Nicole Edwards

Harmless - Arglos


Скачать книгу

er sich darauf vorbereitete, ihm etwas anderes anzubieten – Weintrauben, Käse, Eis… fuck, irgendetwas –, ließ Seg Roan nicht aus den Augen. Ihm fiel einfach nichts ein, was er sagen wollte, doch das war auch nicht länger wichtig, denn das Nächste, was er spürte, waren Roans Lippen auf seinen und sie waren…

      Verdammt.

      Warm, weich, unnachgiebig.

      Roan duftete sündhaft gut und schmeckte nach Bier, Mann und sinnlichen Versprechen. Eine Mischung, die Segs Schwanz unablässig pochen und verzweifelt um Aufmerksamkeit betteln ließ.

      Mund an Mund hatte sich noch nie so verdammt gut angefühlt. Der Kuss enthielt nicht den kleinsten Hauch eines Zögerns, doch Seg wusste genau, wie viel Kraft er aufbringen musste, um sicherzugehen, dass Roan nicht fälschlicherweise glaubte, er hätte das Sagen. Bevor das passieren konnte, packte Seg Roans Kopf, grub seine Finger in dessen Haare und wirbelte sie beide dann herum. Unter Einsatz seines vollen Gewichts drückte Seg Roan gegen die Tür. Fest.

      Ihre Schwänze trafen aufeinander, auch wenn die einzige Reibung von dem Jeansstoff stammte, der sie voneinander trennte. Seg wollte ihn näher. Er wollte die Haut dieses Mannes unter seinen Handflächen spüren. Er wollte jede harte Fläche, jede definierte Kante mit den Fingern erkunden und jeden Zentimeter von ihm küssen, bevor er sich tief in ihm versenkte und…

      Gottverdammt, es war so verflucht lange her. Zu lange. Dieser Mann war wie Schokolade, wie eine Süßigkeit, die sich Seg gezwungenermaßen viel zu lange hatte verwehren müssen. Es sah ihm nicht ähnlich, der Versuchung nachzugeben, weil er die Folgen kannte.

      »Ich bin kein Bottom«, knurrte Roan an Segs Lippen.

      Seg gelang es, sich lange genug von ihm zu lösen, um Roan in die Augen zu sehen. »Wenn du mit mir schlafen willst, wirst du einer sein.«

      Da er heftige Gegenwehr erwartete, rührte Seg sich kein Stück. Er wartete geduldig ab, während Roans Blick seinen festhielt, bevor er erneut zu Segs Mund wanderte. Er war sich ziemlich sicher, dass in ihm ein Kampf tobte. Als Roans Augen seine wieder fanden, schien es, als hätte Roan sich entschieden.

      »Scheiß drauf«, wisperte Roan und presste dann seine Lippen erneut auf Segs.

      Gute Antwort.

      Der Kuss erreichte eine vollkommen neue Ebene.

      Seg hätte sich damit zufriedengegeben, hier in seinem luxuriösen Vorraum stehen zu bleiben und diesen unfassbar attraktiven Mann gegen die Wand zu ficken, doch er hatte anderes im Sinn. Es war so lange her, dass er diesem Verlangen nachgegeben hatte. Er brauchte etwas mehr als einen schnellen Fick.

      Aber nicht allzu viel mehr.

      Es gelang ihm, sie beide zu seinem Schlafzimmer zu bugsieren, während ihre Lippen noch miteinander verbunden waren und ihre Hände einander fahrig erkundeten. Als sie ihr Ziel erreichten, hatten sie sich gegenseitig aus ihren Hemden befreit. Seg machte sich bereits an Roans Jeans zu schaffen, während Roan sich die Schuhe von den Füßen trat.

      Seg unterbrach den Kuss, ließ die Lippen über Roans stoppeligen Kiefer streichen und glitt weiter nach unten, während er ihm dabei die Jeans herunter schob. Der Kerl roch gut. Nach freier Natur und… etwas Würzigem. Es war berauschend. Er küsste sich über Roans sonnengebräunte Brust, über die sanften Wölbungen seiner Bauchmuskeln und verfolgte die schmale Spur aus kurzen Härchen, die nach unten führte, bis er vor ihm kniete.

      Er starrte hinauf in diese goldbraunen Augen und wartete ab, ob Roan irgendetwas sagen würde.

      Das tat er nicht.

      Seg fasste das als Erlaubnis zum Fortfahren auf.

      Es dauerte nur einen Moment, Roans Schwanz aus seiner Jeans zu befreien, und als er es geschafft hatte, atmete Seg tief durch und umschloss die dicke, samtweiche Länge mit der Faust, während er über die angeschwollene Eichel leckte.

