Christine Goeb-Kümmel

Bilder von euch


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den Menschen etwas geben, die als ganz unbeteiligte Betrachter in diese Tiergesichter schauen. Sie werden nicht lange unbeteiligte Betrachter bleiben, denn die Ausstrahlung, die Individualität und das Seelenleben, das diese Tiere ausstrahlen, ziehen in den Bann und bereichern.

      Alles, was ich gefühlt und empfangen habe – sei es bei den Energiebildern oder den „normalen“ Zeichnungen –, habe ich aufgeschrieben und einfach so stehen lassen, nicht gewertet, nicht überlegt, ob es „stimmt“ oder nicht, auch wenn das eine oder andere bei längerem darüber Nachdenken seltsam oder „unrealistisch“ zu sein schien.

      Das meiste wurde mir im Nachhinein von den Menschen der jeweiligen Tiere bzw. anhand von Beschreibungen und Lebensgeschichten bestätigt. Alleine diese Tatsache zeigt mir, dass es so ist, wie es ist.

      Alle gezeichneten Tiere waren mir nicht näher bzw. gar bekannt bekannt (bis auf zwei, drei Ausnahmen und meine eigenen Tiere Veilchen, Tacoma und Siouxie).

      Noch ein Wort zu den Tieren …

      Wie unglaublich arm wäre doch diese Welt ohne Tiere … für mich unvorstellbar …

      Wer oder was genau sind Tiere? Haben Sie sich das schon mal gefragt? Was unterscheidet sie von uns Menschen? Aus welchem Grund werden sie als Wesen niederen Ranges bezeichnet? Kann es überhaupt sein, dass Lebewesen unterschiedlich viel „wert“ sind? Es gibt leider noch immer viele Menschen auf dieser Welt, die glauben, Tiere könnten nicht fühlen, nicht empfinden, schon gar nicht denken und eine Seele haben sie auch nicht …

      Aber auch Menschen, die ihnen zumindest Gefühle und Empfindungen zugestehen, sprechen – wenn sie überhaupt den Begriff Seele verwenden – dann von einer Art „Gruppenseele “. Auch das fühlt sich für mich nicht wahrhaftig an.

      Eine Frau, die ich vor gar nicht langer Zeit kennenlernte – selbst sehr distanziert Tieren gegenüber und voller Berührungsängste – berichtete mir, dass eine bekannte Autorin und „Engel-Spezialistin“ ihr mitgeteilt hatte, dass Tiere zwar auch Seelen hätten, aber im Jenseits auf einer anderen Ebene wären als wir, die Menschen, also auf ewig getrennt von den Menschenseelen ihr himmlisches Dasein fristen würden …

      Puh ... also ehrlich gesagt möchte ich dann hiermit einen Antrag stellen auf Aufnahme in den Himmel, in dem die Tiere sind … Wie unglaublich unstimmig solche Aussagen sind für all die vielen Menschen, die Tiere lieben …

      Kürzlich sah ich einen Filmbericht über einen Anthropologen aus Kamerun, der sich seit vielen Jahren mit der Erforschung des Verhältnisses der Deutschen zu Hunden beschäftigt. Der Film war zwar leider sehr einseitig in der Darstellung und Wahl der Gesprächspartner, aber nicht uninteressant. Der Mann stammt aus einem Land, in dem Hunde gar keinen Wert haben. Sie leben auf Müllkippen, man nähert sich ihnen nicht und sie ins Haus zu lassen, ist unvorstellbar. Umso mehr faszinierte ihn seit seinem ersten Besuch in Deutschland die Stellung der Hunde in unserem Land und das Thema wurde zu seiner Lebensaufgabe.

      Ungefähr in der Mitte des Filmberichtes sagte er einen Satz, dessen Beginn ich mit Freude vernahm. Der zweite Teil des Satzes ließ mich jedoch zusammenzucken. Er sagte sinngemäß: „Es scheint, je weiter eine Gesellschaft entwickelt ist, desto mehr wenden sich die Menschen den Tieren zu … und das ist sehr traurig.“

      Er interpretierte es so, dass die Menschen vor Verzweiflung und Suche nach Nähe die Hunde vermenschlichen und als „Ersatzmenschen“ betrachten. Mit Sicherheit gibt es solche Tierhalter und der Beitrag berichtete auch hauptsächlich von diesen Menschen.

      Ich bin jedoch der Meinung, dass die Entwicklung einer Gesellschaft die Anhebung des Bewusstseins zur Folge hat. Durch die Erhöhung des Bewusstseins kann der Wert eines jeden Lebens nicht nur erkannt und verstanden, sondern erfahren werden. Die Zuwendung zu den Tieren ist lediglich die logische Folge dieser Erkenntnisse. Und ich bin sicher, dass das nicht traurig, sondern im Gegenteil gut und wertvoll ist, denn es ist ein großer Schritt in Richtung umfassenden Friedens. Eine hoch entwickelte Gesellschaft, die Empathie und ein Bewusstsein für die Mitgeschöpfe entwickelt, erkennt die Seele in den Tieren und mit weiterer Entwicklung auch in den Pflanzen und lernt, mit allem, was lebt, zu kommunizieren, zu interagieren.

