erna Tuya, Marcos Altable Pérez, Mª Esther Gómez Rubio
Gehirn und Pandemie: eine aktuelle Betrachtungsweise
“Gehirn und Pandemie: eine aktuelle Betrachtungsweise”
Geschrieben von Juan Moisés de la Serna Tuya, Marcos Altable Pérez und Maria Esther Gómez Rubio
Übersetzt von Nicole Vincenz
1. Auflage: Mai 2020
© Juan Moisés de la Serna, 2020
© Tektime Verlag, 2020
Alle Rechte vorbehalten
Distribution durch Tektime
https://www.traduzionelibri.it
Als Referenz:
De la Serna Tuya, J.M.; Altable Pérez, M. und Gómez Rubio, M.E. (2020). Gehirn und Pandemie: eine aktuelle Betrachtungsweise. Montefranco, Italien. Tektime Verlag
Erklärung:
Die Autoren sind mit dem Inhalt des Manuskripts einverstanden und erklären, dass keine Interessenkonflikte vorliegen.
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Vorwort
Obgleich sich die größten Bedenken im Zusammenhang mit COVID-19 insbesondere auf die Folgen im Hinblick auf Atemwegsprobleme konzentrierten, haben die Fortschritte im Wissen über diese Krankheit es ermöglicht, die Auswirkungen zu verstehen, die über die Lungen hinausgehen und sogar dazu führen können, das Nervensystem anzugreifen.
Im vorliegenden Text betrachten wir die Auswirkungen von COVID-19 im Gehirn aus zwei verschiedenen Perspektiven: erstens aus neurologischer Sicht, indem die neuronalen Implikationen der Krankheit näher beleuchtet werden, präsentiert von Dr. Marcos Altable Pérez, Neurologe und Gründer von Neuroceuta in Ceuta und zweitens aus neuropsychologischer Sicht, indem verschiedene kognitive Prozesse, die an dieser Pandemie beteiligt waren, berücksichtigt werden.
Darüberhinaus beinhaltet der Text außerdem das außergewöhnliche Zeugnis von Dr. Maria Esther Gómez Rubio, Klinische Psychologin und Neuropsychologin, Bereichs-Spezialistin an der Fakultät des Öffentlichen Krankenhauses für Querschnittsgelähmte (SESCAM), welche uns von ihrer Erfahrung in den kompliziertesten Momenten während der Pandemie berichtet.
Über die Autoren:
Dr. Juan Moisés de la Serna, Doktor der Psychologie, Master in Neurowissenschaften und Verhaltensbiologie und Spezialist für klinische Hypnose, Studiendirektor des Postgraduiertenstudienganges an der TECH Universidad Tecnológica und an der Universidad Europea Miguel de Cervantes; Dozent des Postgraduiertenstudienganges und Direktor des TFM an der Universidad Internacional de la Rioja und an der Universidad Internacional de Valencia.
Dr. Marcos Altable Pérez, Studium der Medizin und Chirurgie, Facharzt in Neurologie, Master in Pädiatrischer Neurologie und Neuroentwicklung und Master in Neuropsychologie. Mit zahlreichen Publikationen in verschiedenen Bereichen (in wissenschaftlichen Fachmagazinen sowie nationalen und internationalen Kongressen, in Zeitungen, auf Websites, in Buchkapiteln etc.), die die klinische Anwendung in der Praxis in Ceuta mit kontinuierlichen Forschungsarbeiten und Fortbildungen in der Neurologie, Neuropädiatrie und Neuropsychologie verbinden.
