Paul Bross

Baltische Impressionen


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Litauens, ein wundertätiges Muttergottesbild eines unbekannten Meisters, auf acht Holztafeln gemalt, ohne Jesuskind. Die Madonna von Wilno. Vytautas der Große von 1350 – 1430, siedelte orthodoxe Russen und muslimische Tataren in Litauen an. Es kamen auch Juden ins Land, sie sprachen Jiddisch. In Vilnius, das sie Wilne nannten, bewohnten sie ein eigenes Viertel. Vilnius heißt auch das „Litauische Jerusalem“.

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      Muttergottesbild

      Zuletzt sahen wir noch den Rathausplatz und das alte im klassizistischen Stil erbaute Rathaus. Es präsentiert sich mit einem stark vorspringenden Portikus aus sechs dorischen Säulen und einem flachen Dreiecksgiebel.

      Vilnius 2009: Kulturhauptstadt Europas

      Nach gemütlichem Mittag in den umliegenden Gaststätten, brachen wir nachmittags zu einem Ausflug nach Trakai, in die ehemalige Hauptstadt des litauischen Großfürstentums, auf. Wir besichtigten die wunderbare Burganlage aus dem 15. Jahrhundert, die auch ein kunstgeschichtliches Museum beherbergt.

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      Wasserschloss

      Das Gebiet um Trakai ist wegen seiner historischen Bedeutung, sowie See- und Moorlandschaft zum Nationalpark erklärt worden. Die Inselburg Trakai gilt als schönste Burg des Baltikums und war einst mittelalterliche Residenz der litauischen Großfürsten. Interessant auch die dazugehörige Stadt Trakai – die Stadt auf dem Wasser, vom Galve See umspült.

      Trakai war Hauptstadt des Grosfürstentums Litauen, bevor Vilnius Hauptstadt wurde. Die Burg wurde 1321 von Gediminas errichtet. Sein Sohn Kestutis heiratete die schöne Priesterin Birute, deren beider Sohn Vytautas 1350 geboren wurde. Die gesamte Burganlage ist wunderbar restauriert worden. Der Innenhof birgt auch ein Museum mit vielen altertümlichen Schätzen.

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      Burg

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      Innenhof

      Trakai ist ein Muss für jeden Touristen. Im 12. Jh. schon befestigt, erhielt es im 13. Jh. das Magdeburger Stadtrecht. In der Altstadt von Trakai, Richtung Ortsmitte, entlang der Karaumu Straße stehen Holzhäuser der Karäer, die alle mit dem Giebel zur Straße gerichtet sind. Bei Nr. 30 steht die Kinessa, das Gebetshaus, 1409 von Vytautas erbaut.

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      Landschaftlich gehört Litauen zum Jungmoränenland, das vom Eis der Weichseleiszeit überdeckt wurde. Nur ein kleiner Bereich im Südosten blieb eisfrei. Im Westen grenzt das Land mit Sandstränden an die Ostsee. Höchste Erhebung Litauens (294 m) ist der Juozapinès kalnas’. Die größten Flüsse sind Nemunas / Memel und Neris, die in Weißrussland entspringen (Belarus). Im Nordosten von Litauen befindet sich die Seenplatte, zahlreiche Seen gibt es auch im Süden. Ein Teil des Kurischen Haffs und der Kurischen Nehrung gehören ebenfalls zu Litauen.

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      Nemunas / Memel

       Landkarte aus Wikipedia.

      Tag Drei: Mittwoch, 23. Mai 2007 nach Kaunas und Klaipeda/Memel

      Nach dem Frühstück Abfahrt via Kaunas nach Klaipeda. Stadtführung in der zweitgrößten Stadt Litauens und provisorischen litauischen Hauptstadt zwischen den beiden Weltkriegen: Kaunas.

      In Kaunas sehen wir Burgruinen, den Rathausplatz mit eindrucksvollen Monumenten, die Kathedrale, machen einen Gang durch die renovierte Vilnius-Straße mit origineller Architektur und die Laisves – Fußgängerallee mit den gemütlichen Cafés, Bars und Souvenirläden. Kaunas, die Stadt benannt nach Kauna, Sohn der Tochter des Fürsten Erdvila, und dem Jüngling Daugerutis.

      Kaunas liegt auf der Landzunge am Zusammenfluss von Neris und Nemunas/Memel. Mittelpunkt der Altstadt ist der weiträumige Rathausplatz.

      Das Rathaus präsentiert sich mit weißem Turm, auch ,weißer Schwan’ genannt.

      Wir sahen die Jesuitenkirche (Franziskanerkirche), die später von den Russen zur orthodoxen Aleksander-Newski-Kirche umgewandelt wurde. Ebenfalls unweit des Rathausplatzes liegen an der Neris die Ruine der Burg und im Hintergrund die St. Georgs-Kirche, die auch in unrenoviertem Zustand durchaus sehenswert ist.

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      Ruine der Burg

      Wir sahen ein Monument von Ignazius von Loyola, dem spanischen Gründer der Jesuiten. In der litauischen Sprache sind spanische Elemente, was sicherlich von diesem Einfluss herrührt und sahen das Maironis Denkmal und dahinter das palastartige Gebäude, wo sich das Maironis-Museum für litauische Literatur befindet.

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      Ignazius von Loyola

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      Maironis Denkmal

      In einer Seitengasse des Rathausplatzes zur Memel Hin liegt das Perkunas-Haus, ein spätgotisches Bürgerhaus, in dem die Schüler des nahe gelegenen Jesuiten-Gymnasiums „Kanno Jezuitu Gimnazija“ während des Sommers kurzweilige Führungen veranstalten.

      Ganz nahe bei der Memel gelegen, besuchten wir auch die Basilika St. Peter & Paul, die im gotischen, später barocken Stil erbaut ist.

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      Perkunas-Haus

      Weiterfahrt nach Klaipeda, entlang dem Fluß Nemunas/ Memel.

      Kurzer Halt zur Besichtigung der Burg Raudones, eine der berühmten Burgen am rechten Hochufer der Memel.

      Eine wunderbare Burg in Backsteinromantik.

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      Burg Raudones

      Im angrenzenden Park gab es auch schöne Holzschnitzereien zu sehen.

      Holzschnitzereien Auf der Weiterfahrt entlang der Memel kamen wir durch weites Land.

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      Holzschnitzereien

      Im Vogelparadies Memel gibt es vor allem Kormorane. Und wir sahen eine alte russische Lokomotive ▼ durch das Land ziehen: Schwertransporte.

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      Lokomotive

      Und dann Klaipeda (Memel) ... die Stadt am Meer, Hafenstadt an der Kurischen Nehrung und an der Ostsee, und wir zogen in das Hotel Klaipeda, Naujojo Sodo Str.1, LT-92118 Klaipeda/Memel, Tel. 00370 46404372 www.klaipedahotel.lt; [email protected].

      Einst siedelten baltische Stämme um das Stadtgebiet. Ab 1328 gehörte Memel dem