Lothar Gassmann

Unser Kind soll leben


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ihr Kind anzunehmen. Durch die Ablehnung, die sie erfährt, beginnt sie manchmal sogar, sich und besonders ihr Kind zu hassen, weil sie ihm die Schuld an ihrer Lage zuschreibt. Außerdem leidet sie womöglich unter Übelkeit, Erbrechen, Nervosität und Depressionen – alles Erscheinungen, die zu Beginn einer Schwangerschaft auftreten können, die aber zu diesem Zeitpunkt durchaus normal sind. Dann ist der Weg bis zu einer Abtreibung unter Umständen nicht mehr weit.

      Vielleicht haben manche Frauen Menschen, mit denen sie reden können und die sich um sie kümmern. Sie sollten diesen ihre Sorgen und ihre Unsicherheit wegen ihrer Schwangerschaft erzählen. Wenn eine Frau aber keinen solchen Menschen in ihrer näheren Umgebung kennt und wenn sie bereits mit dem Gedanken einer Abtreibung spielt, dann muss sie nicht verzweifeln Dann gibt es eine andere Möglichkeit:

      Die Frau kann zu einer Beratungsstelle gehen – nach Möglichkeit zusammen mit ihrem Partner. Dort nimmt man sich für sie Zeit. Dort sind Menschen, die schon mit vielen Frauen gesprochen haben und die ihre Probleme bestimmt verstehen. Und dort werden Hilfen und Lösungen angeboten, von denen sie vielleicht noch gar nichts gewusst hat. Leider erfüllen nicht alle Beratungsstellen diese Anforderungen in gleichem Maße. Vertrauenswürdige Adressen sind am Ende dieses Buches genannt.

      Und hier folgen einige Beispiele für Hilfen:

      1 Persönliche Hilfen zur Lösung von Partnerkonflikten und Lebenskrisen (z. B. Gespräche des Beraters oder der Beraterin mit dem Partner oder den Eltern der Frau).

      2 Finanzielle Hilfen aus öffentlichen Mitteln oder aus kirchlichen und privaten Geldern und Stiftungen.

      3 Wohnungsvermittlung und Arbeitsplatzbeschaffung.

      4 Vermittlung des Kindes in eine Pflegefamilie oder zu Adoptiveltern (es werden ca. 20 mal mehr Kinder von Adoptiveltern gesucht, als da sind).

      5 Säuglingspflegekurse, Gymnastik, Hilfen zur Erstausstattung.

      6 Kontaktvermittlung zu anderen alleinerziehenden Müttern.

      7 Vermittlung in ein Mutter-und-Kind-Haus.

      Zwei Hilfen seien noch etwas näher vorgestellt: die Mutter-und-Kind-Häuser und die Adoption.

      Die Mutter-und-Kind-Häuser bieten der Frau in der Zeit von Schwangerschaft und Geburt einen Schutz. Sie kann dort die Liebe und Zuwendung erfahren, die ihr in einer unfreundlichen Umgebung und Nachbarschaft daheim vielleicht fehlt. Sie kann ihr Kind in Ruhe austragen. Wenn sie will, kann sie es selbst versorgen und außerdem in vielen Fällen ihre Berufsausbildung fortsetzen oder abschließen.

      Die Adoption ist eine Möglichkeit für eine schwangere Frau, die ihr Kind nicht behalten kann, die es aber auch nicht abtreiben lassen möchte. Gewiss kann es eine Frau sehr belasten, ein Kind neun Monate lang auszutragen und dann wegzugeben. Eine Abtreibung kann aber auf Dauer für die Frau noch viel belastender sein (auf die körperlichen und seelischen Folgeschäden, die hierdurch entstehen können, werde ich noch zu sprechen kommen).

      Vor allem aber wird durch eine Adoption das Leben des Kindes gerettet. Eine Freigabe zur Adoption belastet in dieser Hinsicht nicht, sondern entlastet: Sie entlastet das Gewissen der Frau. Denn durch das zeitweilige Opfer, das sie mit dem Austragen des Kindes bringt, ermöglicht sie einem Menschen das Leben.

      Wem aber nach wie vor Abtreibung als der alleinige Ausweg erscheint, für den sind folgende Informationen wichtig:

      Diese Feststellung überrascht. Drei? Ist es nicht allein die Frau, die über sich selbst bestimmt? Nein, auch der Arzt ist beteiligt. Ohne ihn könnte die Abtreibung gar nicht vorgenommen werden. Aber wer ist der Dritte?

      Haben Sie schon darüber nachgedacht: Wer ist der Dritte? Ich meine damit nicht den Partner, der für die Entstehung des Kindes mitverantwortlich ist und der oft genug zur Abtreibung drängt (ihm kommt freilich eine wesentliche Bedeutung zu). Ich meine auch nicht Eltern, Bekannte oder Freunde, die unter Umständen die Frau zu einer Abtreibung veranlassen. Sie alle sind nicht die Hauptbeteiligten bei der Abtreibung selber (manchmal allerdings sind sie die Hauptverantwortlichen). Ich meine – das Kind.

      Warum wird das Kind so oft übersehen? Vielleicht weil man es nicht sieht. Weil es noch im Mutterleib verborgen ist. Weil es so klein ist. Weil es nichts sagen kann Aber es ist da. Es lebt. Und wir sollten es respektieren.

      Ist sich die Mutter bewusst, dass sie nicht nur über sich, sondern auch über das Leben ihres Kindes bestimmt?

      Vielleicht fragen Sie nun: „Ist denn das, was da im Mutterleib heranwächst, überhaupt schon ein Kind? Ist es ein Mensch?“

      Die Antwort lautet: „Ja.“

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