kommst du auf deinem Weg nicht weit. Bevor du losläufst, musst du die Schuhe gut schnüren – und deine ständige Vertretung im Netz so einrichten, dass sie deinem Typ entspricht. Aber selbst das wird nicht verhindern, dass sich der neue Schuh gerade auf den ersten Metern ungewohnt und fremd anfühlt. Davon nicht abschrecken lassen! Wenn du den Schuh sorgfältig und mit Bedacht ausgewählt hast, wird er dir nutzen. Du musst ihn nur vernünftig einlaufen. Und das am besten erst mal auf kleinen Etappen.
Probiere außerdem verschiedene Schuhmodelle aus: Einige Portale bieten zunächst eine kostenlose Test-Mitgliedschaft an, damit du dir ein eigenes Bild machen kannst, ob das etwas für dich ist. In der Regel kannst du die Funktionen der Plattform dann zwar nur eingeschränkt nutzen, aber für einen ersten Eindruck reicht es allemal. Frage auch Singles im Freundeskreis, welche Laufschuhe sie getragen haben oder immer noch tragen auf ihrer Strecke. Frage sie nach ihren Erfahrungen und lass dir einfach mal ihre Schuhe zeigen. Helfen können dir deine Freunde auch, wenn du dir den passenden Schuh schließlich anziehst. Vielleicht laufen sie auf den ersten Metern sogar an deiner Seite und zeigen dir ein paar Tricks, wie es etwas entspannter geht. Ich bin im Netz immer wieder Singles begegnet, die ihr persönliches Profil mit Hilfe ihrer besten Freundin oder ihres besten Freundes eingerichtet haben. Und das war gut so.
Und dann läufst du los. Zuerst ganz langsam. Lass dich nicht davon beirren, dass viele Läufer auf der Strecke unterwegs sind. Im Gegenteil: Sie können dich inspirieren, und du siehst beim Blick zur Seite manchmal auch, wie die Konkurrenz ihren Laufschuh geschnürt hat. Vergiss niemals: Dein Steckbrief auf der Plattform ist deine Visitenkarte. Er ist der erste Eindruck, den jemand von dir bekommt. In der Regel nimmt der Steckbrief erst nach und nach Form an, was sein Gesamtbild betrifft. Das gilt nicht zuletzt für die Fotos, mit denen sich dein Gegenüber ein Bild von dir machen kann. Und auch dazu später mehr.
In jedem Fall wichtig: Achte bei deinen Aktivitäten im Netz unbedingt auf den Schutz deiner Privatsphäre, was Adressen, Telefonnummern oder Angaben betrifft, die auf deinen Wohnort oder auf deinen Job schließen lassen. Und wenn du welche hast: Schütze deine Kinder! Zeige sie niemals auf Fotos, die jeder sehen kann, der dich auf der Single-Börse online besucht.
Vermeide Angaben, die darauf schließen lassen, wie deine Kinder heißen und wo sie zur Schule oder in den Kindergarten gehen: Letzten Endes weißt du zunächst einmal nicht, wer im Netz wirklich auf der anderen Seite sitzt. Und längst nicht jede(r) da draußen meint es gut mit dir. Naivität ist immer ein Risiko. Wie im richtigen Leben. Nach Fake-Profilen muss man im Netz nicht lange suchen: Natürlich interessieren sich auch Kriminelle für Singles – aus finanziellem oder aus noch ganz anderem Interesse.
Tiefes Misstrauen muss es nicht sein, aber ein gesundes Maß an Vorsicht. Scheue dich deshalb nicht, Steckbriefe, die nicht authentisch wirken, direkt dem Anbieter der Plattform zu melden, damit er sie überprüfen und gegebenenfalls löschen kann. Damit hilfst du dann auch anderen Singles, die im Katalog unterwegs sind. Und ziehe im Fall der Fälle gute Freunde zu Rate: Bitte sie um ihre Einschätzung, sobald dir ein Profil auf den zweiten Blick suspekt vorkommt oder wenn sich dein Gegenüber im Netz in Widersprüchen verstrickt. Das kann dich vor schlechten Erfahrungen schützen. Manchmal ist es wirklich erschreckend, wie leichtgläubig Singles online unterwegs sind und sich im schlimmsten Fall über den Tisch ziehen lassen.
PROFIL MIT ANSPRUCH.WAS SUCHST DU?
Zu wissen, was man will, bevor man sich auf den Weg macht, ist immer angebracht. So ist das hier ein Plädoyer für das In-sich-gehen, sobald du dich online auf die Suche begibst: Nur, was du wirklich willst, wirst du da draußen auch finden. Und wenn du dein Gegenüber mit Respekt behandelst, sollte er oder sie das ebenfalls tun. Für alles andere fehlt dir schlicht und einfach die Zeit. Gerade an diesem Punkt bietet dir das Netz die Chance, schnell wieder loszulassen, wenn es einfach nicht passt. Und ganz gleich, in welcher Verfassung du gerade auch bist: Locker bleiben hilft beim Laufen immer. Wenn du verkrampft losläufst oder sofort ans persönliche Limit gehst, geht dir emotional schnell die Puste aus, und du riskierst im schlimmsten Fall Verletzungen, mit denen du lange zu tun hast.
