damals unseren gerechten Anteil an Krach geschlagen.«
»Ich muss das vielleicht wieder tun.«
Sinclair lehnte sich nach vorne. »Worauf hast du dich eingelassen?«
Hunter leerte den Inhalt seinen Glases. »Hast du etwas von einem Mr. Dewitt Wolfe gehört?«
»Bei dem Namen schlägt nichts in meiner Erinnerung an. Sollte es das?«
»Nein, aber die Situation wäre einfacher zu erklären. Der Mann scheint etwas genommen zu haben, das nicht ihm gehört.«
Ein langsames Lächeln breitete sich über Sinclairs Gesicht aus. »Ich muss zugeben, dass ich interessiert bin. Fahr fort. Erzähl mir alles, was es zu wissen gibt.«
Hunter lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. Er wusste, dass Sinclair interessiert wäre. Jetzt hoffte er, dass sein Freund ein paar gute Ideen hätte. Er brauchte einen Schlachtplan – einen Weg, um Miss Woodcourt vor Wolfes Geschäften zu schützen. Er gab alles, was er von der Situation wusste, wieder.
Als er endete, bewegte er sich, um sein Glas wieder aufzufüllen.
»Woher weißt du, dass das Mädchen astrein ist?«
Wut stieg in Hunter auf, erhitzte seine Haut mehr, als die Spirituosen es könnten. »Ich war dort. Ich habe die Interaktionen mit meinen beiden Augen gesehen. Es ist nichts Unehrliches an Miss Woodcourt.« Er spähte Sinclair an.
»Sehr wohl. Wie wünschst du fortzufahren?« Sinclair stand auf, ignorierte Hunters Ausbruch der Gereiztheit und schlenderte zum Fenster. »Du brauchst Beweise, wenn es dein Wunsch ist zu sehen, dass ihm ein Verbrechen zur Last gelegt wird und ihr Grundstück an sie zurückgeht.«
Hunter griff nach dem Dekanter. Als ob er nicht selbst daran gedacht hätte. Das Problem war nicht, was er brauchte, eher wie man es bekam. »Hast du irgendwelche Weisheiten, wie ich besagten Beweis erlangen kann?«
»Ich habe vielleicht eine Idee.« Sinclairs Augen funkelten, als er sein leeres Glas hochhob. »Aber zuerst benötige ich einen Nachschlag.«
Hunter gluckste. »Mit einem klaren Kopf Ränke zu schmieden geht nicht an.«
»Das niemals.« Sinclair setzte sich wieder und stellte den Dekanter auf den nahen Tisch. »Du sagtest, dieser Wolfe-Kerl ist ein Geschäftsmann. Wenn ich einen Einsatz platzieren müsste, würde ich wetten, dass der Beweis, den du suchst, in seinem Büro ist.«
»Ja, mein Mann hat mich informiert, dass Wolfe ein Büro an den Docks unterhält, aber ich kann schlecht hineinschlendern und von ihm erwarten, dass er den Beweis aushändigt.«
Sinclair hielt Hunter den Dekanter hin. »Du hattest bis jetzt noch nicht genug zu trinken oder du würdest dies selbst sagen.«
»Was sagen?«
»Besorg eine Adresse. Morgen Nacht brechen wir ein.« Sinclair hielt sein Glas hoch.
Hunter grinste und griff nach dem Whiskey. Er füllte sein Glas, sein Blut raste plötzlich vor Aufregung.
KAPITEL 3
Roses Blut verwandelte sich zu Eis, gefror in ihren Adern. Sie blinzelte Mr. Wolfe an, als er gemütlich ihren Fußweg entlangging. Warum war er wieder hier? Ihr Grauen stieg mit jeder Stufe an, die er erklomm. Er war sicherlich zurückgekehrt, um abermals ihre Hand zu verlangen. Sie würde ihn niemals heiraten, um keinem Preis.
»Schau nicht so abgeschreckt drein, meine entzückende Blüte.« Ein lüsternes Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus, als er vor ihr anhielt.
Sie drückte ihre zitternden Hände in die Falten ihrer Robe. Es ginge nicht an, dass er sah, wie eingeschüchtert sie von seiner Anwesenheit war.
»Dein schicker Lord hat heute Nachmittag versucht das Cottage zu erstehen, aber sei ohne Furcht. Ich habe ihn abblitzen lassen.«
Obwohl ihr Herz wie eine Herde Pferde hämmerte, behielt sie ihre Augen fixiert auf Mr. Wolfes. Schicker Lord? Er muss Lord Aubry meinen, aber warum würde Lord Aubry ihr Cottage wollen?
»Sie hätten verkaufen sollen. Ich werde Sie niemals heiraten.« Sie starrte ihn wütend an, ihre Hände auf ihren Hüften.
