sollten Sie sich beschäftigen, um im Notfall gut abgesichert und gerüstet zu sein. Sie sehen also, es gibt viel zu bedenken, ehe Sie eine endgültige Entscheidung treffen.
Eine weitere Sache ist bei den Überlegungen elementar und das sind die Kosten. Ich sage es nicht gerne und viele wollen es nicht glauben oder hören, aber ein Pferd ist teuer! Sie werden sich jetzt vielleicht wundern, warum ich Ihnen gleich zu Beginn des Buches mit diesem leidigen Thema komme - ganz einfach: es ist wichtig sich im Vorfeld Gedanken zu machen, ob man sich diesen Luxus leisten kann und will.
Insbesondere die Pferdeleute, die bisher nur den Reitunterricht bezahlen mussten, sehen den immensen finanziellen Aufwand, der auf Sie zukommt, oft erst dann, wenn es schon zu spät ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie ein Großpferd oder ein Pony kaufen - bei den Kosten gibt es kaum Unterschiede.
Schaut man sich in den Angeboten um, stellt man vielleicht fest, dass es Pferde für einige hundert Euro zu kaufen gibt oder Tiere sogar verschenkt werden. VORSICHT vor solchen Angeboten. Sie sehen vielleicht auf den ersten Blick gut und günstig aus, doch das böse Erwachen kommt oft später. Kaum jemand wird ein gesundes und braves Pferd für kleines Geld verkaufen oder gar verschenken.
Bei aller Euphorie und Freude möchte ich, dass Sie eine Sache stets im Hinterkopf behalten - es geht um Geld - oftmals sehr viel Geld. Genau wie für den Schuhverkäufer seine Schuhe, sind für Pferdehändler ihre Pferde eine Handelsware, mit der sie ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen und die sie daher mit möglichst viel Gewinn verkaufen wollen. ‚Minderwertige Ware‘ wird zu einem günstigen Preis angeboten oder verschenkt. Wenn ich hier von Pferdehändlern spreche, meine ich nicht ausschließlich die klassischen Händler, sondern all diejenigen, die mit dem Verkauf von Pferden Geld verdienen und dazu gehören auch Züchter und Ausbilder.
Oft findet man gute private Angebote von Pferdebesitzern, die ihr Tier aus persönlichen oder gesundheitlichen Gründen abgeben und denen ein guter Platz wichtiger ist, als ein hoher Preis.
Doch auch hier gilt - zu verschenken hat in der Regel niemand etwas, erkundigen Sie sich immer, warum ein Pferd verkauft wird und verschaffen Sie sich einen Eindruck von der Haltung und vom Besitzer.
Ich möchte Sie keinesfalls Ihrer Wünsche und Träume berauben aber ich möchte, dass Sie realistisch an die Planungen, ein Pferd zu kaufen, herangehen. Machen Sie sich bewusst, dass der Pferdekauf ein Handelsgeschäft ist und dabei nicht jeder nur auf Ihr Wohl und das Wohl der Pferde bedacht ist. Im Pferdehandel ist es wie in jeder anderen Branche auch - es gibt sehr viele gute und seriöse Verkäufer, aber eben auch einige schwarze Schafe, die das Unwissen und die Träumerei vieler Pferdeliebhaber und Kinder ausnutzen. Ich möchte Ihnen daher dringend raten - bleiben Sie objektiv und vergleichen Sie mehrere Angebote. Hören Sie auch ein stückweit auf Ihr Bauchgefühl. Wenn Ihnen etwas komisch vorkommt, seien sie vorsichtig. Stellen Sie sich mal vor, Sie würden ein Auto kaufen. Sie würden verschiedene Angebote einholen und vergleichen, Sie würden nicht gleich beim ersten Besichtigungstermin einen Vertrag unterschreiben und schon gleich gar nicht bei einem unsympathischen Händler kaufen, bei dem Sie ein ungutes Gefühl haben.
Natürlich wollen Sie kein Auto kaufen, sondern ein Lebewesen und gerade deswegen sollten Sie bei Ihrer Auswahl eher noch wählerischer vorgehen.
Eines haben beide Dinge jedoch auf jeden Fall gemeinsam - es geht um viel Geld und eine Entscheidung, der viele gemeinsame Jahre folgen werden. Daher lassen Sie sich Zeit und überstürzen Sie nichts.