Sieh dein Profil auf der Plattform als persönlichen Leuchtturm: Du hast ihn an einer langen Küste errichtet und eingeschaltet. Und du hoffst, dass sein Licht so weit strahlt, dass es einen anderen Leuchtturm da draußen erreicht und mit ihm dann Signale tauscht. Du steigst regelmäßig auf den Turm und schaust nach, ob was in der Ferne zu sehen ist mit Blick aufs Meer. Du siehst in alle Himmelsrichtungen und nimmst bei der Gelegenheit auch die Post mit, die den Leuchtturm in jenen Stunden erreicht hat, als du nicht da warst. Du schaust sie dir in Ruhe an, die Briefe aus dem Postfach, während dein Leuchtsignal wieder in die Nacht da draußen scheint.
Verabschiede dich auf Schatzsuche von jeder Art von Besitzdenken: Findet dich jemand auf der Single-Plattform sympathisch, dann heißt das noch lange nicht, dass mehr daraus wird als einfach nur eine Begegnung, die für spontane Wertschätzung steht. Und für den Umstand, dass da jemand ist, der auf derselben Wellenlänge funkt. Zu einer Partnerschaft gehören immer zwei. Und auch im Internet lässt sich nichts herbei schreiben, selbst wenn der Weg zueinander vermeintlich kürzer ist.
Fakt ist: Du gehörst auch im Netz nur dir selbst und keinem anderen Menschen. Das gilt auch für dein Gegenüber. Eigentlich ist das selbstverständlich, aber angesichts des drastischen Umgangs miteinander, der sich in sozialen Medien und Chats immer wieder zeigt, muss das hier deutlich gesagt werden: Kontakt, Bekanntschaft, Freundschaft und Liebe – das alles ist möglich und macht die Suche online wie offline überhaupt erst spannend. Freue dich deshalb über ein Ja. Akzeptiere gleichermaßen aber auch ein Nein. Ohne Diskussion. Nimm dir auf deinem Weg Zeit. Beginne mit kleinen Trainingseinheiten und sieh dich erst mal in Ruhe um. Du wirst deinen eigenen Rhythmus und ein gesundes Maß bei deinen Ausflügen ins Netz finden. Und so spannend die ersten Tage auf der Single-Plattform auch sind: Sie bestimmen fortan nicht dein Leben, auch wenn du Liebe suchst und etwas auf Dauer. Mit dem großen Orchester bekommst du es noch früh genug zu tun, wenn es auf beiden Seiten funkt und wirklich passt.
Einsamkeit kombiniert mit Frust und Verzweiflung ist immer ein schlechter Antrieb, wenn du einen Partner suchst. Sie sind allenfalls die Motivation, etwas an deinem Leben alleine zu ändern.
Sieh deine Anmeldung im Netz deshalb als Chance: Jetzt bist du aktiv geworden und nimmst dein Glück selbst in die Hand. Und auch als Neuling fängst du niemals bei Null an: Du hast deine eigene Geschichte. Du hast im Leben schon eine Menge erreicht und bist damit dein eigener Song. Darauf kannst du stolz sein. Und nun suchst du hier jemanden, der diesen Song mag. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
NÄHE & DISTANZ:DEIN SUCHRADIUS.
Chemie und Elektrizität sind bei der Partnersuche ausschlaggebend, ganz gleich, was du auch willst. Du suchst die große Liebe und den Volltreffer? Das ist auch im Internet die Königsdisziplin. Es ist niemals auszuschließen, dass du über einen Flirt und Sex mitunter Liebe findest. Was ist heute schon die richtige Reihenfolge? Wer will dir noch länger etwas diktieren – es sei denn, dein Herz hängt an einer Konfession, die dir immer noch vorschreibt, wen und wie du zu lieben hast. Oder du lässt dich auch mit 30, 40 oder 50 Jahren noch von Autoritäten in deiner Familie leiten. Oder von Freunden, die es gut mit dir meinen und die immer noch am besten zu wissen glauben, was zu dir passt. Und was nicht.
Wie auch immer du vorgehst – du brauchst deinen persönlichen Suchradius. Über den äußeren Radius müssen wir hier nicht viele Worte verlieren: Du kannst auf der Plattform gleich bei dir um die Ecke suchen und finden. In deiner eigenen Stadt, vielleicht nur ein paar Häuser weiter. Das ist bequem und erspart euch lange Wege, wenn es funkt. Das kann aber auch gehörig nach hinten losgehen, sollte es nicht passen. Gut möglich, dass ihr euch als Nachbarn danach immer mal wieder über den Weg lauft, obwohl ihr das nach eurer Begegnung im Netz gar nicht mehr wollt – sei es beim Bäcker, beim Arzt, an der Tankstelle, in der Lotto-Annahmestelle oder auch beim Schützenfest auf der Dorfwiese.
Modern Stalking. Wenn die Grenzen von Anfang an klar sind und man vernünftig miteinander umgeht, ist auch das kein Problem. Was aber tun, wenn man es mit einem Stalker in männlicher oder weiblicher Form zu tun bekommt? Das Netz ermöglicht Modern Stalking in einer Art und Weise, die das analoge Nachstellen bei