      Ja, in Deutschland haben Hunde und auch Katzen inzwischen einen sehr hohen Stellenwert. Haben nicht wir in unserer Gesellschaft inzwischen verstanden, wie wertvoll Hunde an unserer Seite sind? Verstehen aber inzwischen nicht auch einige wenige Menschen langsam und nach und nach, dass auch die, die im Moment noch Wesen zweiter Klasse sind (die sogenannten „Nutztiere“), beseelte Wesen sind?

      „So lange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.“ So sagte bereits der russische Erzähler und Autor Leo Tolstoi, und ich bin davon überzeugt, dass er Recht hatte und hat.

      Da ich mit allen Tieren verbunden bin, war es nach den ersten Hunde- und Katzenzeichnungen, die ich anfertigte, gar nicht mehr möglich, es nur bei Hunden und Katzen zu belassen. Nach und nach rückten auch andere Tiere in den Fokus, und es gesellten sich neben einem meiner Meerschweinchen auch Pferde, Kühe, Schweine, Schafe, ein Esel, eine Gans und ein Fuchs in dieses Buch.

      Nahebringen möchte ich jedem, der dafür offen ist, besonders die Energie der „Nutztiere“, die hier in unserem Land und nahezu auf der ganzen Welt Wesen zweiter Klasse sind. Doch sie fühlen genauso wie unsere Hunde und Katzen, sind ebensolche Individuen, sind Lebens-künstler, „Angsthasen“, Draufgänger oder Witzbolde – sie tragen die gleichen Seelen …

      Und was ist mit den Wildtieren? Mit den Wildtieren habe ich bisher etwas andere Erfahrungen gemacht als mit den Haus- und „Nutztieren“ – eine Füchsin wird in diesem Buch einen ganz kleinen Einblick in ihre Gefühle geben …

      Die Reihenfolge der Bilder erfolgte intuitiv. Lediglich die „Energiebilder“ habe ich an den Schluss gestellt, weil sie für mich eine Sonderstellung einnehmen.

      … und wie es zum Cover des Buches kam

      Auf dem Buchcover stellte ich mir zwei „besonders hübsche“ Tiere vor, ein schwarzer Hund und eine weiße Katze sollten es sein. In meinen Dateien befinden sich dutzende Tierbilder, die mir immer mal wieder auf den Seiten meiner Tiervermittlungskontakte besonders ins Auge stechen und die ich dann für bestimmte Zwecke kopiere und speichere. Darunter befanden sich auch der einäugige Kater Charlie und die schwarze Hündin Mela mit den wunderschönen leuchtenden Bernsteinaugen. Okay, Charlie war nicht so weiß, wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte, aber die paar Fleckchen auf dem Kopf sollten nicht stören. Ich hatte sowieso keine Wahl mehr, denn diese beiden schoben sich so gezielt und ohne Widerspruch zu dulden in den Vordergrund, dass ich gar nicht anders konnte, als sie offiziell zu meinen beiden Covertieren zu ernennen.

      Von beiden Tieren hatte ich mehrere Fotos gespeichert. Erst nachdem ich die Auswahl getroffen hatte, sah ich, dass die Augen von Mela auf den anderen Bildern gar nicht so leuchtend waren und dass der kleine Kater Charlie gar nicht wirklich weiß war und nicht nur wenige, sondern ganz viele braun-grau getigerte Flecken hat, die aber auf diesem einen von mir ausgewählten Bild nicht zu sehen waren …

      Ich zeichnete die beiden und mir zeigte sich ein sehr selbstbewusster, unerschrockener Kater sowie eine Hündin, die mehr oder weniger das Gegenteil zu sein schien.

      Ich versuchte mich an einigen Coverentwürfe. Charlie wurde bei jeder Variante größer und war der Meinung, dass sein Bild auf dem Buchcover vollkommen ausreicht, Mela dagegen vermittelte mir, dass sie sich sehr unwohl fühlte im „Rampenlicht“. So ließ ich mich führen, überließ Charlie die Regie und kümmerte mich separat nochmals um Mela. Sie zeigte eindeutig, dass ihr etwas fehlte, dass sie eine bestimmte Energie benötigte, die ihr Bild dann letztendlich zu einem Heilenergiebild werden ließ. Später suchte und fand ich in den Dateien des Tierschutzvereins auch die Beschreibungen und Vermittlungstexte dieser beiden Tiere und sie stimmten exakt mit meinen Gefühlen überein.

      Eine kleine selbstbewusste Katze – die eigentlich ursprünglich mit der ganzen „Tierzeichnerei“ gar nichts zu tun hatte – hat sich letztendlich durchgesetzt. Charlie steht