Wolfe fuhr federleicht mit seinen Fingerspitzen über ihre Wange. »Sag niemals nie, Liebling.«
Ein Schauder durchlief sie und sie trat einen Schritt zurück. »Bitte behalten Sie Ihre Hände bei sich, Mr. Wolfe.«
Seine Augen verdunkelten sich und ein finsterer Blick ätzte tiefe Linien in sein Gesicht. »Das ist keine Art und Weise mit deinem Verlobten zu sprechen.« Er lehnte sich zu ihr hin. »Und täusche dich nicht, wir werden verheiratet werden.«
Roses Puls beschleunigte sich. Das war keine leere Drohung. Er hatte bereits bewiesen, wie weit er bereit war zu gehen. Es musste einen Weg geben, um ihn nicht zu heiraten. Sie ballte ihre Hände an ihren Seiten zu Fäusten. »Wie haben Sie es geschafft?«
Das bösartige Lächeln, das er ihr zeigte, kühlte sie bis zum Mark aus. Sie trat zurück und schnappte ihren Schal an der rauen Holzverkleidung des Cottages.
»Was geschafft, meine Liebste?« Er trat näher zu ihr hin, ließ sie sich fühlen wie ein Kaninchen, dass in einer Schlinge gefangen war.
»Wie haben Sie es scheinen lassen, als ob meine Grundschuld nicht bezahlt sei?«
Er lehnte sich sehr nah zu ihr hin, brachte seine Hand neben ihrem Kopf am Haus zum Liegen. Der Geruch eines ungewaschenen Körpers kombiniert mit seinem faulen Atem waberte herauf und brannte in ihrer Nase. »Das ist nicht von Bedeutung. Was getan ist, ist getan und soll derart bleiben. Wenn wir heiraten, werde ich dir das Cottage als Hochzeitsgeschenk zurückgeben.«
Sie wirbelte weg, bevor sie einige Schritte über die Veranda machte. »Sie können mein Zuhause verkaufen, es ist mir egal. Nehmen Sie alles, was ich habe und Sie werden mich dennoch nicht bekommen. Ich werde niemals Ihre Ehefrau sein.«
»Das werden wir sehen.« Seine letzten Worte hingen in der Luft, als er die Stufen herunter stampfte.
Rose sackte am Haus zusammen, während sie ihn beobachtete, wie er auf seinem Pferd davongaloppierte. Was sollte sie nur tun? Sie konnte ihn nicht heiraten. Ein Kloß formte sich in ihrer Kehle. Wie konnte ihr Vater sie einem solch abscheulichen Teufel versprechen?
Sie hob eine zur Faust geballte Hand an ihren Mund und zwang die Tränen zurück. Bekümmert zu sein würde die Situation nur noch schlimmer machen. Es musste einen Weg geben den Wahnsinn zu beenden. Sie straffte ihre Schultern, betrat das Cottage und machte sich auf den Weg in die Küche.
Der süße Geruch frischgebackener Törtchen beruhigte sie ebenso sehr wie der Anblick von Gran, die sich über einen Teigball beugte. »Dein Zuckerwerk riecht himmlisch.« Sie erzwang ein kleines Lächeln. Es würde nichts bringen Gran von ihrer Konfrontation mit Wolfe zu erzählen. Das Wissen würde nur dafür sorgen, dass die liebe alte Frau sich sorgte.
Grans Rock raschelte an ihrer gestärkten Schürze, während sie eine goldbraune und rote Torte zum Tisch trug. »Sie sind für die Devontons, aber ein Fehlendes wird nicht auffallen.« Sie legte ein heißes Gebäck vor Rose. »Wärst du ein Schatz und würdest sie für mich abliefern? Sie werden im Nu fertig sein.«
Rose nickte. Sie nahm einen Bissen, aber ihr verstimmter Magen weigerte sich sie ihren Leckerbissen genießen zu lassen. Ihr Bauch verkrampfte sich, während sie das köstliche Konfekt wieder auf den Teller legte.
»Stimmt etwas nicht?« Gran studierte Rose durch warme haselnussbraune Augen, ihre Brille rutschte ihre Nasenwurzel herunter.
Verflixt sei ihre Unfähigkeit ihre Emotionen vor Gran zu verbergen. »Es ist nichts, wirklich. Bitte mach kein Aufhebens.« Sie griff wieder nach dem Törtchen. Wie spatzenhirnig von ihr zu denken, dass sie Zeit in Grans Gesellschaft verbringen konnte, ohne dass die Frau ihre Verstimmung bemerkte.
Gran ließ ihre warme faltige Hand über Roses ruhen. »Ich werde nicht drängen, aber ich kann nicht anders als mich zu sorgen. Ich habe gesehen, wie Mr. Wolfe seinen Abschied nahm. Du bist mir sehr lieb und ich weiß, was er dir antut.« Sie drückte ihre Hand