Tina Rose

Blasen - Der perfekte Blowjob | Erotischer Ratgeber


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so handelt es sich bei Fellatio um etwas derart Selbstverständliches, dass es nicht nur von Teenagern bei jeder Gelegenheit praktiziert wird, sondern generell üblicher Bestandteil des Sexlebens und fast jeder Beziehung zwischen Mann und Frau ist. Darüber mögen die Älteren unter uns den Kopf schütteln, denn noch in den 70er- und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts galt der Blowjob offiziell als schmutzig und verdorben und wurde selbstverständlich ausschließlich von Homosexuellen oder von wirklich bösen Mädchen praktiziert. Taucht man aber tatsächlich in die Geschichte des Blowjobs ein, zeigt sich schnell, dass es sich um eine uralte, mal mehr, mal weniger beliebte sexuelle Praktik handelt:

       Die Wurzeln des Blowjobs

      Die ältesten historischen Zeugnisse des Oralverkehrs stammen aus Ägypten, wo antike Bildnisse und Mosaiken diese sexuelle Praktik belegen. Aus Letzterem stammt auch das Kamasutra, das große Buch der Liebe. Dieses ist so umfangreich, dass du im Buchhandel vermutlich nur eine gekürzte Fassung finden wirst. Wenn du Glück hast, fehlt dort nicht ausgerechnet das Kapitel auparishtaka, das sich ausführlich und reich bebildert mit den Freuden der Fellatio beschäftigt.

       Römische und griechische Antike

      Bestehend vor allem aus Soldaten und Machos wurde in der römischen wie auch der griechischen Gesellschaft besonders häufig Oralverkehr praktiziert. Dieser wurde hier sogar ganz gezielt eingesetzt, um Personen – Frauen wie Männer – zu bestrafen und zu erniedrigen. Ein Blowjob musste hier nicht zwingenderweise von einer Frau ausgeübt werden – auch männliche Sklaven mussten ihren Herren zu Diensten seien. Auf diese Weise konnten reiche Adlige Fellatio genießen, ohne die eigene Frau zu beschmutzen oder mit einer anderen Frau fremdzugehen.

       Das Europa des 18. Jahrhunderts

      Wenngleich der Blowjob in europäischen Kulturen weniger ritualisiert wurde, erfreute er sich auch hier zu bestimmten Zeiten großer Beliebtheit. So wurde er im Frankreich des 18. Jahrhunderts zur Selbstverständlichkeit, da er als sicherstes Verhütungsmittel galt. Wichtig war dies insofern, als jeder Mann von Welt neben seiner Ehefrau eine Mätresse besaß und Prostitution weit verbreitet war. Mit zunehmendem Einfluss der Kirche im 19. Jahrhundert wurde sexuelle Aktivität ausschließlich als Akt der Reproduktion akzeptiert. Dass Oralverkehr daher zu verdammen war, liegt auf der Hand. Da die Kirche sich nicht selten im Besitz der ultimativen Wahrheit wähnte, wurden sogar seitenlange Abhandlungen geschrieben, die sich mit der gesundheitsschädigenden Wirkung des Oralverkehrs auseinandersetzten.

       Weshalb Männer den Blowjob lieben!

      Viele Frauen fragen sich ein Leben lang, weshalb Männer scheinbar geradezu besessen davon sind, oral verwöhnt zu werden. Einen ersten Einblick habe ich dir ja bereits im Vorwort gegeben – hier nun die ausführliche Version:

       Natürlich fühlt es sich gut an

      Klar, das Wichtigste beim Sex sind nun mal die Gefühle – und ein Blowjob fühlt sich für eure Männer nun mal bombig an. Das beste Stück umhüllt vom warmen, feuchten Mund der Dame des Herzens bringt das Blut der Männer zum Kochen. Mit „normalem“ Geschlechtsverkehr lässt sich dies einfach nicht vergleichen – oder hat eure Vagina vielleicht eine Zunge?

      Oralverkehr ist einfach etwas ganz anderes. Gemeinsam verwöhnen Lippen, Zunge, Hand und vielleicht sogar euer Rachen seinen Penis. Sorry, aber damit kann eure Vagina leider nicht mithalten.

       Er wird zum Voyeur

      Männer oder Frauen – ein klein bisschen Voyeur steckt in jedem von uns. Wenn ihr einen Spiegel im Schlafzimmer angebracht oder schon einmal mit Videoaufnahmen experimentiert habt, wisst ihr das natürlich bereits. Ohne derartige Hilfsmittel jedoch haben wir einfach nicht die Gelegenheit, uns selbst beim Sex zu beobachten – unsere schwitzenden Körper zu betrachten, die zuckenden Bewegungen zu sehen ... aber ich schweife ab. Oralverkehr ist da anders. Er gibt den Männern die Chance, euch dabei zu beobachten, wie ihr ihn verwöhnt. Eine Frau dabei zu beobachten, wie sie seinen Schwanz in den Mund nimmt, mit Lippen und Zunge verwöhnt und ihn wieder und wieder mit Speichel befeuchtet, macht wirklich jeden gesunden Mann an. Es gibt ihnen das Gefühl, Hauptdarsteller im eigenen, kleinen Privatporno zu sein.

