Brenner“, sagte Zeg, der sich freute, aber auch nachdenklich war. Bisher hatte er noch keinem der anderen gesagt, dass er selbst sein Wissen erst vor gar nicht allzu langer Zeit von einer Bruka erworben hatte. Es erschien ihm ratsam, Margas Gabe besser nicht zu erwähnen. Zwar waren alles bodenständige Burschen, aber Zeg wollte nicht riskieren, dass der eine oder andere unter ihnen vielleicht die alte, abergläubische Angst der Nianianer vor Brukas in sich trug. Auch von seinem Bruder hatte er noch niemandem erzählt. Ben war ja ebenfalls ein Brenner, aber er war viel zu jung, um hier in Medriana Formteile für den Kampf zu produzieren. Für ihn war es wichtig, zunächst die Schule abzuschließen und sich danach für einen Beruf zu entscheiden. Nein, es war absolut richtig, dass er gewisse Dinge auch vor den Seinen, die hier versammelt waren, noch nicht offenlegte.
„Hör mal, Zeg, wir sind alle ziemlich müde. Können wir vielleicht morgen weitermachen?“, fragte Hunk.
„Auf jeden Fall. Und ich werde auch gleich morgen bei den Lindenreitern vorsprechen und darum bitten, dass ihr so lange hierbleiben könnt, wie ihr möchtet. Ich selbst werde ebenso wie Lorn am Vorfriedstag nach Hause fahren, aber wenn jemand vielleicht keine Familie und auch kein Interesse daran hat, pausenlos durch Nian zu reisen, darf er nach meiner Empfehlung sicherlich auch hierbleiben. Eins kann ich euch jedenfalls mitteilen: Finanziell wird sich euer Aufenthalt hier vermutlich mehr lohnen, als euch vielleicht jetzt bewusst ist.“
„Wie, die Reiter löhnen mehr als unser Boss?“, fragte Trann aus dem Hintergrund. „Jetzt wird es interessant!“
„Wartet’s ab, darüber wird morgen bestimmt mit euch gesprochen“, erwiderte Zeg. Gerade wollte er sich verabschieden und wieder ins Hotel hineingehen, als er von Merl an der Schulter festgehalten wurde, der sagte: „Ich glaube, wir wissen jetzt auch, warum sie dich unseren Ersten genannt haben.“
„So?“, meinte Zeg überrascht.
„Ja. Bei der einen – wie nanntest du sie – Verbindungsübung hatten wir alle wieder den Eindruck wie unter Tage, als wir unser rot umrandetes Licht gesehen haben. Einer von uns hatte aber ein besonders großes Licht, dessen Rand sogar über die Wände des Restaurantzimmers hinausragte. Ich glaube, du weißt ziemlich genau, was ich meine.“
Zeg senkte den Kopf und sagte leise, fast schüchtern: „Ja, das ist mir auch aufgefallen – so richtig bewusst allerdings heute zum ersten Mal.“
„Die Reiter redeten davon, dass wir ein Klan seien wie auch sie selbst“, fuhr Merl fort. „Was meinst du zu dieser Idee?“
Zeg dachte kurz nach, dann schüttelte er den Kopf. „Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, ob das wirklich was für mich wäre“, sagte er. „Es gab zwar jemanden, von der ich hörte, dass ich irgendwann einmal ‚die Meinen um mich scharen würde‘, aber wie das genau gemeint war, davon habe ich keine Ahnung. Lass uns bitte auch darüber später sprechen, in Ordnung?“
„Alles klar, Zeg. Dann habt alle ’ne gute Restnacht“, brummte Merl, klopfte ihm auf die Schulter und verschwand im Hotel. Schon bald folgten ihm auch die anderen Brenner. Auf dem Flur zu den siebziger Zimmern meinte Zeg zu Lorn: „So, nun weißt du, was es für Vögel sind.“
„Scheinen ganz in Ordnung zu sein. Diese Burschen liegen mir jedenfalls mehr als der Rengat und solche Leute.“ Lorn gähnte, schloss seine Tür auf und ergänzte: „Bis morgen.“
„Jau, bis morgen“, erwiderte Zeg und verschwand ebenfalls in seinem Zimmer.
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