Carola Clever

Könnte schreien


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       Könnte schreien

      immer noch

      -Eine zweite Chance-

      Band II

      Vor Glück, Freude, Begeisterung und Dankbarkeit?

      oder

      Vor Wut, Zorn, Enttäuschung und Frustration?

      © 2020 Carola Clever

      Grafik, Konzept, Layout: Carola Clever

      Verlag und Druck: Tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

      Homepage: www.carola-clever.com

      Instagram: carola.clever

      978-3-347-05916-0 (Paperback)

      978-3-347-05917-7 (Hardcover)

      978-3-347-05918-4 (e-Book)

      Die Namen und charakteristischen Identifikationsmerkmale aller Personen in diesem Buch wurden geändert. Wenngleich auch alle in diesem Buch beschriebenen Vorkommnisse wahr sind, so wurden doch bestimmte Ereignisse verkürzt, verdichtet oder neu angeordnet, um die Identität der in sie involvierten Personen zu schützen und den Fluss der Erzählung zu gewährleisten. Jeder einzelne Dialog ist entsprechend meiner genauesten Erinnerung eine bestmögliche Annäherung an die Form, in der er tatsächlich stattgefunden hat.

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung,

      Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

       Für alle Frauen

       Ich widme dieses Buch allen Frauen

       die ihre eigenen kreativen Fähigkeiten leben wollen

       die mutig ihre schöpferische Einzigartig- und

       Vielseitigkeit, wahrnehmen und fördern wollen

      ……… und, weil sie es wert sind!

      -

      Das Buch

      Von Düsseldorf nach Bonn über Toronto und Südamerika und wieder zurück zum Ursprung: Der Roman „Könnte schreien“ nimmt die Leserin mit auf eine abenteuerliche und inspirierende Reise durch fremde Kulturen und nicht zuletzt auf eine Reise durch den unentdeckten dunklen Kontinent der eigenen Seele. Valentina Behrmann erkennt, dass in jeder Frau das Potenzial steckt, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, auch wenn das Wissen darum bei vielen verschüttet ist. Über viele schmerzhafte und beglückende Episoden findet sie zu sich selbst und letztlich ihr Lebensglück in einem Beruf, der sie ausfüllt, und in einer Partnerschaft, die von tiefem gegenseitigem Verständnis und Liebe getragen ist. Eine Geschichte über Zufall und Bestimmung, Überwindung und Mut, Liebe und Verlust, Freude und Glück, Fortgehen und Zurückkommen und Akzeptanz der Vielfalt!

      Leben heißt nicht zu warten, dass der Sturm vorüber zieht,

      sondern zu lernen, im Regen zu tanzen!

      Wenn dir das Leben hundert Gründe zum Weinen gibt,

      zeig ihm, dass es tausend Gründe zum LACHEN gibt!

      Weil ich Engel ohne Flügel nicht Engel nennen kann,

      nenne ich sie Freunde!

      NEU GEBOREN /// ZWEITE CHANCE

      Ich hörte ein seltsames Rauschen: ein eigentümliches Pfeifen und Keckern. Waren es Delfine, die ja über ein außergewöhnliches Ortungssystem, eine Art Sonar, verfügen, das Schallwellen aussendet, die wie ein Widerhall in mein Ohr drangen? Wie konnte das sein? Oder täuschte mein Gehör meinem Gehirn Geräusche vor, die nur in meiner Fantasie vorhanden waren?

      Wer wollte hier mit wem kommunizieren?

      Gedankliche Schleier lüfteten sich.

      Tüllfetzen, die meinen Blick verhangen hatten, aber jetzt vom Wind verdrängt wurden. Wieso Wind? Oder waren es Erinnerungsfetzen, die mich zurück ins Hier und Jetzt brachten?

      Ich strich bedächtig mit geschlossenen Augen, aber ausgestreckter Handfläche über den Untergrund neben mir.

      Ein Bett … Bettlaken, samtweich und streichelzart. Wo vorher helles Grau zu erahnen war, grüßten plötzlich freundliche Farben meine Augen. Es roch intensiv nach Chemie. Ich atmete tief ein und aus, bemerkte ein leichtes Kratzen im Hals, hustete.

      Keine Ahnung, wie lange ich so dagelegen hatte – aber ein ruhiges, entspanntes Gefühl lenkte meine Aufmerksamkeit.

      Ich bemerkte lächelnd: Es waren doch keine Delphine! Das Rauschen und Surren der Beatmungsapparate, das Piepsen und Gurren anderer lebensrettender medizinischer Geräte hatten eine surrealistische Fantasie in mir ausgelöst.

      Willkommen zurück im Leben!

      Ruckartig setzte ich mich auf, drehte meinen Körper von links nach rechts. Mein Bauch tat mir weh. Meine Schultern schmerzten. Ich musterte meine Umgebung, betrachtete die Beatmungsmaschinen mit argwöhnischem Blick, nahm die Sauerstoffflaschen, Masken und Schläuche neben meinem Bett wahr.

      Konnte das sein?

      O mein Gott, ich war nicht tot?

      War ich von den Toten auferstanden? Ich kniff mir in den Unterarm, um zu sehen, ob ich das wirklich spürte. Ich spürte, lebte.

      Die Dosis war so exorbitant hoch gewesen und hätte eigentlich garantiert meine Absichten erfüllen müssen!

      Wie konnte das sein? Wütend schlug ich mit der linken Hand auf die Matratze.

      „Schei…benhonig!“, schrie ich die Geräte an.

      Tränen der Enttäuschung fanden ihren Weg über meine Wangen und flossen am Hals entlang zur kleinen Kuhle unterhalb der Kehle. Dort, im Sammelbecken der Enttäuschung, entstand ein kleiner Pool, der überlief und sich auf meiner Brust verteilte, um einen Abfluss zu finden.

      Ich fiel zurück ins Kissen. Dankbar empfing ich diese Schwere, die mich tiefer ins Kissen drückte, um mich zu umarmen. Tiefer Schlaf schenkte meinem Körper die Entspannung, die er brauchte.

      Keine Ahnung, wie lange ich geschlafen hatte. Aber als ich aus diesem Tiefschlaf wiedererwachte, lag ich seitlich in einer Art Embryohaltung und bemerkte, wie DANKBARKEIT meinen Kopf beseelte und mich wachküsste. Freudig, geradezu euphorisch wuchs das Gefühl der zweiten Chance.

      Die nette Schwester hatte gerade wieder das Zimmer verlassen, als sich der Krampf näherte. Er zog meinen Bauch zusammen und ein fürchterlicher, messerartiger Stich durchfuhr mein Inneres. Ich zog meine Beine an und versuchte, die Wucht des Schmerzes so zu mildern. Ich hielt den Atem an in der Hoffnung, dass ohne weiteren Sauerstoff der Schmerz ersticken würde.

      Keine Chance!

      Ich riss meinen Mund zum Schrei auf, aber kein Laut drang hinaus. Lautlos schrie ich den Schmerz aus meinen Lungenflügeln, spürte den Druck in meiner Blase, riss den Schlauch vom Tropf aus meinem Handrücken, drückte auf den Einstich der Spritze, damit sich das Blut einen anderen Weg suchte und sich die Einstichstelle beruhigte. Der Druck tat auch mir gut.

      Kurz darauf stand ich auf. Wacklig tastete ich mich am Bett entlang, um das Bad zu erreichen. Die Schwester kam ins Zimmer und fing mich auf, als ich den größeren Schritt bis zur Badezimmertür