Adam Merschbacher
Behindert!
„Wie kann ich helfen“?
© 2020 Adam Merschbacher
Verlag und Druck:
tredition GmbH
Halenreie 40-44
22359 Hamburg
ISBN | |
Paperback: | 978-3-347-07602-0 |
Hardcover: | 978-3-347-07603-7 |
e-Book: | 978-3-347-07604-4 |
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. "Wie kann ich helfen"?
2. Behinderung ist keine Krankheit
3. Altersrente für Schwerbehinderte (§§ 37, 236a SGB VI)
4. Arbeitsassistenz
5. Befreiung von der Kraftfahrzeugsteuer
6. Behindertentoiletten
7. Blindengeld
8. Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen (§§ 53ff, SGB XII)
9. Freunde und Erwartungen
10. Die unterschiedlichen Behinderungen
11. Parkausweis
12. Jeder muss sich krankenversichern
13. Freie Arztwahl
14. Krankengeld
15. Glaube, Gott und Schutzengel
16. Pflegeversicherung
Pflegegeld für häusliche Pflege
Pflegesachleistungen für häusliche Pflege:
Entlastungsbetrag
Pflege bei Verhinderung einer Pflegeperson:
Pflegeunterstützungsgeld
Zusätzliche Leistungen für Pflegebedürftige in ambulant betreuten Wohngruppen
Anschubfinanzierung
Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen:
Pflegehilfsmittel
Soziale Absicherung der Pflegeperson
Teilstationäre Tages- und Nachtpflege
Kurzzeitpflege
Leistungen bei vollstationärer Pflege
Pflege in vollstationären Einrichtungen der Hilfe für behinderte Menschen
Übergangspflege für Menschen ohne Pflegegrad
Beantragung einer Pflegestufe
Die Kriterien und Voraussetzungen für Pflegestufe 1
Zeitaufwand für Pflegestufe 1 im Überblick
Kriterien und Voraussetzungen für Pflegestufe 1 mit eingeschränkter Alltagskompetenz
5 Pflegegrade statt 3 Pflegestufen – Das neue Prüfverfahren
17. Hilfsmittel für ein selbstbestimmtes Leben
18. Pflegekräfte sind unbezahlbar
19. Pflegeheim, wenn es zuhause nicht mehr geht
20. Schwerbehindertenausweis
21. Inklusion
22. Wann kann das Sozialamt Geld zurückfordern?
23. Therapeuten sind nicht zum Streicheln da
24. Hospiz, sterben mit Würde
25. Der Tod muss uns keine Angst machen
26. Wenn Behinderte erben
27. Fluchtweg oder Feuerfalle
28. Corona-Pandemie
29. Links und Blogs
30. Blogger*innen & Journalist*innen
Vorwort
„Chancengleichheit besteht nicht darin, dass jeder einen Apfel pflücken darf, sondern dass der Zwerg eine Leiter bekommt“.
Reinhard Turre
Du kannst Dir als Behinderter sehr viele Enttäuschungen und Ärger ersparen, wenn Du nicht ständig davon ausgehst, dass gesunde und die sogenannten Anderen Rücksicht auf Dich nehmen, Verständnis für Deine Situation aufbringen und jederzeit zu selbstloser Hilfe bereit sind.
Man kann sie aber alle durch Freundlichkeit gewinnen, durch hartnäckige und gut begründete Widersprüche bei negativen Bescheiden entwaffnen und allen durch Kenntnis dienlicher und fundierter Informationen den Wind aus den Segeln nehmen. Dadurch wird zwar keine Behinderung geheilt, aber doch das Leben mit seinen unvermeidlichen Einschränkungen und Unebenheiten, sehr viel erträglicher.
Dieses Buch soll dazu anregen und die Argumente für Anträge an die Hand geben, sowie für unverständliche Ablehnungen nachvollziehbare Erklärungen übermitteln. Menschen, die Hemmungen haben, etwas zu beantragen oder Angst haben, jemandem zur Last zu fallen, möchte ich aufrütteln, sich mit ihren berechtigten Ansprüchen durchzusetzen oder sich von Fall zu Fall jemanden zu suchen, der einem dabei hilft. Sehr hilfreich können dabei die Links, Blogs und Podcasts von Raul Krauthausen am Buchende sein.
Ein besonderes Anliegen ist mir der Umgang mit den benötigten Hilfsmitteln. Ärzte, Therapeuten und Krankenkassen achten hauptsächlich darauf, was dem Pflegebedürftigen nützt und viel zu wenig auf den Erleichterungs- und Hilfsbedarf für die Pflegekraft, deren Rücken Gesundheit und Belastungsgrenze.
Meine Hoffnung besteht darin, dass die Themen dieses Buch einzelnen Lesern in schwierigen Situation und verzweifelten Momenten eine echte Hilfe sind oder die häuslichen und fachlichen Pflegekräfte mit Informationen unterstützen, damit diese Hilfsbedürftigen behilflich sein können.
1. Wie kann ich helfen“?
„Es gibt bei Menschen mit Behinderung die Unterscheidung, dass sich die einen hervorragend über ihre zustehenden Rechte auskennen und die Anderen nichts über mögliche Erleichterungen wissen und sich schämen, um Hilfe zu bitten. Das muss jetzt vorbei sein!“
Adam Merschbacher
Ein Behinderter oder eine Behinderte ist nun mal behindert und kein Mensch mit „besonderen Anforderungen“. Also nennen wir künftig einfach das Kind beim Namen.
Natürlich gibt es auch Mehrfachbehinderte. Aber deshalb unterstellt man einem Körperbehinderten nicht zwangsläufig ein geistiges Handicap. Eine Behinderte mit Sprachfehler, darf deshalb jederzeit einen Marathon mitlaufen. Ein Blinder kann wunderschöne Arien singen und eine junge Frau mit Down-Syndrom (Trisomie 21) ist häufig musikalisch begabt, liebevoll, zärtlich und hat vereinzelt ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl.
Diese Vorurteile beruhen meist auf Unwissenheit und bauen eine zusätzliche Hemmschwelle im Umgang zu Behinderten auf. Genauso könnte man eine Rollstuhlfahrerin treffen, die so stolz auf ihre Selbständigkeit ist, dass sie alle Helfer beim Einsteigen in den Bus, mit den Worten „gehen sie weg, ich kann das schon alleine“ vor den Kopf stößt, so dass keiner dieser