Was kostet ein Pferd
Anschaffungskosten / einmalige Kosten
Tja, das kommt drauf an - um beim Autokauf zu bleiben - Sie können sich einen Fiat zulegen oder eben einen Porsche. Ähnlich ist es beim Pferdekauf. Daher müssen Sie sich im Vorfeld einige Gedanken machen, welche Kriterien Ihr Traumpferd erfüllen soll.
Faktoren die den Preis bestimmen sind insbesondere
- Herkunft
- Abstammung
- Ausbildungsstand
- Rasse
- Nachfrage
Lassen Sie uns die einzelnen Kriterien einmal etwas genauer beleuchten:
Herkunft
Ein Aufzuchtplatz kostet in Deutschland etwa 150 Euro pro Monat. Dazu kommen Kosten für den Hufschmied und Tierarzt, die in den ersten Lebensjahren entstehen. Ein guter und seriöser Züchter wird dafür sorgen, dass die Hufe des Fohlens regelmäßig ausgeschnitten werden. Dies wirkt sich im Laufe des Lebens auf die Gesundheit des Pferdes aus.
Ferner wird er dafür sorgen, dass das Pferd in der Herde unter gleichaltrigen Tieren aufwächst, wo es ein entsprechendes Sozialverhalten erlernt. Dies ist auch im Umgang mit dem Menschen von großer Bedeutung und hilft immens bei einer soliden Ausbildung.
Viele Händler bieten importierte Pferde aus dem Ausland zu verhältnismäßig günstigen Preisen an. Auch wenn es bei diesen Pferden oft schwer ist, die Herkunft und die Aufzucht nachzuvollziehen, lohnt es sich diese Angebote zu betrachten.
In den vergangenen Jahren haben sich die Züchter im Ausland der Nachfrage angepasst und achten oft auf eine gute Fohlenaufzucht. Einige der typischen Importländer sind neben Polen, Ungarn und Spanien auch die Niederlande, Frankreich, Belgien und Portugal.
Schlechte Aufzucht- und Haltungsbedingungen können nachhaltige Schäden an der Gesundheit und der Psyche von Pferden hinterlassen. Fragen Sie in jedem Fall danach, auch wenn sich die Herkunft in vielen Fällen nicht lückenlos nachvollziehen lässt.
Abstammung
Die Frage der Abstammung spielt insbesondere für Züchter und im Turniersport eine Rolle. Die Decktaxe für einen guten Hengst schlägt beim Züchter oft mit mehreren Tausend Euro zu Buche - diese ist vom Erfolg des Hengstes und seiner Nachkommen abhängig.
Sucht man einen zuverlässigen Freizeitpartner und hat keinerlei Ambitionen zur Zucht oder zum Turniersport, kann man diesen Punkt zunächst in den Hintergrund stellen. Besser ist es dann sein Augenmerk auf gesunde Pferdeeltern und flüssige Bewegungen zu legen, damit sich das Pferd gut und bequem reiten lässt.
Ausbildungsstand
Auch der Ausbildungsstand beeinflusst wesentlich den Pferdepreis. Ein Pferd ohne jegliche Ausbildung wird als ‚roh‘ bezeichnet und ist günstiger zu erwerben, als wenn das Tier bereits ausgebildet, turniererfahren oder im Sport erfolgreich ist.
Ein Pferd gut und solide anzureiten dauert mehrere Monate und die Kosten liegen bei 300-500 Euro pro Monat für den Beritt durch einen guten Ausbilder. Dazu kommen die Kosten für die Haltung, die ebenfalls mit 200-400 Euro pro Monat berechnet werden müssen. Diese Kosten wirken sich unmittelbar auf den Kaufpreis aus.
Alter
Der Pferdepreis steigt aufgrund der Aufzucht, Haltung und Ausbildung mit zunehmendem Alter.
Für welches Alter Sie sich bei der Auswahl Ihres Pferdes entscheiden sollten, hängt von Ihrem eigenen Können und Ihrer Bereitschaft zur stetigen Weiterbildung ab. Doch dazu später im Buch mehr.
Rasse
Über die Vielzahl der auf dem Markt befindlichen Rassen lassen sich ganze Bücher schreiben.
Beim Preis sind insbesondere die Nutzungsmöglichkeit und die Beliebtheit interessant. Bei der Wahl der Rasse kommt es auf den persönlichen Geschmack und auf die von Ihnen beabsichtigte Nutzung an.
Nachfrage
Wie in allen anderen Sparten gibt es auch im Reitsport Trends, die sich im Pferdpreis zeigen. So können Nachkommen bestimmter Hengste für immense Summen verkauft werden bzw. Rassen, die besonders