in die Mittelstraße 5 gebracht. Dort ging es direkt in die Backstube. Mehr als fünfzig Bäcker gab es in den 1960er Jahren in Wittenberg.
Das Haus der Bäckereien Triebel und Große in der Jüdenstraße 9 wurde 2018 abgerissen, da ohne Denkmalwert. Der Gewölbekeller wurde jedoch ebenso erhalten wie das Relief der Bäckerinnung von 1825 über der Tür, als das Haus erbaut wurde. Beides wurde in den Neubau integriert.
Bastion Donnersberg
Südlich der Fridericianum-Kaserne (Leucora) beziehungsweise südwestlich des Lutherhauses befand sich die „Bastion Donnersberg“.
Die bereits seit 1352 bestehende Stadtbefestigung wurde 1526 nach Plänen des Zeugmeisters Nikolaus von Ende von Hans Zinkeisen zur bastionierten Festung ausgebaut. An den Hauptangriffsseiten wurden „Berge“ aufgeschüttet, so zum Beispiel der „Neue Berg“ unterhalb des Augustinerklosters. Später nannte man ihn „Bastion Donnersberg“.
Auf einem 202 x 36 cm großen „anonymen" Holzschnitt aus dem Jahr 1611 ist die Bastion Donnersberg auf der rechten Seite des Bildes gut zu erkennen. (Wittenberg im Wandel der Jahrhunderte, 1939, S. 26f.)
In der Folgezeit verfiel die Festungsanlage mehr und mehr. Die französische Besatzungsmacht überholte die Festungsbauten. So wurden südlich der Eckbastion Donnersberg zusätzlich abschirmende, lünettenförmige Befestigungen angelegt.
Nachdem Wittenberg 1814 erfolgreich von den Preußen erobert worden war, modernisierten diese die gesamte Festungsanlage und verlegten die Verteidigung in das Umfeld der Stadt durch „Schanzen“ und „Lünetten“. Siehe hierzu den Beitrag zum Festungsbau „Lünette II“ auf den Seiten 76 bis 81.
Reste der Bastion Donnersberg blieben nach der Entfestigung von 1890 stehen. Teile dieses Festungsbauwerkes standen auch noch nach dem II. Weltkrieg.
Die Bastion Donnersberg wurde ein beliebtes Motiv auf Ansichtskarten und die Künstlerin Else Hertzer (1884 - 1978) hat dieses Areal über mehrere Jahre aus verschiedenen Perspektiven gezeichnet und gemalt.
Auf dem Gelände, auf dem die Bastion Donnersberg stand, entwickelte sich in den Nachkriegsjahren eine Kleingartenanlage. Durch Aufschüttungen wurde die ehemalige Festungsmauer „unsichtbar“, das heißt sie verschwand nach und nach im Boden. Fragmente davon sind noch in einer der Gartenparzellen „Am Stadtgraben“ zu sehen.
Bastion Donnersberg um 1880
Ende des 19. Jahrhunderts mit Blick zum Lutherhaus
Blick zum Lutherhaus
Blick und Weg zur Schloßkirche
Else Hertzer, kolorierte Zeichnung von 1938
Manch Bahnreisender hielt es für eine Ortsbezeichnung…
Bombentrichter, 20. April 1945
Else Hertzer, Aquarell, 1946
Reste der Bastion um 1960
1946
Festungsmauer zugeschüttet
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