zugrunde.
Das ist die eigentliche Bedrohung, vor der nicht nur »der Westen« steht.
Dessen sogenanntes China-Bashing, das Kritisieren, Verunglimpfen und Sanktionieren der Volksrepublik erfolgt nach der Methode »Haltet den Dieb!«. Das heißt, ein ertappter Halunke beschuldigt mit großem Geschrei einen anderen als Halunken, um auf diese Weise von seinen eigenen Vergehen abzulenken. Je erfolgreicher und souveräner China auf der Weltbühne agiert, desto lauter wird das Geschrei. Die Welt ist nicht genug. Inzwischen weht die rote Fahne mit den fünf gelben Sternen sogar schon auf dem Mond.
Diese gewaltigen Fortschritte in Wissenschaft und Wirtschaft sind wohl kaum Resultat von Propaganda, sondern Ergebnis angestrengter und kollektiver Arbeit. Und diese geschieht geplant, nicht anarchisch. Sie wird überlegt organisiert und konzentriert geführt. Anders als etwa in den unter dem Banner des Westens versammelten »Demokratien«.
»China teilt nicht unsere Werte«, monierte der bereits zitierte NATO-Generalsekretär. Wenn zu diesen »Werten« die Freiheit gehört, zur Durchsetzung nationaler Interessen Kriege zu führen und Konflikte zu schüren, verhasste Regimes zu stürzen und genehme zu installieren, Naturressourcen hemmungslos auszubeuten, den Regenwald abzuholzen und in Naturschutzgebieten nach Öl zu bohren, die Meere zu vermüllen und Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben – derzeit sind mehr als 65 Millionen Menschen auf der Flucht –, dann natürlich hat Stoltenberg Recht: Diese Werte teilt die Volksrepublik China ganz und gar nicht.
Der chinesische Traum, und so nennen sie es selbst, ist der Aufbau einer Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand, die Schaffung eines reichen, starken, demokratischen, zivilisierten und modernen Landes mit einer zufriedenen Bevölkerung. China setzt auf Harmonie statt Hegenomie. Es betrachtet keinen Staat und kein Volk als Feind.
Ich habe nicht Sinologie studiert, wohl aber das Leben in China. Ich bin zwar promovierter Transportökonom, aber habe nie wissenschaftlich gearbeitet und geforscht – ich arbeitete zeitlebens als Logistik-Manager in Europa und in Asien. Das ist mein Fundus. Ich urteile also über real Erlebtes und halte es wie Goethes Faust: »Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, und grün des Lebens goldner Baum.« Oder mit einem anderen großen Denker, der die Praxis als Kriterium der Wahrheit benannte.
Und rigoros bin ich für die ganze Wahrheit, denn bekanntlich sind halbe Wahrheiten mitunter ganze Lügen.
Bei der Erarbeitung des Buches waren mir meine chinesischen Freunde und der Verleger Frank Schumann außerordentlich behilflich. Ich danke meinen chinesischen Freunden und dem Verleger sowie und meiner Frau Wei Lan, die mir die Augen und das Herz für ihre Heimat geöffnet hat.
Uwe Behrens,
Wandlitz, im Januar 2021
Die größte Explosion persönlicher Freiheiten, die das chinesische Volk in den letzten 4000 Jahren erlebt hat, erfolgte in den letzten 40 Jahren. Vor 40 Jahren konnte sich das chinesische Volk nicht aussuchen, wo es leben, was es tragen, wo man arbeiten, was es studieren sollte. Es gab null Touristen, die China verließen. Heute verlassen 134 Millionen Chinesen (das entspricht einem Drittel der US-Bevölkerung) China frei. Dann kehren sie frei nach Hause zurück. Anstatt Repressionen zu erleiden, erleben die Chinesen eine große Befreiung in ihrem persönlichen Dasein. Unabhängige Umfragen zeigen, dass in China 90 Prozent der Menschen ihrer Regierung vertrauen. In den USA sind es nur 39 Prozent.
Im Gegensatz zur amerikanischen Politik, die von kurzfristigen Wahlerwägungen getrieben wird, ist Chinas Politik von sorgfältigen, langfristigen strategischen Berechnungen bestimmt.
China lernt schnell aus seinen Fehlern.
Nach den ersten Fehlschritten in Wuhan war die anschließende Reaktion der chinesischen Regierung auf den COVID-19-Ausbruch eine der effektivsten aller Regierungen der Welt.
Die WHO erklärte: »Angesichts eines bisher unbekannten Virus hat China die vielleicht ehrgeizigste, agilste und aggressivste Krankheitseindämmung in der Geschichte eingeführt.«
Kishore Mahbubani, Professor für Public Policy
an der National University in Singapur, zuvor UNO-Botschafter,
in: »Has China won?«, 2020
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