Silke Luinstra

Lebendigkeit entfesseln


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       Silke Luinstra

       LEBENDIGKEIT

       ENTFESSELN

      8 Prinzipien

      für ein NEUES ARBEITEN in Wirtschaft, Bildung und Gesellschaft

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      ©2021 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

      Das E-Book basiert auf dem 2021 erschienenen Buchtitel »Lebendigkeit entfesseln« von Silke Luinstra © 2021 GABAL Verlag GmbH, Offenbach.

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      ISBN Buchausgabe: 978-3-96739-031-5

      ISBN epub: 978-3-96740-038-0

      Lektorat: Christiane Martin, Köln | www.wortfuchs.de

      Umschlaggestaltung: Martin Zech, Bremen | www.martinzech.de

      Autorenfoto: André Bakker, Amsterdam

      Satz und Layout: Das Herstellungsbüro, Hamburg | www.buch-herstellungsbuero.de

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       Inhaltsverzeichnis

       Was ist Kunst?

       TEIL I: GEFESSELT

       Fesseln in Unternehmen

       Fesseln in Schulen

       Folgen für Menschen, Organisationen und Gesellschaft

       Eine neue Neue Arbeit?

       TEIL II: ENTFESSELT

       Leise wirken

       Sinn entfalten

       Augenhöhe anstreben

       Autopoiese respektieren

       Selbstorganisation organisieren

       Selbst denken – selbst machen

       Wege erforschen

       Entwicklung neu denken

       Lebendigkeit ist (auch) eine Zumutung

       TEIL III: LEBENDIG

       Was Lebendigkeit verändert

       Erkennen ist gut, Machen ist besser

       Das ist Kunst

       Danke

       Inspiration und Anregung

       Die Autorin

       Was ist Kunst?

      Chancen suchen im Nichts. Sich freuen auf Unbekanntes. Mit Vertrauen auf unplanbare Zustände zugehen. Unvermutete Potenziale entdecken. Sich dem Moment öffnen. Restriktionen feiern. Über Grenzen hinausgehen. Nichts Bestimmtes suchen. Finden. Sich einlassen. Ehrlich sein. Stören. Wachsen lassen. Anfangen.

      Jeder ist ein Künstler.

TEIL I

       Fesseln in Unternehmen

      Ludwigshafen am Rhein, 30. April 1999. Ein Bürogebäude. Eine junge Frau saß an ihrem Schreibtisch und schaute aus dem Fenster, nachdenklich. Seit vier Monaten war sie nun im Unternehmen, und sie hätte allen Grund zur Freude gehabt. Soeben hatte ihr Chef ihr angeboten, ihre Probezeit vorzeitig zu beenden, so zufrieden war er mit ihren Leistungen. Außerdem hatte er bereits Wege aufgezeigt, wie es für sie im Unternehmen weitergehen könnte. Von Personalleitung war da die Rede und von internationalen Projekten, von Verantwortung und tollen Aufgaben. An Wertschätzung mangelte es wahrlich nicht, der Chef hielt große Stücke auf die junge Frau und sagte das auch.

      Und hatte sie sich nicht genau das gewünscht, als sie in dieser Firma anfing? Hatte sie die Stelle als »Referentin für internationale Personal- und Organisationsentwicklung« in dem global tätigen Pharmaunternehmen nicht genau deshalb angetreten, weil sie sich davon versprach, ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihr Können einzubringen, mit Kollegen in aller Herren Ländern zusammenzuarbeiten und perspektivisch eine Führungsposition zu übernehmen? Es lief gerade wie geschmiert, das Feedback vom Chef bestätigte das einmal mehr.

      Weshalb packte die Frau an diesem Freitagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen nicht freudig ihre Sachen, holte den Sekt aus dem Kühlschrank und stieß mit Freunden auf ihren Erfolg an? Stattdessen verließ sie das Werksgelände in