Brenda Trim

Traumkrieger


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Ich frage mich, wo er hingehört. Er sieht nicht unterernährt oder so aus«, spekulierte Cailyn, während sie sich herüberstreckte und den Kopf der Katze streichelte.

      Sie suchten beide ihre Umgebung ab, suchten nach seinem Besitzer. Es war keine andere Seele an diesem Ort. Hatte er kein Zuhause? Sie hatte ihn nie zuvor auf dem Friedhof gesehen. Unglücklicherweise hatte sie Zeug zu erledigen und nicht die Zeit, das zu untersuchen, also setzte sie die Katze mit einem letzten Tätscheln auf ihren Kopf ab.

      Sie stand auf und beobachte, wie die Katze in einen Baumbestand am Rand der Grabstätten rannte. Sie drehte sich ihrer Schwester zu und blinzelte gegen die Tränen, die in ihren Augen aufwallten. »So sehr ich auch nicht will, dass du gehst, bringen wir dich lieber zum Flughafen.«

      Ihre Schwester wischte ihre Wangen mit ihren Daumen ab. »Hey, Schluss damit. Ich werde in ein paar Wochen zu deinem Abschluss zurück sein.«

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      * * *

      Der Tag, auf den Zander sein ganzes Leben lang gewartet hatte, war endlich gekommen, dennoch brachte es keinen Frieden. Er verlor seinen Verstand. Bilder seines Traums mit Elsie quälten ihn unbarmherzig.

      Seine Verbindung zu ihr wuchs mit jeder Minute und durch dieses Band spürte er ihren Konflikt. Sie wechselte mit schwindelerregender Geschwindigkeit von Kummer und Traurigkeit zu Schuld und Scham und wieder zurück. Er mutmaßte, dass Elsie sich wegen der Leidenschaft, die sie im Traum nicht nur willkommen geheißen, sondern angefacht hatte, ihren Kopf zermarterte.

      Seine Schicksalsgefährtin zu entdecken war ein Tag zum Feiern. Besonders wenn man bedachte, dass es im Reich für sieben Jahrhunderte einen Gefährtenfluch gegeben hatte.

      Zander war der größte Segen im Reich geschenkt worden, dennoch gab es keine Partys, keine großen Verkündungen und keine Feier. Die Göttin hatte seit siebenhundertfünfzehn Jahren nicht eine einzige Seele mit ihrem Schicksalsgefährten gesegnet. Das waren riesige Neuigkeiten und er wollte sie mit seinen Untertanen teilen und ihnen die Hoffnung geben, nach der sie sich gesehnt haben. Das Schicksal kriegte ihn am Arsch.

      Ihm wurde ein Mensch als Gefährtin gegeben und er war geehrt, aber auch wegen ihrer Verletzlichkeit und Zerbrechlichkeit besorgt. Und dann war da die Tatsache, dass seine Gefährtin in einer Bürgerwehr engagiert war, die, was sie als seine Art erachteten, hassten. Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen wäre, dass seine Feinde ihren Ehemann umbrachten und sie sich weigerte die Vorstellung einer romantischen Beziehung mit irgendjemanden überhaupt zu erwägen.

      Frustration schlug auf Zander ein. Er hasste es nichts zu wissen, dennoch war er durch die Sonne gefangen. Da er nicht mehr ertragen konnte, schickte er Orlando zum Apartment seiner Gefährtin.

      Der Krieger informierte ihn, dass er ihr und ihrer Schwester zum Grab ihres seligen Ehemannes gefolgt war. Das erklärte den Kummer. Zander befahl Orlando sich zu wandeln und nahe bei ihr zu bleiben. Jetzt schritt er in seinen Gemächern auf und ab und wartete auf ein Update. Als seine ausgefransten Nerven kurz davor waren zu reißen, klingelte sein Handy.

      Er schnappte es vom Couchtisch und fuhr mit seinem Finger über den Bildschirm, um Orlandos Anruf anzunehmen. »Wo is’ sie jetzt? Was is’ los? Is’ sie in Ordnung? Braucht sie irgendetwas?« Seine Atmung war durch seine Aufregung unregelmäßig. Eine weitere Emotion, die er vor gestern nicht erfahren hatte. Die vergangenen vierundzwanzig Stunden hatten sich als eine Achterbahn unterschiedlicher Gefühle erwiesen. Es war belebend.

      »Vasall, es geht ihr gut. Sie hat gerade ihre Schwester am Flughafen abgesetzt. Sprich mit mir. Ich verstehe nicht, warum du von diesem Menschen so besessen bist. Sicher, wir müssen SOVA in den Griff bekommen. Dies scheint jedoch, als ob da mehr ist«, sagte Orlando.

