Eva-Maria Bast

Kornblumenjahre


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      Eva-Maria Bast

      Kornblumenjahre

      Zweiter Teil der Jahrhundert-Saga

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      Bewegte Jahre 1923: Auf dem Höhepunkt der Inflation kämpft Johanna darum, ihre Familie satt zu bekommen. Derweil marschieren im Ruhrgebiet die Franzosen ein. Luise und Siegfried erleben die Besetzung mit und Siegfried schließt sich einer Untergrund-Bewegung an. Am Bodensee verrät Sophies Schwester Helene deren Geheimnis: dass Sophies Sohn Halbfranzose ist. Auf Sophie wird daraufhin ein Anschlag verübt und sie muss ins Ruhrgebiet zu Luise fliehen. Als Siegfried davon erfährt, ist er außer sich vor Zorn und droht, Sophie zu verraten. In ihrer Verzweiflung begehen Sophie und Luise eine schreckliche Tat. Johannas Schwester Marlene ist inzwischen zu einer jungen Frau herangewachsen, verliebt sich ausgerechnet in einen Angehörigen der NSDAP und erlebt den Hitlerputsch mit.

      Werden die Frauen ihr Glück finden?

      In der Gegenwart: Vier junge Menschen versuchen die Geheimnisse ihrer Vorfahren zu lüften und stoßen auf unglaubliche Geheimnisse …

      Eva-Maria Bast wurde 1978 in München geboren, arbeitet seit 1996 als Journalistin und ist Leiterin der »Bast Medien GmbH«. Für ihre Arbeit wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt Eva-Maria Bast dreimal den »Oscar« der Zeitungsbranche, den Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Seit 2016 ist Eva-Maria Bast Dozentin an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Sie lebt mit ihrer Familie in Überlingen am Bodensee und in Würzburg.

      Impressum

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      sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

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      Alle Rechte vorbehalten

      4. Auflage 2020

      Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

      Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht

      Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

      unter Verwendung eines Fotos von: © ullstein bild – Friedrich Mueller

      ISBN 978-3-8392-4664-1

      Widmung

      Für Thomas

      Vorwort

      Liebe Leserinnen und Leser,

      viele von Ihnen werden den ersten Teil der Mondjahre-Trilogie bereits kennen. Für diejenigen, die Band 1 nicht gelesen haben, habe ich hier eine kurze Zusammenfassung geschrieben. Auch wenn jeder Band in sich abgeschlossen ist, sind manche Handlungsstränge doch besser zu verstehen, wenn man weiß, was sich in Band 1 ereignet hat.

      Deutsches Reich 1914: Johanna Gerstett ist voller Idealismus, mutig und ein wenig unkonventionell. Sie hat Lust auf das Leben und will die Welt erobern. Und sie ist zum ersten Mal verliebt – in den Studenten Sebastian Bigall. Auch ihre Tante Sophie, die nur wenige Jahre älter ist als Johanna, hat ihr Herz verloren: an Pierre Didier, einen französischen Journalisten, der über den weltweit Aufsehen erregenden Ferdinand Graf Zeppelin recherchiert. Sowohl Sophie als auch Johanna interessieren sich – für die damalige Zeit ungehörigerweise – für Politik. Und so sind sie denn auch beunruhigt über die Aufrüstungen und beobachten besorgt die Wolken, die am Horizont aufziehen. Dann wird der österreichische Thronfolger in Sarajevo erschossen. Johanna und Sophie erleben die Wirren jener Tage des Kriegsausbruches mit, die Hamsterkäufe, die Jagd nach Gold, die Aufbruchsstimmung und die Angst. Als sich die Fronten zwischen Deutschland und Frankreich verhärten, verlässt Sophies Geliebter das Land – vor seiner Abreise verloben sich die beiden und schlafen miteinander, ein verzweifelter Akt. Sophie wird schwanger, schwanger vom Feind.

      Auch Sebastian und Johannas Onkel Siegfried müssen in den Krieg ziehen. Siegfried ist beim Kampf um Neidenburg in Ostpreußen dabei und verliebt sich in Luise, bei deren Familie er einquartiert ist. Als die Russen vorrücken, ziehen sich die deutschen Truppen aus Neidenburg zurück – und Siegfried beschwört Luise, mit ihm zu kommen. Aber sie muss auf ihre Eltern warten, die dann jedoch grausam ermordet werden. Schier besinnungslos vor Schmerz, Wut und Hass erlebt Luise die Tage, in denen Neidenburg in russischer Hand ist.

      Sophie macht derweil im Lazarett an der Westfront schreckliche Erfahrungen und wird schließlich, als ihre Schwangerschaft nicht mehr zu verbergen ist, entlassen. Siegfried und Luise haben sich inzwischen wiedergefunden und planen ihre Hochzeit in Memel. Während der Vorbereitungen werden Johanna und Luise von den Russen gefangen genommen. Siegfried sieht die beiden Frauen in der Gewalt der Russen und wird beim Versuch, sie zu retten, niedergeschossen. Luise bricht im Zug, der sie nach Russland bringen soll, völlig zusammen. Sie weiß nicht, ob er noch lebt. Doch Siegfried überlebt – stürzt aber in eine tiefe Krise, weil er sein Bein verliert und sich nur noch wie ein halber Mann fühlt.

      Johanna und Luise landen in einem russischen Gefangenenlager. Johanna soll dem dort arbeitenden Arzt assistieren – und hat eines Tages ihre große Liebe, den als vermisst geltenden Sebastian, vor sich auf dem OP-Tisch. Gerade als die beiden Wiedersehen feiern, werden Johanna und Luise nach Petrograd an ein Krankenhaus beordert. Sebastian und sein Freund Karl flüchten aus dem Lager und reisen den Frauen hinterher. Während in Petrograds Straßen die Revolution tobt, spürt Sebastian Luise und Johanna auf. Gemeinsam mit Karl und der jungen russischen Krankenschwester Irina fliehen sie, Irina und Karl verlieben sich ineinander.

      Derweil trauert Pierre im feindlichen Frankreich immer noch seiner Sophie nach. Doch seine Mutter versucht, ihn zu verkuppeln. Schließlich heiratet Pierre eine andere, sein Herz gehört aber nach wie vor Sophie.

      Sebastian und Karl müssen an die Front zurück. Bei einem Angriff wird Karl vor Sebastians Augen in Stücke gerissen. Sebastian verliert den Verstand. Es dauert lange, bis man ihn findet, er ist zutiefst verstört. Während der Kaiser abdankt und die Straßen in Deutschland unter der Revolution brennen, bringt Johanna ihre Tochter Susanne zur Welt. Und Sebastian findet langsam ins Leben zurück.

      Der zweite Handlungsstrang spielt in der Gegenwart. Zita, eine junge Frau aus Stuttgart, ersteigert bei eBay ein winziges altes Notizbüchlein aus Silber, das an einem Band um den Hals getragen werden kann. Als sie das Büchlein in der Hand hält, entdeckt sie, dass sich noch lauter kleine Blätter, die man in das Büchlein klemmen kann, darin befinden. Gebannt entziffert sie die verblassten Aufschriebe, die offensichtlich aus der Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs stammen. Was sie dort liest, fasziniert sie so sehr und ist so rätselhaft, dass sie beschließt, sich auf Spurensuche zu begeben. Ihre Suche führt sie nach Überlingen an den Bodensee, wo die Nachfahren derer leben, die ins Notizbüchlein schrieben: die Nachfahren von Sophie, Johanna und Luise. Zu jener Zeit ahnt Zita noch nicht, dass der Fund des Notizbüchleins ihr Leben komplett verändern