PROLOG
Wenn Sie das hier lesen, wird das Gröbste schon vorbei sein. Vielleicht wird es aber auch erst noch kommen. In Wirklichkeit haben wir überhaupt keine Ahnung, was das Gröbste gewesen sein wird, und möglicherweise werden wir es auch nie wissen. Die Auswirkungen, die das Ganze haben wird, werden später noch ganz andere Auswirkungen haben, von denen selbst Sie jetzt, wo Sie das lesen und schon viel mehr Ahnung haben als ich, wo ich das schreibe, nichts ahnen können. Manches wird so sein, wie wir es befürchteten, anderes ganz anders und manches wird auf wundersame Weise genau so gekommen sein, wie wir es uns immer gewünscht haben.
Die Erzählerin möchte die Gelegenheit nutzen, um darauf hinzuweisen, dass alles, was Sie im Folgenden lesen werden, von ihr, also der Erzählerin, gehört, gelesen, erlebt oder ausgedacht worden ist. Auf stichfeste Quellenangaben wird nach reiflicher Überlegung verzichtet, da aufgrund der Komplexität der Lage eine streng wissenschaftliche Herangehensweise nicht angemessen erscheint. So musste sich erst alles im Kopf der Erzählerin zu einem großen Ganzen vermischen, bevor sie dann, mit viel Feingefühl und ganz auf sich allein gestellt, ein klares Bild der Lage sponn. Es ist vielleicht außerdem der richtige Moment, darauf hinzuweisen, dass alles sowohl wahr als auch frei erfunden ist.
VIREN
Der oder das Virus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Schleim oder Saft oder Schlangengift. Man kann der Virus sagen oder das Virus, beides ist richtig und miteinander kombinierbar. Ein Virus ist eine infektiöse Struktur ohne eigenen Stoffwechsel, die sich nur über eine Wirtszelle vermehren kann. Die Wirtszelle betreibt dann den Stoffwechsel des Virus. Die Stoffwechselendprodukte, also der Kot, rufen mitunter Infektionen beim Wirt hervor. Anhand der Charakteristika und Symptome der Infektion erhält der Virologe oder Arzt erste Anhaltspunkte, um was für eine Art Virus es sich handeln könnte. Viele Viren sind bereits erforscht und gegen die Infektionen, die sie hervorrufen, sind Impfstoffe oder Medikamente gefunden, andere sind unerforscht und die allermeisten sind noch gar nicht in Erscheinung getreten. Viren verändern sich durch Mutation ständig weiter und deshalb wird es, solange es Viren gibt, auch immer wieder neue Viren geben. Ob der Mensch irgendwann einmal keine Angst mehr