Reinhard Köhrer

Terras kosmische Bestimmung: SF Abenteuer Paket


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von Alfred Bekker, Gerd Maximovic, Reinhard Köhrer, Margret Schwekendiek, W.W.Shols, Harvey Patton, Dietrich Wachler, Freder van Holk

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      Terras kosmische Bestimmung: SF Abenteuer Paket

      von Alfred Bekker, Gerd Maximovic, Reinhard Köhrer, Margret Schwekendiek, W.W.Shols, Harvey Patton, Dietrich Wachler, Freder van Holk

      Dieser Band enthält folgende Science Fiction Abenteuer:

      Alfred Bekker: Das Meer der Finsternis

      Alfred Bekker: In den Höhlen

      Alfred Bekker: Signale aus dem Nichts

      Alfred Bekker: Das Artefakt

      Dietrich Wachler: Das Reservat

      Gerd Maximovic: Die Gedankenbombe

      Reinhard Köhrer: Weg der Erde

      Margret Schwekendiek/Alfred Bekker: Planet der Maschinen

      Freder van Holk: Roboterintrigen

      W.W.Shols: Station des Schreckens

      Harvey Patton: Clayborn und die Drachenwelt

      Alfred Bekker: Mission blaue Sonne

      Dietrich Wachler: Die dreizehnte Tafel

      Martin Takener, Commander des terranischen Raumschiffs NOVA GALACTICA begibt sich in das System der blauen Sonne. Die letzten Vertreter der ehemals mächtigen und technisch fortgeschrittenen Alienwandler-Spezies der Nugrou werden hier auf ihrer Heimatwelt gefangen gehalten. Eine Spur führt zu einem rätselhaften Artefakt, das eine ganze Galaxie in einenn verheerenden Krieg stürzen könnte...

      Copyright

       Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

       Alfred Bekker

      © Roman by Author /COVER: Wolfgang Sigl

      © dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

      Alle Rechte vorbehalten.

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      Das Meer der Finsternis

      ​Alfred Bekker

      Da war nichts, außer einem unergründlichen Meer aus Dunkelheit. Kein Gefühl, kein Licht, kein Geräusch. Nicht einmal so etwas wie ein Gedanke. Er hing im Nirgendwo, ohne sagen zu können, was vorher war oder später einmal sein würde, ohne zu wissen wer er war... Ohne überhaupt etwas zu wissen. Sein Bewußtsein war dumpf und voller Furcht, die er nicht zu erklären vermochte. Es war finsterste Nacht um ihn herum und er hatte das Gefühl, zu schweben, zu schwimmen, zu taumeln, sich zu drehen. Und zu fallen. Es herrschte eine abgrundtiefe Furcht in ihm, die alles regierte. Diese Furcht schien das Hauptelement seines verschwommenen Ichs zu sein. Eine Furcht, die nicht durch die alles umgebende Finsternis verursacht war, sondern durch ihr Gegentetl, der brennenden Flut greller Bilder. Langsam kam er hinauf zur Oberfläche seines Bewußtseins. Es wurde heller, aber alles war nach verschwommen und unklar. Es war so viel Licht, daß da plötzlich von allen Seiten auf ihn zuströmte, daß es kaum auszuhalten war. Konturen zeichneten sich ab. Manche waren ihm bekannt, andere nicht. Ständig gewann alles um ihn herum an Klarheit und Schärfe bis es weh zu tun begann. Er hörte jetzt auch Geräusche, so viele unklare, scheinbar zusammenhanglose Stimmen und Laute, deren Intensität in stetigem Zunehmen begriffen war und schließlich ohrenbetäubend wurde. Das alles war ihm auf furchtbare Weise vertraut und schmerzte. Es schien ihm, als müßten seine sämtlichen Nervenenden längst von diesem Feuerwerk verbrannt sein. Die Furcht ergriff ihn wieder mit ihren eisernen Klauen, ließ ihn augenblicklich zurückfahren und wieder untertauchen. Tief, immer tiefer, immer weiter weg von der Oberfläche, immer weiter weg von der Oberfläche und dem Licht und den Bildern und Stimmen... Es war wieder dunkel um ihn. Und stille.

