Izabella Wentz

Das Hashimoto-Programm


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Vorsatz für das neue Jahr war, dass ich alles tun würde, um wieder gesund zu werden. Ich begann, mit einem Arzt für integrative Medizin zusammenarbeiten, der mich darin bestärkte, Gluten, Milch und Milchprodukte von meinem Speiseplan zu streichen, und es kam zu einer erheblichen Veränderung. Innerhalb von drei Tagen waren der Säurereflux, die Blähungen und das Reizdarmsyndrom verschwunden. Aufgrund meiner eigenen Recherchen und weiterer Anleitung durch andere Fachleute begann ich, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen und meine Ernährung weiter zu modifizieren. Das Karpaltunnelsyndrom verschwand nach einigen Wochen und meine Angstzustände besserten sich im Laufe von nur wenigen Monaten. Das motivierte mich zum Weitermachen.

      Im Laufe dieses Weges hatte ich über meine Recherchen und Fortschritte ausführlich Tagebuch geführt. Schließlich macht es ein „benebeltes“ Gehirn einem schwer, sich alles zu merken, und ich wollte sichergehen, dass ich nicht immer nochmals dieselben Informationen las.

      Willkommen, liebe Root Cause-Leserinnen und -Leser

      Wenn Sie schon mein erstes Buch gelesen haben, fühle ich mich geehrt, dass Sie wieder mit dabei sind und mir zutrauen, dass ich Ihnen noch mehr Orientierungshilfe bieten kann mit speziellen, auf Sie zugeschnittenen Programmen zur Unterstützung der Leber, der Nebennieren und für einen gesunden Darm. Ich hoffe, dass Ihnen das Buch dabei helfen kann, Ihre Ernährung umzustellen, die richtigen Nahrungsergänzungen auszuwählen und Veränderungen in Ihrer Lebensweise anzustoßen, damit Sie all jene gesundheitlichen Herausforderungen meistern können, mit den Sie unter Umständen konfrontiert sind. Wie die meisten meiner Root Cause-Rebellen werden Sie feststellen, selbst wenn Sie sich an die Vorgehensweisen aus meinem ersten Buch gehalten haben, dass der in den Elementarprogrammen enthaltene komplette 90-Tage-Plan in diesem Buch von Nutzen ist. Sollten Ihre Symptome jedoch auch danach noch fortbestehen, wenden Sie sich bitte den Erweiterten Programmen zu und kümmern Sie sich mit deren Hilfe um zugrunde liegende Infektionen, Probleme mit Medikamenten und andere, noch nicht beseitigte Auslöser. Ich freue mich sehr, dass ich weiterhin an Ihrer Reise teilnehmen darf!

      Schließlich hatte ich erhebliche Mengen an Material über alle möglichen Maßnahmen bei Hashimoto zusammengetragen und es schien mir zu wertvoll, es für mich allein zu behalten. Von meiner Mutter und meinem Mann (die mich am meisten unterstützten) ermutigt, beschloss ich, aus meinen geordneten Notizen und Tagebucheinträgen einen Patienten-Ratgeber zu machen. Mein Mann hatte bereits zwei Bücher geschrieben, in denen er ausführlich über seine Erfahrungen mit Ultramarathonläufen berichtete und bestärkte mich darin, meine eigenen Erfahrungen zu Papier zu bringen.

      Meine Mutter, die Ärztin ist und aus Polen stammt, interessierte sich von jeher für medizinischen Fortschritt und war mir bei der Abfassung des Buches behilflich. Sie gab mir auch manchen liebevollen Schubs, damit es fertig wurde, sodass wir es ins Polnische übersetzen und Verwandten zukommen lassen konnten, die auch an Hashimoto litten.

      Bei mir kam es im Januar 2013 zu einer Remission und der Patienten-Ratgeber Hashimoto im Griff wurde am 31. Mai desselben Jahres in den USA veröffentlicht. Schlussendlich hatte ich das Gefühl, als habe der Kampf mit meinen gesundheitlichen Problemen einen tieferen Sinn gehabt. Wenn ich in der Lage war, selbst wieder gesund zu werden, war ich auch in der Lage, die bisherigen Herausforderungen zu meiner Lebensaufgabe zu machen und eine stetig zunehmende Anzahl vom Menschen zu unterstützen und ihnen dazu zu verhelfen, dass sie das auch erreichen konnten.

      Meine Hoffnung ist nun, dass es durch die Schritte, die ich Ihnen hier vorstelle, zu einer Wende in Ihrem Leben kommt – durch eine Reduzierung und hoffentlich eines Tages auch zur Beseitigung Ihrer Symptome. Doch so sehr ich versuchen kann, Ihnen all das zu erklären, die Änderungen kann ich nicht für Sie vornehmen – Sie müssen den Plan selbst in die Tat umsetzen. Es wird besser werden, doch die Veränderung muss von Ihnen ausgehen. Lassen Sie uns also schauen, wie Sie sich auf Ihre eigene Erfolgsgeschichte vorbereiten können.

      Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen

      Der erste Schritt, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen, besteht darin, einen Traum zu haben und sich Ziele zu setzen. Wir richten unser Augenmerk später auf den Punkt, an dem Sie gerade stehen – im Augenblick konzentrieren wir uns darauf, wo Sie lieber stehen möchten. Wenn Sie noch kein Gesundheitstagebuch führen, wäre jetzt eine großartige Gelegenheit, um damit zu beginnen. In ein Tagebuch zu schreiben, ist eine der besten Möglichkeiten, den Überblick über Ihre Fortschritte sowie alle Herausforderungen und Erfolge zu behalten. Wenn Sie technisch auf der Höhe sind, schreiben Sie vielleicht lieber Tagebuch am Computer, wenn Sie es herkömmlich mögen, so wie ich, ziehen Sie eventuell das gute altmodische Notizbuch vor. Wofür Sie sich auch entscheiden, wählen Sie für das Schreiben Ihres Tagebuchs eine Methode, die Sie wahrscheinlich auch beibehalten werden. Denken Sie über die folgenden Fragen nach und schreiben Sie Ihre Antworten auf:

      – Welche gesundheitlichen Ziele haben Sie?

      – Möchten Sie mehr Energie haben?

      – Möchten Sie noch 10 Kilo abnehmen?

      – Möchten Sie, dass Ihr Haar nachwächst?

      Denken Sie bitte wirklich darüber nach, warum Sie gesund werden möchten. Vielleicht haben Sie bestimmte Gründe. Möchten Sie, dass Ihre Haare nachwachsen, damit Sie auf der Hochzeit Ihrer Cousine großartig aussehen? Möchten Sie genug Energie haben, um eine Viertelstunde mit Ihren Kindern spielen zu können, ohne müde zu werden, oder um Sport zu treiben, ohne dass Sie sich danach tagelang ausgelaugt fühlen?

      Verurteilen Sie sich wegen Ihrer Antworten nicht und haben Sie auch kein schlechtes Gewissen. Es ist in Ordnung und ganz normal, einfach nur schönes Haar haben zu wollen oder genügend Energie für einen Einkaufsbummel auf der Shoppingmeile, ohne müde zu werden, oder sich zu wünschen, dass das aufregende Kleid endliche wieder passt. Sie brauchen keine großen Visionen zu haben, etwa die Welt zu retten, sobald Sie wieder gesund sind. Beginnen Sie bei sich, sehen Sie zu, dass Sie vorankommen und es wird nicht lange dauern, bis Sie der Welt von sich aus mehr Gutes tun wollen.

      Der Weg des „Verwundeten Heilers“

      Schon als kleines Mädchen habe ich davon geträumt, anderen Menschen zu helfen. Nachdem ich in der Grundschule etwas über wissenschaftliches Arbeiten gelernt hatte, ließ mich das Thema nicht mehr los und ich überlegte oft, mein Leben ganz in den Dienst der Wissenschaft zu stellen, so wie Marie Curie, mein Vorbild und die erste Frau, die den Nobelpreis erhielt.

      Im Gymnasium begann ich mich für Pharmakologie zu interessieren und ich las in meiner Freizeit oft die medizinischen Lehrbücher meiner Mutter. Ich wollte ein Heilmittel für eine Krankheit finden, sodass ich anderen Menschen helfen konnte, und be schloss, Apothekerin zu werden. Anfänglich dachte ich daran, mich auf die psychische Gesundheit zu konzentrieren (ich hatte selbst in jüngeren Jahren aufgrund einer unerkannten Schilddrüsenerkrankung an Depressionen gelitten), doch dann verlor ich nach einer Mononukleoseerkrankung (Pfeiffersches Drüsenfieber) den Mut und konnte mich nicht mehr auf meine Studien konzentrieren.

      Seit dieser Infektion ging es mit meiner Gesundheit ständig bergab, und ich versank in Selbstmitleid. Warum ich? Warum musste ich so leiden und so viel durchmachen?

      Ich konnte keinen Sinn darin erkennen, bis ich eines Tages mit einem hervorragenden Arzt, der schon im Ruhestand war, über meine Vergangenheit sprach. Er erzählte mir, dass er im Laufe seines Berufslebens so vielen Menschen helfen konnte, denen vorher niemand hatte helfen können. Er schrieb den Erfolg bei seinen Patienten nicht seinem Können zu, sondern eher dem Umstand, dass er sein eigenes Leiden ertragen musste. Sein Leiden zwang ihn, alles Erdenkliche zu lernen, damit er sich bestens um seine Patienten kümmern konnte.

      Für manche Menschen wäre das vielleicht entmutigend gewesen – doch für mich war es sehr erhellend. Damals erkannte ich, dass ich eine Aufgabe hatte und mit gesundheitlichen Problemen zu tun bekam, damit ich sie überwinden und anderen Menschen dabei helfen konnte, ihre Schwierigkeiten ebenfalls zu überwinden. Das war mein Weg, der Weg des „Verwundeten Heilers“ (einer der Archetypen bei C. G. Jung; Anm. d. Übers.). Mein eigenes Leiden und