David Mack

Star Trek - Titan: Kriegsglück


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Pakleds, die noch bei Bewusstsein waren, mithilfe ihrer Waffen vor dem Ferengi zusammengetrieben hatten.

      So dumm die Pakleds auch aussahen, verstanden sie doch Gailas Geste, die ihnen befahl, auf die Knie zu gehen. Demütig sah der patenteste der Idioten zu ihm auf. »Was wollen Sie?«

      »Als Erstes mal eure Inventarliste.« Gaila nahm ein Pakled-Padd an sich und ging seinen Inhalt durch. »Beim Gesegneten Fiskus! Ihr seid hier wirklich auf einen Schatz gestoßen, was?« Er überflog Seite um Seite der von den Idioten zusammengetragenen Bestandslisten. Dann sah er wieder zu dem herab, der mit ihm gesprochen hatte. »Bist du der Anführer?«

      »Ja«, antwortete der Pakled.

      »Wie heißt du?«

      »Cherbegrod. Captain der Gomjar

      Gaila bedeutete Cherbegrod, sich zu erheben. »Steh auf.« Als der Pakled wieder stand, ragte er vor Gaila auf – der den Pakled-Captain durch einen gezielten Schlag in die Leistengegend gleich wieder zurechtstutzte. Cherbegrod sank wimmernd auf dem Deck in Embryonalstellung. »Ich will ja kein Erbsenzähler sein, aber von jetzt an bin ich hier der Anführer. Und ihr …« Er bestrafte das Riesenbaby mit einem Tritt in die Rippen. »Ihr seid hier nicht länger willkommen.«

      Zinos stellte sich neben Gaila. »Soll ich sie aus der Luftschleuse werfen?«

      »Nein, sie sind harmlos.« Gaila rief Marlik zu: »Helfen Sie Hurq dabei, sie zurück auf ihr Schiff zu befördern. Und stellen Sie sicher, dass alle weg sind.«

      Die zwei Handlanger trieben die Pakleds aus dem Lager. Es brauchte vier von ihnen, um ihren angeschlagenen Captain zu tragen. Gaila sah ihnen nach, dann wandte er sich an Zinos: »Atmen Sie tief ein, mein Freund.« Er tat es mit theatralischer Übertreibung ebenfalls. »Wissen Sie, wonach das riecht?«

      Der Argelianer mit dem Schnurrbart schnüffelte. »Schmiermittel?«

      »Nein, Sie Idiot. Das ist der süße Duft des Profits. Und nun … gehört das alles uns.«

      Ein schweres Bündel synthetischen Stoffs landete in Kilaris’ Schoß. Sie faltete es ein wenig auseinander und sah, dass es sich um einen Raumanzug handelte. Sie schaute zu dem Nausikaaner auf, der ihn auf sie geworfen hatte, als wären der Anzug und sie nichts als Abfall. »Ich nehme an, Sie möchten, dass ich den hier trage.«

      »Zieh dich an, Vulkanierin. Wir landen bald.« Er unterstrich seinen Befehl, indem er seine Hand auf den Griff seiner Disruptorpistole legte, die sich an der Außenseite seines eigenen Raumanzugs in einem Holster befand.

      Kilaris sah keinen Vorteil darin, die Befehle ihres Entführers zu verweigern, also zog sie ihre Schuhe aus, bevor sie den weit sitzenden Druckanzug über ihre normale Kleidung zog. »Wohin gehen wir, dass ich einen Raumanzug brauchen werde?«

      »Ein Planet ohne Namen. Oder Atemluft. Trag den Anzug oder stirb.«

      Die Logik war primitiv, aber folgerichtig. Kilaris sicherte den Sitz des Anzugs und überprüfte seine eingebauten Komponenten. Die Luftreserven waren gefüllt und die Strahlungsschilde neu. Die Werkzeugtaschen waren jedoch geleert worden. Das musste sie den Nausikaanern lassen – sie waren nicht so dumm, ihren Gefangenen etwas in die Hand zu geben, mit dem sie fliehen konnten. »Wann bekomme ich einen Helm?«

      »In der Luftschleuse.« Der Nausikaaner packte sie am Arm und zerrte sie aus ihrer Zelle. »Bewegung!«

      Er führte sie erst einen Korridor entlang, dann einen weiteren. Doktor Pek und die Binären steckten bereits in Raumanzügen – ein riesiges Exemplar für Pek und zwei in Kindergröße für 010 und 101. Die drei standen dicht gedrängt zusammen, beobachtet von zwei Nausikaanern, die ebenfalls für eine Außenbordmission gerüstet waren. Alle Anzüge, die der Entführer wie die der Entführten, wirkten ziemlich abgetragen.

      Slokar stand am Kontrollfeld der Luftschleuse. »Für Landung bereit machen«, sagte er.

