das Abbild, die rechte Seite meines Halses zu küssen, während Bashir meinen Nacken bearbeitete. Zärtlich bauten sie von Sekunde zu Sekunde mehr Druck auf, sodass mir ein leichtes Stöhnen entfuhr. Ich sammelte all meine Willenskraft und versuchte, ein weiteres Mal, die Klinke zu erreichen, dann erklang wieder dieser Ton. Ein zweites Abbild stellte sich an meine Seite, drückte seinen Körper eng an mich und begann, auch die linke Seite meines Halses zu küssen. Ich war gefangen zwischen den drei groß gewachsenen Männern und konnte mich nicht zurückhalten, lauter vor Verlangen zu seufzen. Ihre Hände hatten nun die Bluse aus meinen Rock gezupft. Überall an meinem Körper glitten Hände, die mich streichelten. Die ersten Knöpfe wurden geöffnet, ihre Fingerspitzen fuhren sanft um meine Brustwarzen. Eine andere Hand strich meinen Venushügel herab und kreiste mit ruhigen Bewegungen um meine Scham. Meine Finger hatten nun die Klinke erreicht, streichelten das kalte Metall, als ob sie unsicher wären, sie niederzudrücken.

      Als das Geräusch mehrere Male erklang, ließ ich den Arm sinken. Meine Gegenwehr war gebrochen. Nun waren die Hände auch an meinen Beinen. Mein Kopf lehnte an der Schulter Bashirs, während er mich tief und leidenschaftlich küsste.