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Konzentrieren Sie sich auf die Atmung
Konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem, lenken Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit dorthin. Eventuell hören Sie jetzt immer noch die Wuselstimme, die Ihnen etwas erzählt, was Sie nicht hören möchten. Das ist gar nicht schlimm, sondern bringt uns zu dem nächsten Schritt der Übung.
Konzentrieren Sie sich jetzt nicht nur auf Ihre Atmung, sondern zusätzlich darauf, wie Ihre Füße auf dem Boden stehen, wie es sich anfühlt, den Boden zu spüren.
Auf Ihre Wahrnehmung kommt es an
Wichtig ist dabei, dass Sie sich auf beides gleichzeitig konzentrieren. Also auf die Atmung und auf die Füße. Ist die Wuselstimme immer noch da? Macht nichts.
Dann nehmen Sie jetzt zusätzlich wahr, wie Sie die Stuhllehne an Ihrem Rücken spüren. Also Konzentration auf die Atmung, die Füße am Boden und die Stuhllehne am Rücken. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass Sie sich gar nicht auf diese drei Dinge gleichzeitig konzentrieren können. Und das ist auch gut so, denn dann können Sie sich auch nicht mehr auf die Wuselstimme konzentrieren.
3. Sonne versus Altöl
Sollte der Wusel bereits für schlechte Stimmung, Frust oder Ärger gesorgt haben, hilft die folgende Übung:
Stellen Sie sich bequem hin, achten Sie für einen Moment auf Ihre Atmung und spüren Sie die Füße auf dem Boden. Nehmen Sie wahr, wie Sie ruhig ein- und ausatmen, während Ihre Füße stabil auf dem Fußboden stehen. Schließen Sie die Augen und bringen Sie den Fokus auf das Innere Ihres Körpers. Stellen Sie sich vor, wie der Stress, die Ängste, die Wut, all die negativen Gedanken und Stimmungen in Ihrem Inneren einen Platz gefunden haben, wie sich all dies zu einer dicken Suppe, einer schwarzen Brühe – ähnlich wie Altöl – in Ihnen verdichtet.
Das Mentale Abflussventil
Installieren Sie jetzt mental einen Abfluss inklusive Sperrventil an einem Bein in der Höhe Ihres Knöchels. Das muss gar nichts Kompliziertes sein, ein einfaches Abflussventil reicht. Wenn Sie Lust haben, funktioniert das natürlich auch mit einem goldenen Ventil. Sie entscheiden.
Öffnen Sie das Sperrventil und nehmen Sie wahr, wie die schwarze Brühe, das mentale Altöl, durch den Abfluss aus Ihnen herausfließt und der Flüssigkeitsstand weiter absinkt. Wenn alles draußen ist, schließen Sie das Ventil wieder. Gönnen Sie sich einen kleinen Augenblick, um zu spüren, wie sich das anfühlt.
Denken Sie an eine Energiequelle
Stellen Sie sich danach eine Energiequelle genau über Ihrem Kopf vor. Dies kann eine Sonne oder auch ein helles Licht sein, etwas, das Ihnen angenehm ist und das für Sie positiv geladene Energie verkörpert. Visualisieren Sie jetzt eine Art Klappe oben am Kopf, die Sie öffnen, um die positive Energie hereinzulassen. Und nehmen Sie wahr, wie Ihr Körper Stück für Stück mit dieser wohltuenden, positiven Energie angereichert wird.
Hören Sie erst auf, wenn die Energie Sie wirklich vollkommen ausfüllt. Dann können Sie die Klappe schließen und die positive Energie genießen. Diese Übung kann ein wunderbarer Stimmungsaufheller sein. Auch hier gilt wie so oft: Gönnen Sie sich die notwendige Zeit und einen ruhigen Ort.
4. Die Welt wieder mit allen Sinnen wahrnehmen
Die nächste Übung ist sehr leicht und dennoch sehr effizient. Wenn ein Wusel loslegt, dann erleben wir meistens eine ziemlich eingeschränkte Art der Wahrnehmung, eine Art Tunnelblick. Was liegt näher, als diese eingeschränkte Wahrnehmung wieder zu erweitern und statt des Tunnels eine 360-Grad-Perspektive wahrzunehmen?