      Kilaris und ihre Kollegen suchten sich Handgriffe entlang der Schotten. Durch die Decks erklang das Dröhnen der Bremsdüsen. Das Schiff begann zu schlingern und seine Hüllenplatten klapperten gegen seinen Rahmen. An der Luftschleusensteuerung leuchtete ein Lämpchen auf, als eine Stimme aus dem Lautsprecher drang: »Brücke an Slokar. Gelandet und gesichert.«

      »Gut«, erwiderte Slokar. »In Niedrigenergiemodus gehen. Behaltet die Langstreckensensoren im Auge.« Als die Beleuchtung gedimmt wurde, sah er auf und nickte seinen Männern zu. Diese gaben Kilaris und ihren Kollegen die passenden Helme zu ihren Anzügen. Sobald sie diese aufgesetzt hatten, überprüften die Nausikaaner die Versiegelung und testeten dann ihre Funkverbindung. Pek hatte Pech mit der Passform: Seine schweineähnliche Schnauze presste sich gegen die Gesichtsplatte – Kilaris nahm an, dass sich das sehr unangenehm anfühlen musste.

      Die Nausikaaner wechselten sich damit ab, ihre Gefangenen zu bewachen, während ihre Kameraden ihre eigenen Helme aufsetzten. Slokar war der Letzte. Seine Stimme drang aus dem Empfänger in Kilaris’ Helm – und höchstwahrscheinlich auch aus dem jedes anderen, wie sie annahm. »Wir gehen einer nach dem anderen.« Er deutete auf den Nausikaaner, der Kilaris aus ihrer Zelle geholt hatte. »Varoh geht voran.« Es folgte eine ausladende Geste in Richtung der Gefangenen. »Dann ihr. Wir folgen euch. Flieht und wir lassen euch zum Sterben hier zurück.«

      Mit dieser aufmunternden Bemerkung öffnete Slokar die innere Luftschleuse und führte alle hinein. Als sich die innere Tür schloss, fragte Pek nervös: »Warum das Schiff landen? Wissen Sie nicht, wie man Transporter benutzt?«

      »Zu viel Strahlung«, erklärte Varoh. »Das stört die Signale. Keine Transporter. Scanner und Komm-Systeme funktionieren nur über kurze Strecken.« Er zog seine Waffe, während Slokar die Luftschleuse dekomprimierte.

      Die äußere Tür rollte auf und verschwand in der Schiffshülle. Draußen erstreckten sich Felsen, die vom Wind in bizarre organisch wirkende Gestalten geformt worden waren. Staubwolken fegten über die kahle, zerklüftete Landschaft hinweg. Der Himmel über ihnen war von grünen und violetten Streifen durchzogen und wurde von der majestätischen Präsenz eines beringten Gasriesen beherrscht.

      Das muss die Quelle der Strahlung sein, dachte Kilaris.

      Varoh trat hinaus und führte die Gefangenen an einer steilen Klippe entlang, unter der sich eine scheinbar bodenlose Dunkelheit erstreckte. Kilaris blieb dicht hinter dem Anführer der Gruppe, denn sie konnte keinen Pfad erkennen. Jeder Schritt, den sie machte, ließ kleinere und größere Steine über den Rand in den Abgrund stürzen. Ein falscher Schritt, und sie oder ihre Kollegen würde das gleiche Schicksal erwarten.

      Pek blieb ungeduldig und gereizt. »Wo sind wir?«

      »Ruhe!«, erwiderte Slokar.

      »Was machen wir hier überhaupt?« Dem Tellariten schien der Geduldsfaden zu reißen. »Sagen Sie mir bitte, dass Sie uns nicht nur entführt haben, um die schlimmste Naturwanderung der Galaxis zu machen.«

      Ebenso gereizt antwortete Slokar: »Geh einfach weiter. Wenn du noch mal redest, breche ich dir die Beine und schleife dich mit.«

      In der Hoffnung, Pek von einer weiteren Konfrontation abzulenken, fragte Kilaris: »Können Sie uns zumindest eine Schätzung geben, wie weit wir gehen müssen?«

      »Etwas unter zehn kellicams

      Kilaris rechnete die klingonische Einheit in Föderationsstandardkilometer um. Es würde ein langer Marsch werden.

      Pek schien zum gleichen Ergebnis gekommen zu sein. »Hätten Sie Ihren Schrotthaufen nicht ein wenig näher an unserem Ziel landen können?«

      »Der Boden dort ist nicht stabil genug«, sagte Varoh.

      Rosa Staubwolken hingen über der Gruppe. Kilaris lauschte dem Splitt, der von ihrer Gesichtsplatte aus transparentem Aluminium abprallte. Die karge und abweisende Landschaft faszinierte Kilaris auf eine morbide Weise. Jetzt, da sie sah, wie unerbittlich die Natur hier war, verstand sie, warum sich die Nausikaaner keine Sorgen um einen Fluchtversuch machten.