      Die Gelegenheiten, bei denen er das hier getan hatte, konnte er an einem Finger abzählen. Kein einziges Mal während seiner bisherigen Erfahrungen mit Männern hatte er es gewagt, einen Schwanz in den Mund zu nehmen, und doch sehnte er sich jetzt mit einer nie da gewesenen Dringlichkeit danach.

      Roan zischte, schob seine Finger in Segs Haare und hielt ihn fest. Seg hatte nichts gegen die groben Berührungen. Eigentlich mochte er sie sogar lieber.

      »Nimm meinen Schwanz in den Mund. Bis zum Anschlag«, stöhnte Roan und die Forderung in seinem Tonfall war nicht zu überhören.

      Seg schob die Lippen über die weiche Spitze, dann saugte er Roan in seinen Mund. Die warme Haut glitt über seine Zunge und zwang seine Kiefer auseinander, bis Roans Länge ihn komplett ausfüllte.

      Ein weiteres Zischen entkam Roan und sein Griff wurde fester, als er Seg näher heranzog. Seg gab dem Mann, was er brauchte, nahm jeden Zentimeter von Roans dickem Schwanz auf, bis hinein in seine Kehle.

      »Fuck, das ist gut«, murmelte Roan und ließ Seg keinerlei Spielraum, als er begann, die Hüften vorzustoßen.

      Ihre Blicke begegneten sich flüchtig und Seg fragte sich, ob Roan wusste, dass er das hier zum ersten Mal tat.

      Seg erlaubte Roan, ihn zu benutzen, seinen Mund zu ficken. Er hielt sich an Roans Hüften fest, grub die Fingerspitzen in seine Hinterbacken und hieß jeden Zentimeter so tief willkommen, wie er konnte. Ein paarmal musste er würgen, bevor Roan sich zurückzog. Er konnte sich nicht mal daran erinnern, wann er das letzte Mal mit einem Mann rumgemacht hatte. Es war so verdammt lange her und jetzt, wo er hier war – schmeckte, berührte, verschlang –, war er sich nicht sicher, wie es ihm gelungen war, all diese Wünsche die ganze Zeit zu unterdrücken.

      Du bist nicht geoutet, du Idiot.

      Nun, das war ein Argument.

      Auf keinen Fall konnte er riskieren, dass seine Teamkollegen herausfanden, dass er auf Männer stand. Das wäre echt unangenehm und er liebte diesen Job viel zu sehr, als dass er ihn aufs Spiel setzten konnte. Er wollte nicht aus dem Team fliegen, nur weil er schwul war.

      Schwule Profi-Sportler hatten immer noch mit dem Stigma zu kämpfen und Seg war nicht daran interessiert, diesen harten Kampf zu führen. Stattdessen spielte er den Hetero, ging mit Frauen aus und schlief sogar ab und zu mit ihnen, um einen Teil des Frusts abzubauen und all die neugierigen Leute zu besänftigen, obwohl es nie funktionierte. Er war niemals befriedigt. Pussys waren einfach nicht sein Ding.

      Als Roan ihn drängte, wieder aufzustehen, indem er an seinen Haaren zog, kam Seg auf die Füße und presste seinen Mund auf Roans. Ein paar Minuten lang fummelten sie nur, während sie ihre restliche Kleidung loswurden. Schuhe wurden weggekickt, Jeans und Unterhosen weggeschleudert, Socken folgten.

      Und dann waren sie beide nackt. Heiße Haut an heißer Haut.

      Seg schob Roan auf das Bett und wühlte dann in seinem Nachttisch nach einem Kondom und Gleitgel. Gut, dass er eine glitschige Hand bevorzugte, wenn er es sich selbst besorgte, sonst hätten sie jetzt echt Pech gehabt.

      Ohne ein weiteres Wort zog Seg das Kondom über seinen Schwanz, benetzte ihn mit Gleitgel und kroch dann auf die Matratze, gerade als Roan sich auf den Bauch drehte.

      Ein Hauch von Enttäuschung durchzuckte ihn. Er hätte dem Mann gerne ins Gesicht gesehen, während er tief in seinem Arsch vergraben war, aber so war es ihm auch recht.

      »Schnell und dreckig? So willst du's also?«

      »Das ist alles, was ich will«, bestätigte Roan.

      Na dann. Ohne Romantik oder Raffinesse brachte Seg seinen Schwanz vor Roans Hintern in Position und ließ sich langsam in ihn sinken.

      Er hielt sich nicht mit Vorspiel auf, neckte ihn nicht mit seinen Fingern, sondern schob sich einfach hinein, wobei er dem engen Muskelring erlaubte, ihn zu umschließen und hineinzuziehen. Trotzdem ließ er es langsam angehen, weil er Roan nicht wehtun wollte. Der Mann hatte ihm gesagt, dass er kein Bottom war, und doch lag er jetzt hier. Seg verspürte die überwältigende Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Roan sich gut dabei fühlte.