Wenn Sie merken, dass ein Wusel gerade in den Startblöcken steht, nehmen Sie bewusst Ihre Umgebung wahr. Schauen Sie sich langsam um und stellen Sie fest, was Sie sehen. Jedes noch so kleine Detail ist wichtig. Lassen Sie Ihren Blick langsam schweifen. Nehmen Sie auch wahr, was Sie hören, egal was es ist: Musik oder Geräusche, Stimmen oder eben nur Stille. Hören Sie bewusst zu, während Sie den Blick weiter umherschweifen lassen. Versuchen Sie Ihre Umgebung mit einer um ein Vielfaches gesteigerten Schärfe und Genauigkeit wahrzunehmen.
Meistens erhält unser Gehirn durch diese Übung so viele Sinneseindrücke, dass für das Wahrnehmen der Wuselstimme überhaupt kein Platz mehr bleibt.
Das Ergebnis
Jede der vier Übungen aus dem obigen Notfallpaket hilft, dem Wusel kurzfristig keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken.
Seien Sie nicht allzu erstaunt, wenn der Wusel bereits längst wieder über alle Berge verschwunden ist, wenn Sie mit der Übung fertig sind.
Text stammt aus: Wuselmanagement: Wie Sie Selbstsabotage vermeiden und den inneren Kritiker für sich gewinnen (2013) von Claudia Hupprich, erschienen bei BusinessVillage Verlag, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Einfach Entscheidungen fällen für Führungskräfte: Ja, Nein, Vielleicht?
// Von Markus Hornung
Mehr Gehalt, mehr Verantwortung, mehr Karriere: Eine Stelle wird neu geschaffen und bietet einem Mitarbeiter des Teams unerwartete Aufstiegschancen. Tolle Neuigkeit oder Dilemma? Für die Führungskraft ist es häufig beides. Schließlich muss der Chef entscheiden, wem er die Stelle zutraut und in Kauf nehmen, dass er andere Mitarbeiter damit vor den Kopf stößt.
Negative Emotionen gehören zum Job
Es gehört zum ausgewiesenen Standardrepertoire eines Chefs, unliebsame Entscheidungen zu fällen und diese klar zu vertreten. Oft haben aber auch Vorgesetzte ein ungutes Gefühl dabei. Da gibt es vielleicht den seit Jahren engagierten Mitarbeiter, dem fachlich keiner in der Abteilung etwas vormacht.
Und doch mangelt es ihm an sozialen Kompetenzen oder an Offenheit für neue Ideen. Verlangt das die neue Position, wird der Chef diese klugerweise mit einem geeigneteren Kollegen besetzen.
Was steckt hinter dem Neid auf den Kollegen?
Egal, für wen sich der Vorgesetzte entscheidet: Vermutlich sieht sich schon ein anderer Mitarbeiter aus dem Team auf der neuen Stelle. In einem Vier-Augen-Gespräch liegt die Chance, den Konflikt zu entschärfen. Wurde ein Mitarbeiter bei der Beförderung übergangen, so ist das eine persönliche Niederlage.
Schließlich haben seine Qualifikationen, Erfolge und sein täglicher Einsatz nicht ausgereicht, um den Wettlauf im Büro für sich zu entscheiden. Auf der Suche nach den Gründen vergleicht er seine Projekte, Werte und Stärken mit denen des erfolgreicheren Kollegen und kommt möglicherweise zu dem Schluss: “Das ist ungerecht! Ich hätte die Beförderung eher verdient.” Darunter kann dauerhaft die Motivation leiden.
Emotionen verstehen, Entscheidungen vertreten
Die Führungskraft kann hier Druck rausnehmen, wenn sie das Unverständnis, die Verärgerung und letztendlich die Enttäuschung auf- und ernst nimmt. Schafft sie es, vorbehaltlos auf die Emotionen des Mitarbeiters einzugehen, werden diese nachlassen.
Eine hilfreiche Formulierung ist etwa: “Ich kann verstehen, dass Ihnen diese Entscheidung Probleme bereitet und Sie enttäuscht sind.” Damit signalisiert der Vorgesetzte ein aufrichtiges Interesse und Anteilnahme an den verletzten Gefühlen des Mitarbeiters.
Kurz, aufrichtig, anteilnehmend
Chefs sind gut beraten, herausfordernde Aussprachen kurz zu halten. So hart es sich vielleicht auch anhört, das bedeutet: Kein Smalltalk zur Einleitung des Gesprächs und keine Beschwichtigungsfloskeln. Ein dahingesagtes: “Ist doch alles halb so schlimm” hilft niemandem weiter.