Walter Brendel

Das Augusteische Zeitalter


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      Dresden, im September 1719, August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen vermählt seinen Sohn. Die Stadt an der Elbe wird zum Schauplatz eines der spektakulärsten Barockfeste. Gerade noch zog die Pest durch Europa und forderte über eine Million Opfer. Doch jetzt wollen die Sachsen bei Tanz und Wein den „Schwarzen Tod“ vergessen.

      Die Braut ist die 19jährige Tochter von Joseph I. – dem verstorbenen Kaiser des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation. Die Habsburgerin Maria Josepha sollte Garant für eine glorreiche Zukunft Sachsens sein.

      Es ging weniger um das junge Paar sondern um die Selbstdarstellung und Positionierung in der internationalen Politik. Für August den Starken war es enorm wichtig, dass er eine Habsburgerin als Schwiegertochter gewinnen konnte und sich mit einer ganz großen Dynastie vernetzen konnte. Mit dieser Verbindung hofft August der Starke für seine Familie, den Wettinern, die Anwartschaft auf die Kaiserkrone zu sichern.

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      Nicht einmal eine Fürstenkrone liegt in seiner Wiege, als er am 12. Mai 1670, gegen 9 Uhr, im Dresdner Schloss das Licht der Welt erblickte. Ist August doch auch nur der zweitgeborene Sohn von Johann Georgs III. Herzog von Sachsen. Titel und Herrschaft sind für seinen älteren Bruder, den künftigen Johann Georg IV. reserviert.

      Das Kurfürstentum Sachsen hat sich von den furchtbaren Verheerungen des 30jährigen Krieges schneller als andere deutschen Fürstentümer erholt. Gute Böden und reiche Erzvorkommen lieferten beste Voraussetzungen für eine rasche Gesundung der Wirtschaft. Der Wohlstand wächst.

      Für den Aufschwung sorgen auch Tausende von protestantischen Glaubens-flüchtlingen. Gut ausgebildet strömen sie aus katholischen Gebieten in das Mutterland der Reformation.

      Politisch spielt Sachsen indes nur in der 2. Liga. Als eines von mehreren Dutzend deutscher Fürstentümer sucht es sein Heil in wechselnden Bündnissen mit den Großmächten der damaligen Zeit, allem voran Frankreich und Österreich. Eine gute dynastische Vernetzung ist zwingend.

      Der junge August hatte alsbald auch 1686 seine erste Liebesaffäre mit der schönen Hofdame Marie Elisabeth von Brockdorf. Als es publik wurde, wird die Schöne vom Hof verwiesen. Doch der Vater des jungen Liebhabers, der schönen Frauen auch nicht abgeneigt war, ließ sie zurückkehren.

      Augusts Großvater ist der dänische König. So führt die erste große Reise dem jungen Prinzen im Beisein seiner Mutter, Anna Sophie von Dänemark und Norwegen, zuerst nach Kopenhagen zum Onkel und König Christian V. von Dänemark.

      Kaum heimgekehrt, bricht der 17jährige im Jahre 1687 dann zu seiner großen Kavalierstour auf. Diese Grand Tour ist eigentlich eine Bildungsreise, wo es darum geht, nach einer Ausbildung – die man zu Hause genossen hat – den letzten Schliff zu erhalten. Insbesondere auf die Sprachen französisch und italienisch, aber auch auf Reiten, Tanzen, Fechten- also all diese Kavaliersfähigkeiten in Perfektion an den Orten lernen, wo es nach der Auffassung der Zeit am qualifiziertesten betrieben wurde, wo es die besten Lehrer gab. Des weiteren Architektur und Kultur anderer Länder kennenlernen, Umgangsformen sowie diplomatische Kenntnisse erlernen und Erfahrungen sammeln. Die Reise begann am 19. Mai 1687 inkognito als Graf von Meißen.

      Unter der Aufsicht seines Hofmeisters Christian August von Haxthausen darf August über zwei Jahre durch Europa reisen. Ein Monatssalär von 2000 Talern sicherte einen standesgemäßen Komfort. Über Fulda und Straßburg geht es in Begleitung von den Leibärzten Pauli und Johann Jacob Bartholomaei, Seelsorger Pfarrer Anton, dem Stallmeister von Einsiedel, dem Kammerjunker von Thielau und einer Anzahl von Pagen erst einmal nach Paris.

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