      Zander hörte das geschäftige Treiben des Flughafens durch das Handy. Er holte tief Luft. Neuigkeiten wegen seiner Schicksalsgefährtin war nichts, was er über das Handy teilen wollte. »Komm zurück zum Zeum. Ich berufe in dreißig Minuten ein Treffen ein und brauche jeden hier.«

      Er mochte nicht in der Lage sein es dem Reich zu erzählen, aber er musste seine Geschwister und Krieger informieren. Er würde ihre Hilfe dabei brauchen seine Gefährtin in Sicherheit zu halten, bis sie sich verpaarten. Trotz jeglicher Befürchtungen, die er wegen ihres Erbes und fraglichen Zeitvertreibs hatte, würde er sich mit ihr verpaaren. Sie trug einen Teil seiner Seele, so wie er es mit ihrer tat, und er wäre endlich ganz. Und, so die Göttin wollte, wäre er in der Lage ihr Herz zu gewinnen.

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      * * *

      Elsie beobachtete, wie ihre Schwester durch die automatischen Türen des südwestlichen Terminals des Sea-Tac eilte. Sie vermisste Cailyn bereits, aber schwor, dass sie ihre Schwester nicht öfter als einmal am Tag anrufen würde. Sie war versucht Cailyn darum zu bitten zurückzukehren, aber Elsie schüttelte ihren Kopf und erinnerte sich selbst, dass sie ihre Schwester nicht anrufen und darum bitten würde vor ihrem Abschluss im Juni zurückzukommen.

      Elsie war jetzt für Cailyn zu lange eine Bürde gewesen. Ihr Schmerz war nichts, das sie mit Mack oder den anderen bei SOVA teilte. Mit ihnen teilte sie das Band einen Vampirangriff überlebt zu haben, aber der Schmerz des Verlusts gehörte allein Elsie.

      Zieh deine große-Mädchen-Hosen an und tu, was getan werden muss, sagte sie zu sich selbst. Sie schaute über ihre Schulter und blinkte, bevor sie vom Bordstein wegzog. Ein Mann in einem SUV passte nicht auf und schnitt von der äußeren Spur zur selben Zeit herüber, wobei er sie beinahe traf. Sie trat heftig auf die Bremse und wich aus. Ihre Handfläche krachte auf die Hupe und diese heulte auf, während sie den Mann anfluchte, welcher weiterfuhr, als ob sie nicht existierte. Ihr Auto stotterte, als sie auf das Gas drückte.

      »Nein, nein, nein, du Stück Scheiße«, fluchte sie ihr Auto an und schnaubte einen erleichterten Seufzer, als die Klapperkiste Geschwindigkeit aufnahm anstatt auf der Autobahn zu sterben. Eine Krise abgewandt.

      Das brachte sie zu dem Desaster, das sie in ihren Träumen erschaffen hatte. Vielleicht war sie ein bisschen dramatisch, aber sie verspürte Schuld und Scham für ihr Verlangen. Sie war keine Närrin. Da war ihr Unterbewusstsein an der Arbeit, führte aus, was ihr Körper in dem Moment zu ersehnen begann, in welchem sie ihre Augen auf Zander gelegt hatte.

      Sie konnte nicht leugnen, dass sie eine Verbindung zu ihm spürte. Es war einfach mit ihm zu reden und er war ein großartiger Zuhörer. Es war auch nicht nur die heftige Lust. Zander war jetzt ein Freund. Tatsächlich hatte sie sich ihm und Orlando auf Arten und Weisen geöffnet, wie sie es nur mit Dalton und Cailyn getan hatte. Ein Freund mit gewissen Vorzügen, schnurrte ihr innerer Lustmolch. Ihrem schwarzen Loch wuchsen Klauen, die ihre Brustwand durchstachen. Sie war ein Fiasko.

      Kapitel 8

      Zander wandte sich von den Karten ab, die er genau studiert hatte, als seine Krieger sich im Kriegszimmer zu ihm gesellten. Er musterte sie, während jeder am großen, hölzernen Konferenztisch Platz nahm. Sie waren in ihrer typischen Art von Kopf bis Fuß in Leder gekleidet. Jeder von ihnen strahlte eine tödliche Aura aus, welche jedes Wesen unter ihren Stiefel zerquetschen konnte, bevor sie wussten, was sie traf. Entschlossenheit trieb die Krieger schwer an. Sie wollten ihren Job machen und das Risiko gegen das Reich eliminieren. Dies war jetzt weitaus komplizierter als es zuvor gewesen war.

      Er kam gleich zur Sache, als er sein Shirt auszog und ihnen seinen Rücken zuwandte. Seit sein Gefährtenmal erschienen war, war es auf seinem Rücken ein kleines Ärgernis gewesen. Diese Beschwerde war seit seinem Traum mit Elsie nur gestiegen. Er fragte sich warum und durchsuchte die Dokumente des Reichs, die Killian auf ihre geschützte Webseite hochgeladen hatte. Es war schockierend zu erfahren, dass das Mal immer schmerzvoller wurde, je länger die Verpaarung sich verzögerte. Er verstand, dass seine Gefährtin in keiner Lage war ihre Einheit zu vollenden und er war darauf vorbereitet mit dem Schmerz umzugehen. Er war glücklich damit den Schmerz auszuhalten. Er hatte seine Schicksalsgefährtin gefunden und seine Seele würde letztendlich vollständig sein.

      Die Reaktion auf seine Enthüllung war unmittelbar und chaotisch, da jeder durcheinander