Hermann Grabher

von wegen früher war alles besser


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sie hat nur noch wenig oder keinen Einfluss mehr. Der Glaube an Gott ist vielen sich modern und aufgeschlossen gebenden Menschen abhandengekommen. Sie pochen auf ihren Anspruch der einzige Schmied des eigenen Glückes sein zu dürfen. Sie meinen, dass es besser ist die Zügel in der eigenen Hand zu behalten, sich am vorteilhaftesten selbst zu managen. Übermächtige oder gar allmächtige Wesen oder Institutionen sind unpopulär, einerlei ob es sich um Gott handelt, die Regierung oder die Polizei. Die einst weit verbreitete Obrigkeitsgläubigkeit ist passé. Autoritäten jeglicher Art sind unpopulär, weil sich der Mensch ihretwegen in der persönlichen Freiheit beschnitten fühlt. Anbetungswürdig sind stattdessen andere Objekte oder Personen: Sportskanonen, Popstars, die eigene Behausung, tolle Autos, Freizeitaktivitäten, Reisen, der Kult mit und um den eigenen Körper, die persönlichen Tatoos, die Kommunikation jeglicher Art mit Freunden und Gleichgesinnten, vornehmlich die digitale, weit weniger die persönliche. Für die Mehrung der Anzahl der Follower wird einiger Aufwand betrieben! Ja, das Smartphone ist ein unverzichtbarer Fetisch. Damit hat man sich selbst zu einer Art Gottheit erhoben und betrachtet sich selbst in betont unbescheidener Manier als letzte und einzige Instanz, die für das eigene, das persönliche Ich zuständig ist.

      Trotz Kenntnis der realen Situation und sich dem Risiko auszusetzen, als letzter Hinterwäldler betrachtet zu werden, sei die scheue Frage erlaubt: Könnte sich diese Einstellung vielleicht nicht doch noch einmal letztendlich als fatale Fehleinschätzung entpuppen? Insbesondere dann, wenn der Lebenspfad die Glückstrasse einmal in unerwarteter Weise verlassen sollte und sich fatal und völlig unverhofft linke Abzweigungen einschleichen, Wendungen, die schwer zu meistern sind, schon gar nicht allein und auf sich allein gestellt?

      Kürzlich habe ich in unserer Lokalzeitung folgenden Leitartikel gelesen: Früher haben wir im Religionsunterricht einmal gelernt, dass es Übertretungen gibt, die eine Sünde sind. Es wurde uns beigebracht, dass göttliche Gebote bestehen, Vorgaben, die von uns Menschen einzuhalten sind, andernfalls nach dem Erdendasein die Verbannung in die Niederungen der Hölle warte. Heute ist der Begriff Sünde im Bewusstsein des modernen Menschen nicht mehr existierend. - In der Folge drückte der Autor im besagten Zeitungsartikel seine Genugtuung aus, dass wir uns glücklich schätzen dürfen, die Zeit der Einschränkungen, der moralisierenden Fesselungen überwunden zu haben. - Einspruch, lieber Journalist! Deine Einschätzung ist sehr kurz gedacht. Denn die Sünde existiert nach wie vor und hat keinesfalls abgewirtschaftet. Sünde meint nichts anderes als Gott durch eine grobe Überschreitung einer Grenze zu beleidigen, es ist die bewusste Abwendung von ihm. Jeder, der die Sünde negiert, isoliert sich somit selbst und sollte sich nicht wundern, wenn ihn Gott dereinst am Ende des diesseitigen Daseins im Jenseits nicht kennen sollte. Es ist kein einfältiges Verhalten, sich dies stets vor Augen zu halten und nicht nur und absolut auf Gottes finale Barmherzigkeit zu bauen. In der Tat ist es absurd, dass viele von uns das Wort Sünde nur noch in verdrehter Weise kennen und anwenden, nämlich als Parksünde, Umweltsünde, Verkehrssünde oder Sündenbock.

      Richtig ist, dass wir uns glücklich schätzen dürfen zumindest eine gewisse Mündigkeit erreicht zu haben und es unser Recht ist persönliche Selbstverantwortlichkeit zu beanspruchen. Es ist auch richtig und gut, dass wir uns von niemandem mehr ein X für ein Y vormachen lassen. So soll es sein, so muss es sein! Wir haben das Recht ohne Einschränkung selbst denken zu dürfen und es ist unsere explizite Freiheit unsere eigenen, unsere ganz persönlichen Rückschlüsse zu ziehen. In gleichem Sinn sollten wir jederzeit hellhörig sein. Wir sollten auf all die vielen Schalmeien, die uns mit allen Tricks der Psychologie auf diese oder jene Seite ziehen wollen, eigenständig, klug und abgeklärt reagieren. Wir müssen uns bewusst sein stets Zielscheibe vieler Einflüsse zu sein, die nichts anderes im Schild führen, als uns zu vereinnahmen, zu manipulieren. Oft realisieren wir das gar nicht. Dabei geht es den Manipulatoren stets nur um eines, nämlich um die Ausweitung ihrer Macht in jeglichem Sinn, um die Beeinflussung auf ideellen, politischen und ökonomischen Gebieten. Diese Machtblöcke testen unsere Gesinnung. Sie wollen unsere Stimme erobern. Dabei behaupten sie, dass ihr Tun juristisch korrekt sei und es somit daran nichts auszusetzen gebe. Es liegt in unserer Hand sich nicht falsch beeinflussen zu lassen, sondern eigenständig zu denken, dezidiert zuzustimmen oder eben abzulehnen.

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