Wichsbewegungen, all das ließ in Kurt ein Gefühl der Zufriedenheit und des Selbstbewusstseins aufsteigen. »Was heißt, ich kann es ihr nicht besorgen? Zumindest Helena wird immer geiler«, dachte er, während er seinen Kopf zwischen Helenas Brüste quetschte.
Er spürte, wie Helena einige Verrenkungen machte, um sich von ihrem Slip zu befreien. Jetzt, dachte er sich, jetzt ist es soweit, jetzt werde ich ebenfalls zum Ehebrecher. Er legte sich auf Helena, war erstaunt, dass Helena diese nicht spreizte. »Nicht so stürmisch, mein Hengst«, sagte Helena halblaut. »Haben wir nicht etwas vergessen?«
Kurt sah sie verdutzt an. Leise lachte Helena auf und zog aus der Halbschale ihres BHs ein verpacktes Kondom hervor. »Ich lege es dir an, aber dafür musst du wieder von mir herunter«, sagte sie mit Schalk in den Augen. Kurt rollte sich zur Seite und ließ Helena machen. Er schloss seine Augen, als sie sich neben ihn kniete, seinen Schwanz noch kurz wichste und dann das Kondom darüberstülpte.
Ehe er es sich versah, war Helena über ihm, platzierte ihre Grotte über seinem Speer und ließ sich langsam darauf nieder. Kurt, der wieder seine Augen aufgeschlagen hatte, sah, wie nun Helena genussvoll ihre Augen schloss, als sie seinen Schaft hinabglitt und sie erst wieder öffnete, als sie ihn ganz in sich aufgenommen hatte. »Du hast wirklich ein Prachtexemplar«, gurrte sie. Er konnte den geilen Unterton genau hören und sie begann ihr Becken langsam zu bewegen. Kurt, der schon durch die ganze Situation total aufgegeilt war, spürte, wie sein Sack sich immer mehr zusammenzog. »Oh nein, nicht jetzt schon!« Schaudernd versuchte er, das Kommende zu verhindern. Er drehte sich, wand sich, um sein Glied aus Helenas Muschi zu bekommen. Doch es war zwecklos, anscheinend missverstand Helena seine Bemühungen, sie drückte sich noch mehr auf ihn und verstärkte ihre Beckenbewegungen.
Der nicht gewollte Höhepunkt überrollte Kurt. Sein ganzer Körper verspannte sich, als er Schub um Schub in das Kondom spritzte. Er wusste ganz genau, was nun sofort folgen würde, dass ihn eine bleierne Müdigkeit übermannen und es mindestens dreißig Minuten dauern würde, bis er halbwegs wieder fit sein würde. Natürlich bemerkte auch Helena, dass Kurt einen Orgasmus hatte, aber sie schien es ihm nicht krummzunehmen. Mit den Worten »Das haben wir gleich« stieg sie von ihm ab, was keine Kunst mehr war, da sich Kurts Glied schon auf Tragegröße reduziert hatte, zog ihm das Kondom ab und verließ das Bett. Kurt bekam diese Tätigkeiten kaum mit, da er sich in seinem postkoitalen Zustand befand, der bei ihm einer Ohnmacht ähnlich war.
Nach kaum einer Minute, wobei Zeit für Kurt in diesem Zustand keine Bedeutung hatte, spürte er wie durch Watte, dass sich Helena an seinem Glied zu schaffen machte. Zuerst feuchtes Frottee, dann ihre Hand und zu guter Letzt wiederum feuchte Wärme und etwas, das seine Eichel umspielte. Sarah hatte dieses auch in den Anfangstagen ihrer Ehe gemacht, es dann aber eingestellt, da Kurts Körper eben über den Zeitraum von einer halben Stunde jede Aktivität verweigerte.
»Bitte lass mich wenigstens heute nicht im Stich!« Kurt dachte dabei an seinen Körper und gleichzeitig wusste er auch, dass es so sein würde wie immer.
Und so war es auch. Nach Minuten intensiver Bemühungen gab Helena ihre Versuche auf. Sie sprach Kurt sogar noch an, als dieser jedoch nur mit einer müden Handbewegung reagierte, konnte Kurt fühlen, wie sie vom Bett aufstand. Er vermeinte auch ein verhaltenes »Scheiße« zu hören, knapp bevor das Rauschen der Dusche das einzige Geräusch im Zimmer war. Dieses Geräusch lullte Kurt noch weiter ein. Er spürte, wie er in den Schlaf hinüberglitt, was jedoch seinem kaum vorhandenen Plan den Rest geben würde. Mit seiner gesamten Willenskraft wehrte er sich dagegen und zumindest schaffte er es, seine Augen zu öffnen. Dabei sah er, wie Helena die kleine Nasszelle verließ und sich begann anzuziehen.