Dr. Maria Esther Gómez Rubio, Fachpsychologin in Klinischer Psychologie, Abschluss in Philosophie und Erziehungswissenschaften (Fachbereich Philosophie), Master-Abschluss in Kognitiver Neuropsychologie, Master-Abschluss in Psychopathologie und Gesundheit, Master-Abschluss in Verhaltensmodifikation, Bereichsspezialistin am Öffentlichen Krankenhaus für Querschnittsgelähmte (SESCAM). Hochschulabschluss in Philosophie an der UCM, Psychologin mit Spezialisierung auf Klinischer Psychologie UNED, PIR Hospital de la Princesa (Madrid), Master Psychopathologie und Gesundheit UNED, Master Verhaltensmodifikation UNED, Master Kognitive Neuropsychologie UCM und FEA SESCAM, Assistenzärztin des Öffentlichen Krankenhauses für Querschnittsgelähmte.
Kapitel 1. Einführung in die Hirnforschung
Untersuchungen am Gehirn waren schon immer ein fester Bestandteil der Wissenschaft. Hinweise darauf reichen bis in die Zeit der Ägypter zurück, die Spuren von Trepanationen im Schädel hinterließen, die sie durchführten, um den Patienten von seinen Problemen zu “befreien”, eine Praxis, die bis zur Entwicklung der Medizin als Wissenschaft beibehalten wurde (Collado-Vazquez & Carrillo, 2014).
Die ersten anatomisch-deskriptiven Studien an postmortalen Gehirnen erlaubten die Differenzierung von Hirnlappen, Furchen und Spalten auf der Ebene der Hirnrinde und die Identifizierung subkortikaler Strukturen, die trotz der geringen Größe einiger Gehirne sichtbar waren.
Die Entwicklung des Mikroskops ermöglichte die Entdeckung der Histologie, auch als mikroskopische Anatomie bekannt, wodurch man schließlich beginnt, die Zellen des Gehirns zu studieren, um sie später zu klassifizieren und die Regionen zu bestimmen, in denen sie am häufigsten auftreten. Dank von Verfärbungen und Kontrasten, wie z.B. mit Goldchlorid oder Silberchromat ist es gelungen, die Struktur der Schichten sowie die Formen der sich in den Schichten befindenden Neuronen zu skizzieren.
Abbildung 1 Tweet Neuronen unter dem elektronischen Mikroskop
Mit elektronischen Mikroskopen, die eine fünftausendmal höhere Auflösung als optische Mikroskope haben, ist es heute möglich, Mitochondrien, den Golgi-Apparat und andere innere Strukturen von Neuronen sowie Proteinen zu beobachten (@rafaelsolana2, 2020) (siehe Abbildung 1).
Dazu muss man sagen, dass es heutzutage vollkommen normal ist, über Neurowissenschaften und das Gehirn zu sprechen, aber das war nicht immer so, denn es handelt sich um ein Wissensgebiet, das erst vor relativ kurzer Zeit entstanden ist; obwohl man streng genommen nicht sagen kann, dass die Neurowissenschaft als solche existiert, sondern es handelt sich vielmehr um eine Reihe von Beiträgen aus vielen Wissensgebieten, die den Kern der Neurowissenschaften bilden und unterstützen; Wenn man also den Untersuchungsgegenstand, das Nervensystem und seine Aktivität, betrachtet, kann man verstehen, dass dieser die Anatomie, die Biochemie, aber auch die Genetik und sogar die Psychologie umfasst.
Auch wenn sie sich ursprünglich als eine Spezialisierung der Medizin herausgebildet haben mag, wäre es heute unmöglich, sie aus der anatomophysiologischen Analyse des Nervensystems von all den Beiträgen zu separieren, die ihr aus anderen Wissensgebieten zugeflossen sind.
Ebenso dienen die Neurowissenschaften nicht nur der Erklärung der Funktionsweise des Nervensystems und seines wichtigsten Organs, des Gehirns, sondern sie befasst sich auch mit mehreren Teilbereichen, wie z.B. Neuromarketing, Neuroökonomie (Terán & López-Pascual, 2019), Neuropharmakologie, Neuropsychologie, Neuroanatomie oder Neurolinguistik, um nur einige zu nennen.
Die Bedeutung dieses Forschungsgebietes beruht auf der Tatsache, dass es dank ihm möglich ist, vielmehr darüber zu wissen, wie eine Person und eine