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Impressum
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Projektleitung: Cornelia Nunn
Lektorat: Sylvie Hinderberger
Korrektorat: Andrea Lazarovici
Bildredaktion: Matias Kovacic, Natascha Klebl
Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser/Katharina Fesl, München
eBook-Herstellung: Christina Bodner
1. Auflage 2021
Bildnachweis
Coverabbildung: Sebastian Fuchs
Illustrationen: Matias Kovacic (7mp.de)
Fotos: Sebastian Fuchs, Adobe Stock, Alamy, Rolf Brenner, Bernhard Haselbeck, Tierfotoagentur
Syndication: www.seasons.agency
GuU 8-7919 02_2021_02
Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de
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GRÄFE UND UNZER VERLAG
Grillparzerstraße 12
81675 München
VORWORT
Dieses Buch richtet sich an Menschen, wie ich es war: An Menschen ohne grünen Daumen, die keine Ahnung haben von Gemüseanbau, Hühnerhaltung und Kochen. Die aber gern essen und gutes Essen genießen können. An Menschen, die berufstätig und voll eingespannt sind, urban leben, aber trotzdem Sehnsucht nach Natur und Landleben spüren. Und die irgendwie das Gefühl haben, dass man doch zumindest versuchen könnte, etwas nachhaltiger und bewusster zu leben – ohne gleich ein Super-Öko zu sein.
Dass ich einmal ein Buch über das Homefarming schreiben würde, hätte ich noch vor drei Jahren im Traum nicht gedacht. Meine Freunde und die meisten Familienmitglieder sind geradezu fassungslos darüber. Mein Vater musste sogar lachen. Und zwar zu Recht! Denn jeder, der mich kennt, weiß, dass die Küche in meinem bisherigen Leben nur Showroom für Obstschalen war, in der Bananen braun und Äpfel schrumpelig wurden. Und Standort für einen Kühlschrank, in dessen Null-Grad-Zone Zucchini, Gurken und Tomaten gemeinsam alt werden konnten – neben dem Rosé-Crémant und der Migränebrille.
Ich habe mich nie für das Kochen begeistern können, und wer zu mir eingeladen wurde, der wusste: Es wird entweder gegrillt oder es gibt Spaghetti alla Judith: Spaghetti mit Ketchup und Rührei. Möglicherweise liegt es daran, dass ich bei meinem Vater aufgewachsen bin, aber mein Zugang zum Thema Nahrungsmittel war immer maximal pragmatisch: In dem Moment, in dem ich Hunger verspürte, machte ich mir Gedanken über das Essen. Aber auch erst dann. Und deshalb wählte ich in der Regel zwischen Fertiggerichten, Tiefkühlprodukten, Lieferservice oder dem kurzen Stopp beim Bäcker. Auch mit dem Thema Gärtnern hatte ich nie etwas am Hut. Ich fand es durchaus schön, in einem blühenden Garten zu sitzen. Aber ich hatte keine Sehnsucht danach.
Doch irgendwann war er plötzlich da, dieser Wunsch nach Veränderung. Nach einem Leben mit mehr Natur und dem, was wirklich zählt. Und diesen Wunsch machte ich zu meinem Projekt. Ich las unzählige Bücher über das Selbstversorgen, über Hühnerhaltung und die Verarbeitung und Haltbarmachung der selbst angebauten Lebensmittel. Ich sah mir Youtube-Videos an, war in Online-Foren unterwegs und legte los. Und tatsächlich wurde in kürzester Zeit eine Selbstversorgerin aus mir, die unglaublichen Spaß an dieser neuen Welt hat. Schon in meinem zweiten Homefarming-Jahr musste ich keine Eier, kein Gemüse und kein Obst mehr zukaufen. Ich begann Marmeladen herzustellen, Obst und Gemüse einzumachen und ich fing sogar an zu kochen. Saisonal und regional. Weil die Lebensmittel ja nun mal im Beet lagen und irgendwie verarbeitet werden mussten.
Ich möchte euch in diesem Buch von meinem Weg erzählen, von den Erfolgen und den Rückschlägen. Und ich möchte euch Tipps geben, wie auch ihr Gemüseanbau und vielleicht sogar die Hühnerhaltung mit eurem Leben vereinbaren könnt – selbst wenn ihr bisher keinen grünen Daumen hattet. Dies ist ein Buch für Anfänger. Anfänger, wie ich einer war.
EIN GARTEN VOLLER OBST UND GEMÜSE
Stellt euch vor, ihr geht in euren Garten oder auf euren Balkon – vielleicht sogar nur zum Blumenkasten am Fenster – und dort warten das frischeste Gemüse und der knackigste Salat der Welt auf euch. Nahrungsmittel, die ihr selbst angepflanzt habt, denen ihr beim Sprießen und Aufwachsen zusehen konntet und bei denen ihr sicher sein könnt, dass sie nicht mit Chemikalien gedüngt wurden und schon Hunderte Transportkilometer hinter sich haben. Dass kein fieses Schädlingsbekämpfungsmittel zum Einsatz kam. Sondern Fürsorge und vielleicht sogar ein bisschen Liebe. Ich habe mich sogar anfangs dabei erwischt, dass ich die Früchte meiner Anbauarbeit gar nicht ernten wollte. So wie meine Großmutter immer ein »Geschirr für gut« hatte, das nur an Sonn- und an Feiertagen auf den Tisch kam, hatte ich plötzlich Hemmungen, den Kohlrabi oder Salatkopf auch wirklich abzuernten, um ihn dann zu essen. Weil: Dann war er ja weg. Und ich beobachtete ihn doch so gern beim Wachsen. Ich verspreche euch, dieses besorgniserregend klingende Verhältnis zum Beetbestand wird sich wieder normalisieren. Schon nach kurzer Zeit werdet ihr kurzen Prozess machen. Und einfach ernten. Und euch freuen, dass ihr ein Stück Unabhängigkeit und Freiheit gezüchtet habt in eurem Garten, weil ihr plötzlich immer etwas Gesundes und Superleckeres zu Hause