Christian Mauck

Morning Glory


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      Katzen fehl an; Mönche beten jenes Schauen

      in verschweißten Kohlenstofftanks an

      auf dem Grund verlorene Hände

      sie lösen Rätsel in der Erde,

      der Lös verlangt tyrannisch, die von ihm

      endlos erschauten Möwen in unablässiger

      Zeremonie zu Frauen zu nehmen

      aus Thronen und viktorianischen Gärten

      rülpst einem ein entstellter, starrer Wein entgegen

      welcher Körperteil ist ein Attentat, mit welchem

      (mancherorts mit Dietrich geöffneten) Leib

      erzieht man uns;

      ich erwache aller Tage mit toten Männern

      jemand fettet an allen Abenden den Schnee ein

      Sperma, Morgensterne und Lächeln tippen auf den

      Zweigen und Blättern;

      was ist der wahre Preis eines Hauses,

      was lege ich auf das Grab aller Freunde und Freude

      Willst du die Stadt der Teufel sehen?

      Wir legen hier Kastanien

      in die Augen des Teufels

      und in unseren Kanalisationen mühen sich

      heilige Gärtner;

      wir bieten wiederum unsere Milch an

      aus den Gedärmen der Kühe

      und dein Blut ist in Niemandes Besitz; du selbst

      sehnst dich von Hand zu Hand

      06.

       Irgendein anderes Venedig

      über dir spann ich Bahn,

      lass dir noch und nöcher beten, -

      Speichel auf die Messer; sie

      knacken, Kartuschen voll Thymian

      und glühende Orangen

      wir sind deine Sklaven

      und noch immer wollen wir dich

      für dich bestatte ich mich nicht,

      leiere und halte allen Anschlag an

      ein kühles Bier für die Toten; sie

      wuchsen schneller und tiefer als das Grab

      sie sind immer noch deine Untergebenen

      um sie zu dressieren, lege ich dich frei,

      ich kratze und sauge ihre Augen aus -

      fallen wir doch auf die Welt wie versteinerte Sterne,

      ich betusche die in Volieren

      gesperrten Bienen

      immer noch trage ich dein Gesicht

      gestern war ich Gott,

      heute bewege ich mich auf der Oberfläche des

      Sterns

      und immer noch will ich dich

      07.

       Blumenhirn

      Man könnte meinen, dass es nach

      Seesternen röche und

      die Edelsteine sich dehnen.

      Die Dörfer versengen sich

      zu kleiner Größe und

      Kinder schreien herab

      Du, bis zu den Knien berieselt,

      bis zur Hand gestillt.

      Die Brotschneidemaschine schwimmt

      Ich rieche an den verlassenen Kleidern,

      der Botanische tötet sich

      zum Herbste her und die Klingeln

      werden geschnitten

      08.

       Wellenkamm

      Ich lebe in der Wabe deiner Musik,

      eine, die geliehen, durch deine Stimme

      dir selbst geboren

      wie das eigene herangezogene

      Kind im Innern

      Herzstillstandsdame

      Wir gehen in blauen Zimmerecken spazieren

      Katzen mit Elefantitis stehen auf dem Balkon

      Mit uns darauf stürze er ein

      Du sitzt im entkernten Schrank

      und schreist wie eine Löwin

      Wie viele Ureinwohnerstämme müssten

      deinen Teppich bedauern

      Die Sterne deiner Besessenheit

      graben sich tief in mich ein,

      öffnen meinen Körper und meine Seele

      muss in der Ecke des Zimmers stehen

      Du trägst von der Begegnung mit deiner

      zerfranste, farblose Pfauenfedern

      Die Brustkörbe mit den darin eingegrabenen

      kleineren Brustkörben,

      mit der Dicke der Ohrfeigen

      Ein durch den Sommer schimmeliges Bett

      Hier stehe ich mit Drogenkörper.

      unberührt von jedem Rausch.

      Meine Haut dringt nicht durch die Tür

      Aber verschwinde ich auch nicht

      in dem Schaum, der um dich wölkt

      09.

       Ich kam aus dem Nebel

      Ich kam aus den Nebeln, in die ich eben gegangen war

      Sie hat diese Ohrringe, die über den gesamten

      Ohrrücken verteilt sind

      Im Café des Theaters eine Legionärsrüstung, in die

      einer der Arbeit der Küche sich spaßeshalber

      manchmal stellt

      Ein Gast lässt Paprikaschoten, die er, darum

      hatte er gebeten, auf einem Pappteller hat mitnehmen

      dürfen, vor dem Notausgang auf

      die Erde rollen

      Ein Kind malt in ein riesiges Buch ein Mandala um ein

      vorgedrucktes Gesicht, das einem zornigen Gesicht

      ähnelte, das man manchmal in

      Kupferstichen sieht

      Ich betrete den Raum durch dieselbe Tür, aus der ich

      gegangen war, eben erst

      und innerlich flehe ich um Salz

      Etwas davon steht auf jedem Tisch und ich flehe darum

      Ich flehe auch um Pfeffer

      Kein anderer,

      als auf allen Tischen frei verfügbar steht

      Und ich flehe um eben diese

      Würde ich vor Bedrücktheit die Augen niederschlagen,

      würde ich sie sehen

      Jemand steht