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Gabriele Fenkart/Anja Lembens/Edith Erlacher-Zeitlinger (Hrsg.)
Sprache, Mathematik und Naturwissenschaften
ide-extra
Eine deutschdidaktische Publikationsreihe
Herausgegeben von
Annemarie Saxalber-Tetter/Werner Wintersteiner
Band 16
Gabriele Fenkart/Anja Lembens/Edith Erlacher-Zeitlinger (Hrsg.)
Sprache,
Mathematik
und
Naturwissenschaften
Inhalt
PETER GALLIN URS RUF: Von der Schüler- zur Fachsprache
KARSTEN RINCKE: Von der Alltagssprache zur Fachsprache. Bruch oder schrittweiser Übergang?
2. Zweit- und Fremdsprache im Fachunterricht Spracherwerb im mehrsprachigen Klassenzimmer
ELISABETH LANGER: Spracherwerb im Naturwissenschaftsunterricht in Klassen mit Migrationshintergrund
4. Verstehen durch Lesen, Schreiben und Erzählen Fächerverbindende Strategien und Techniken
JOSEF LEISEN: Leseverstehen und Leseförderung in den Naturwissenschaften
MARTINA NIESWANDT: Verstehen durch Schreiben im naturwissenschaftlichen Unterricht
FRITZ KUBLI: Narrative Aspekte in der Vermittlung der Naturwissenschaften
Ediotorial
Wilhelm von Humboldt stellte fest: »Die Sprache ist das bildende Organ des Gedankens« (zit. nach Dörner 2006). Diese grundlegende Bedeutung der Sprache für das Denken und Verstehen in den Domänen der Mathematik und den Naturwissenschaften unterstreichen die Beiträge in diesem Band auf vielfältige Weise.
Wir verknüpfen mit Worten Bilder und Modelle in unserer Vorstellung, konstruieren Zusammenhänge und teilen uns gegenseitig unsere Wahrnehmung von Welt mit. Heurismen, also das Finden von Wegen, um ein Problem zu lösen, sind nach Dörner (2006) Frage-Antwort-Spiele mit einem selbst. In psychologischen Tests stellte man beispielsweise fest, dass bei Versuchspersonen, denen man das laute und das innere Sprechen beim Denken verbietet, eine erhebliche Verschlechterung des Denkprozesses zu verzeichnen ist (vgl. Dörner 2006). Wenn eine differenzierte Sprachbeherrschung also für ein differenziertes Denkvermögen spricht, so sollte es für alle Lehrenden ein Anliegen sein, der Sprache auch im mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht die gebührende Aufmerksamkeit zu widmen.
Die Idee zum vorliegenden Buch entstand während des Universitätslehrgangs »Fachbezogenes Bildungsmanagement« 2006–2008, einer Kooperation der Österreichischen Kompetenzzentren (AECCs) für Deutschdidaktik und Mathematikdidaktik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, für Didaktik der Biologie, der Chemie und der Physik an der Universität Wien, dem Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung (IUS) und der Pädagogischen Hochschule Kärnten. Die Zusammenarbeit der drei großen Bereiche Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften (Biologie, Physik und Chemie) als Fachdidaktiken und Unterrichtsfächer resultiert aber auch aus der erweiterten Grundkonzeption des IMST-Fonds1, einer Maßnahme zur Unterstützung von innovativen Unterrichtsprojekten.
Die gemeinsame Schnittstelle ist dabei die Sprache, denn die Thematisierung von Sprache als Medium in allen Unterrichtsfächern zeigt sich als Brennpunkt sowohl im Schulalltag und der LehrerInnenaus- und -fortbildung wie auch in den Fachdidaktiken. Seit Verstehensleistungen in Mathematik, den naturwissenschaftlichen Fächern und in Deutsch Gegenstand internationaler und nationaler Testungen (PISA, TIMMS etc.) sind, rücken sprachliche Kompetenzen, im Besonderen