       Entspannen und zurücklehnen

      Egal in welcher Position ihr Fellatio (wie man den Blowjob wie gesagt auch nennt) ausübt – euer Partner kann sich dabei ganz entspannen. Wahrscheinlich könnt Ihr euch gar nicht vorstellen, was den Herren der Schöpfung beim eigentlichen Verkehr alles durch den Kopf geht:

       Bin ich zu schnell? Oder zu langsam?

       Stoße ich hart genug? Oder vielleicht zu hart?

       Ist mein bestes Stück auch wirklich groß genug für sie?

       Werde ich lang genug durchhalten?

      All diese quälenden Fragen fallen beim Oralverkehr weg. Hier heißt es einfach nur zurücklehnen und genießen. Und das haben Männer doch auch ab und an verdient, oder nicht? Ein Blowjob ist nun mal die einfachste Art für Männer, den Orgasmus zu genießen. Und sie sind halt doch etwas einfacher gestrickt ...

       Ein Akt der Unterwerfung

      Einen der wichtigsten Gründe jedoch, weshalb Männer so unglaublich auf Oralverkehr stehen, wird kaum ein Mann offen zugeben: Sie sehen darin einen Akt der Unterwerfung, was sie wahnsinnig anmacht. In dem Moment, in dem ihr vor einem Mann auf die Knie sinkt und seinen Schwanz in den Mund nehmt, gebt ihr ihm das Gefühl, nur für ihn da zu sein und euch einzig und allein für sein Vergnügen zur Verfügung zu stellen. Ihr begebt euch dabei scheinbar ganz in seine Hand und vermittelt ihm das Gefühl, euch ganz besitzen und dominieren zu können.

      In diesem Zusammenhang gewinnt die Optik vor allem dann an Bedeutung, wenn die Frau wie beim klassischen Blowjob vor dem Mann kniet. So wie in früheren Zeiten, als das einfache Gefolge sich vor König und Herrscher zu Boden zu werfen hatte, unterwerft auch Ihr euch in diesem Moment dem Mann. Dies weckt in ihm ein Gefühl der Stärke und der Überlegenheit und hilft ihm, sich wirklich „männlich“ zu fühlen. Inwieweit der Akt des Blasens tatsächlich die Unterwerfung der Frau bedeutet oder ob nicht in Wahrheit ihr die Zügel in der Hand haltet, darüber an späterer Stelle in diesem Ratgeber mehr. Aber ihr dürft schon mal gespannt sein.

       Ein Akt der Anbetung und Bewunderung

      Ganz eng verbunden mit dem vorherigen Aspekt ist auch der nun folgende. Als Frauen müsst ihr verstehen, dass die Bezeichnung des männlichen Geschlechtsorgans als „sein bestes Stück“ nicht aus der Luft gegriffen ist. Schwer nachvollziehbar, aber Männer sehen in ihrem Penis tatsächlich ihr wichtigstes Körperteil. Nicht umsonst findet in jedem Kinosaal ein kollektives Luftanhalten statt, wenn Daniel Craigs bestes Stück in James Bond – Casino Royal mit einem dicken Seil bearbeitet wird. Lieber würden Männer sich Hände und Füße abhacken lassen als sich von ihrem Penis zu trennen. Es handelt sich dabei um DAS Körperteil, das ihn zum Mann macht. Den Penis des Mannes abzulehnen, bedeutet – in den Augen der Herren der Schöpfung – den Mann selbst abzulehnen. Ihn jedoch sanft in den Mund zu nehmen und liebevoll zu verwöhnen, bedeutet, ihn in all seiner Männlichkeit wahrzunehmen und zu bewundern. Probiert es doch beim nächsten Blowjob einfach einmal aus und haltet einen Moment inne, während ihr seinen Schwanz mit großen, bewundernden Augen anseht – ihr werdet es förmlich spüren, wie er (der Mann) einige Zentimeter wächst und sich in eurer Bewunderung sonnt.

       Ein Blowjob zeigt pure Zuneigung

      Natürlich finden auch viele Frauen Gefallen an einem guten Blowjob und natürlich endet nicht jeder Blowjob zwangsweise mit dem Orgasmus des Mannes – dennoch dient er in erster Linie SEINEM Vergnügen. Ihr seid dabei diejenigen, die sich selbst freiwillig etwas zurücknehmen. Ohne eine Gegenleistung einzufordern, beschert ihr dabei eurem Partner einen Orgasmus, was diesem zeigt, wie wichtig euch sein Wohlbefinden ist. Seien wir doch ehrlich: Welche Frau genießt es nach einem anstrengenden Tag nicht, sich einfach nur entspannt zurückzulehnen und von einem selbstlosen