      ***

      Ein Strand, ein Meer und ein Himmel, der vom konkurrierenden Zwielicht einer Doppelsonne beherrscht wurde. Weit draußen brachen sich die Wellen, die Luft war erfüllt vom Geruch nach Salz und anderen Dingen, die undefinierbar waren. Später wußte er, daß dieser Strand auf dem vierten Planeten des Sebuan-Systems lag, aber damals war er kaum älter als zweieinhalb Standardjahre und gerade aus dem Nebel der Unbewußtheit erwacht.

      ***

      Er saß dumpf und reglos in seinem computergesteuerten Rollstuhl und blickte leer auf den endlos scheinenden Ozean von Rigel III (Trivialname: Asimov - nach einem altterranischen Schriftsteller). Salz lag in der Luft und man konnte sehen und hören, wie sich die Wellen an der steinigen Küste von Morrow Island brachen. Der apathische Patient wurde von Larus den betonierten Weg entlanggeschoben. Larus tat das nicht aus unmittelbarer Notwendigkeit heraus, denn erstens hätte er auch dem Computer die Fortbewegung des kleinen Gefährts überlassen können und zweitens fiel diese Art der Betreuung auch überhaupt nicht in den Bereich seiner Pflichten. Sein elektronischer Kofferpsychiater hatte ihm den Grund verraten - und im Grunde seines Herzens hatte er ihn immer gewußt. Der Patient wandte nicht den Kopf, als die Strahlen der Sonne, um die Asimov seine Bahn zog, ihm ins Gesicht schienen. Er reagierte nicht auf seine Umwelt. Vielleicht konnte er es nicht, vielleicht wollte er es auch gar nicht. Larus empfand eine tiefe Schuld gegenüber diesem pflanzenhaften Wesen.

      Es ist unverantwortlich gewesen, das Experiment durchzuführen! dachte Larus zum hundertsten Mal. Wir hätten es nicht tun dürfen! Das Risiko war viel zu groß!

      Larus hatte von Anfang an Bedenken gehabt und diese auch geäußert. Die wissenschaftlichen Grundlagen waren lückenhaft und unzureichend gewesen, die Versuche an Tieren hatten nicht den erwünschten Durchbruch gebracht. Aber es war dennoch geschehen und obwohl es Malejew gewesen war, der das letzte Wort gehabt hatte, konnte sich Larus eines unguten Gefühls nicht erwehren.

      Du bist nur ein kleines unbedeutendes Rädchen in der Hierarchie des Cartani-Konzerns! versuchte er sich stets einzureden. Er war zwar wissenschaftlicher Leiter des Forschungscamps, aber das hörte sich nach mehr an, als es in Wirklichkeit war. Malejew war der Bevollmächtigte des Cartani-Konzerns für dieses Projekt, aber kein Wissenschaftler. Und allein schon in dieser Befehlshierarchie manifestierte sich etwas, das Larus während seiner Arbeit gerne vergaß: Die Tatsache nämlich, daß es auf Morrow nicht in erster Linie um einen Dienst an der Wissenschaft ging, sondern darum, eine Möglichkeit zu schaffen, die Bevölkerung eines Planeten absolut kontrollieren und beobachten zu können. Natürlich würde man als Nebenprodukt tiefe Einblicke in die Natur der menschlichen Wahrnehmung und des bisher kaum ausgeloteten Konflikts zwischen subjektiver und objektiver Realität erhalten. Außerdem - wer hätte das mit Sicherheit ausschließen mögen? - bestand die Möglichkeit, daß durch ein Gelingen der Symbiose zwischen menschlichem Gehirn und gentechnologisch gezüchteten Plasmawesen ein Schritt nach vorn in der evolutionären Entwicklung des Menschen