Mühsam richtete Kurt sich auf und rutschte bis zur Bettkante vor. »Helena, bitte hör mir zu«, begann er, doch Helena ignorierte ihn und zog sich weiter an. Als sie fertig war, wandte sie sich zur Tür, um das Zimmer ohne ein Wort zu verlassen. »Bitte, Helena, schenke mir nur mehr fünf Minuten deiner Zeit.« Kurt war am Verzweifeln. Zu seiner Freude sah er, wie Helena sich versteifte und ihre Hand von der Türklinke löste. Als sie sich zu Kurt umwandte, funkelten ihre Augen zornig. »Ich weiß nicht, was es da noch zu sagen gibt«, fauchte sie Kurt an. »Von wegen hochfliegen und Angst vor dem Verbrennen, dass ich nicht lache. Am meisten ärgert es mich, dass es wirklich ein toller Start war, aber dann eine volle Bruchlandung.«
»Willst du noch immer wissen, warum ich ein Profil erstellt habe?«
»Im Prinzip nicht mehr, du hast um fünf Minuten gebeten, also beeile dich.«
Kurt versuchte, seine Geschichte zusammen zu fassen, da er wirklich Angst hatte, dass Helena nach diesen Minuten den Raum verlassen würde. Als er fertig war, blickte er hoffnungsvoll Helena an, doch diese rührte keine Miene.
»Und?«, setzte Kurt nach.
»Willst du wirklich meine Meinung dazu hören? Zwar ist deine Zeit schon um, aber auf ein paar mehr kommt es auch nicht mehr an. Du bist bei Weitem kein Einzelfall. Männer betrügen ihre Frauen und Frauen betrügen ihre Männer. Irgendwie kann ich deine Frau verstehen, du scheinst im Bett wirklich eine Niete zu sein und sie will ihre Bedürfnisse eben ausleben. Entweder findest du dich damit ab oder trennst dich von ihr, so einfach ist das.«
»Aber ich will sie wieder zurückgewinnen, ich liebe sie. Heute habe ich wirklich bemerkt, dass ich im Bett nicht gut bin, unerfahren und zu schnell und…«
»Das kann man alles genau so sagen und Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.«
»Danke, Helena, könntest du vielleicht?«
»Was soll ich können?«
»Mir beibringen, wie man eine Frau befriedigt.« Bei diesen Worten lief Kurt rot an.
»Ich soll dir beibringen, wie man fickt? Ist das dein Ernst? Hör mal gut zu, ich treffe mich mit Männern, um Spaß zu haben, nicht um zu arbeiten, vergiss es!«
Kaum hatte Kurt Helenas Worte gehört, schien er zusammenzubrechen. Er verdeckte sein Gesicht mit den Händen, und trockene Schluchzlaute kamen aus seinem Mund. Er fühlte sich verloren, wusste, dass die kleine Chance vorbei war, die er sich ausgemalt hatte und nun mit der Realität konfrontiert, musste er zur Kenntnis nehmen, dass es stimmte, was Sarah geschrieben hatte. Er konnte es ihr nicht besorgen und wahrscheinlich keiner anderen Frau, da half ihm seine gute Bestückung nichts.
Sich zu verstellen, so zu tun, als würde er nichts über Sarahs Doppelleben wissen, das konnte er ebenfalls nicht mehr. Die einzige Wahl, die ihm anscheinend blieb, war die Konfrontation mit Sarah, die unweigerlich in einer Trennung münden würde. Er wartete nur mehr auf das Knallen der Zimmertür, welches Helenas Worte bestätigen würde, doch es kam nicht. Als sich Kurt gefasst hatte, nahm er die Hände vom Gesicht, blinzelte, da ihm die Helligkeit des Zimmers etwas zu grell war und bemerkte zu seinem Erstaunen, dass Helena noch immer im Zimmer war und sie sogar auf dem einzigen Stuhl des Zimmers saß und nicht mehr den Eindruck machte, das Zimmer so schnell verlassen zu wollen.
Helena sah Kurt ernst an. Ihre Stirn furchte sich, als ob sie angestrengt über etwas nachdenken würde und was ihn noch mehr überraschte, war, dass ihre Augen feucht wirkten. Als Helena merkte, dass Kurt sie ansah, begann sie zu sprechen. »Du liebst deine Familie sehr, oder? So sehr, dass du anscheinend wirklich das Unmögliche schaffen willst?«
Kurt konnte nur stumm nicken, so überrascht hatte ihn der plötzliche Sinneswandel Helenas.
»Du weißt auch, dass es keine Garantie gibt, nicht einmal dafür, ob du tatsächlich ein guter Liebhaber wirst, geschweige denn, dass dein fast nicht vorhandener Plan gelingt. Und du weißt auch, dass alles nicht von heute auf Morgen geschehen kann. Welchen Zeitplan stellst du dir vor?«
»Schaffen wir es bis zum nächsten Event dieser Plattform? Da will ich dabei sein!«
»Hm, keine Ahnung, ich habe auch schon davon gehört, dass es dabei gehörig zur Sache geht, aber alleine wollte ich nicht hin. Du musst mir also versprechen, mich dorthin einzuladen, und das kostet einiges.«
Kurt, der sein Glück nicht fassen konnte, nickte heftig. »Gut, dann ist es abgemacht. Nächste Woche, gleicher Ort und Zeit, in Ordnung?«
Aus