Joe Barry

Privatdetektiv Joe Barry - Partnerschaft mit Unbekannt


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riskanteste Teil.

      Er nahm die Maske ab und stopfte sie in die Tasche. Dann öffnete er die Tür und steckte den Kopf hinaus. Niemand war zu sehen. Wenn es ihm gelang, den Bewußtlosen bis zum Eingang des Festsaales zu bringen, ohne daß jemand Verdacht schöpfte, hatte er gewonnen.

      Er beugte sich über den regungslosen Mann und zerrte ihn in die Höhe. Dabei kam er ins Schwitzen. Der Bursche hatte Gewicht. Das müssen die vielen guten Hotelmenüs sein, dachte der Einbrecher. Er legte den Arm um den Nakken des Bewußtlosen und schleifte ihn auf den Gang.

      Er schien Glück zu haben. Kein Mensch begegnete ihm auf dem Weg zur Treppe. Jetzt hatte er nur noch ein paar Stufen nach unten, dann über einen Vorplatz, und er war an einer der Türen zum großen Saal. Er spannte die Muskeln an. In diesem Augenblick hörte er vor sich Stimmen. Einige Partygäste kamen direkt auf ihn zu.

      Dem Gangster gerann das Blut zu Eiskörnchen. Er mußte blitzschnell handeln, sonst war alles aus. Hastig schleifte er den Bewußtlosen bis zur ersten Stufe und ließ ihn dort in sich zusammenfallen. Er selbst setzte sich daneben. Die Schritte kamen näher.

      Fieberhaft wühlte er in seinen Taschen, bis er eine Zigarette fand. Die schob er dem Mann neben sich zwischen die schlaffen Lippen.

      Jetzt waren die Partygäste herangekommen. Es waren zwei Männer in weißen Smokingjacketts. Der Gangster beugte sich so vor, daß sie sein Gesicht nicht sehen konnten und sprach in der Art eines Betrunkenen auf seinen stummen Partner ein.

      „Ich s-s-s-sage dir, Jack, der alte Einstein und seine Relati-Relativ-Relativitätstheorie hatte doch r-recht.“

      Die beiden Männer gingen an ihm vorbei. Belustigt sahen sie auf die beiden vermeintlich Betrunkenen. „Die scheinen ja mächtig getankt zu haben“, hörte er einen sagen. Dann war die Gefahr vorbei.

      Er atmete auf. Das war noch mal gutgegangen. Jetzt hatte er es eilig, den wichtigsten Teil seines Planes hinter sich zu bringen.

      Er schleifte den Bewußtlosen bis vor den, Eingang zum Festsaal und ließ ihn dort fallen. Zwei Sekunden später war er verschwunden.

      Mrs. Gloria Vandeput, eine füllige Mittfünfzigerin, die so rosig war wie eine Martinsgans im Frühherbst, war eine intime Feindin von Sophie Tucker. Das lag vor allem daran, daß ihre eigene Party im New Yorker Marberry-Hotel vor sechs Monaten bei weitem nicht so glanzvoll gewesen war, wie Sophie Tukkers heutiger Abend. Der Grund hierfür war, daß Gloria Vandeputs Großvater im Laufe eines börsenfleißigen Lebens nur ungefähr fünf Millionen zusammengekratzt hatte, und daß seine Nachfahren im Laufe von achtzig Jahren das meiste davon verputzt hatten. Mit anderen Worten: Sophie Tucker war reicher.

      Gloria Vandeput war also in der erklärten Absicht auf die Party gekommen, auf Dinge zu achten, über die sie später im vertrauten Kreise lästern konnte. Was sie allerdings finden sollte, übertraf ihre kühnsten Erwartungen bei weitem.

      Auf dem Weg nach draußen stolperte sie über den Körper des bewußtlosen Mannes.

      Sie schrie gellend auf, und dann explodierte die Party.

      Die ersten, die heranstürmten, sahen nur den leblosen Mann. Der Ruf „ein Toter“ hallte durch den Saal.

      Sophie Tucker kapierte nicht sofort, was passiert war. Sie bekam nur eines mit: Skandal. Sie legte Wert auf äußerste Vornehmheit, und nichts konnte ihr peinlicher sein als ein Skandal. Irgendeine Schlägerei, dachte sie schreckensbleich.

      Die Aufregung steigerte sich. Eine dichte. Menschentraube hatte sich am Saalausgang gebildet. Ihre Leibwächter hatten sie verlassen und arbeiteten sich durch die Gänge auf den Kern der Aufregung zu.

      Plötzlich fühlte sich Sophie Tucker an der Hand gefaßt.

      „Kommen Sie schnell, Madam“, sagte jemand neben ihr. „Ein Überfall. Bewaffnete Gangster. Sie müssen sich in Sicherheit bringen.“

      Sie war viel zu aufgeregt, um den Sinn der Worte voll zu erfassen. Willenlos folgte sie dem fremden Mann. Erst als sie draußen auf der Terrasse stand, wurde ihr klar, was los war.

      „Wer sind Sie?“ fragte sie angstvoll.

      Der Mann grinste höhnisch.

      „Ein Freund. Guten Freunden pflegt man Geschenke zu machen — oder? Das hat Ihnen doch Ihr englisches Kinderfräulein beigebracht. Los, her mit dem Schmuck, aber schnell!“

      Sie erstarrte. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Dann öffnete sich ihr Mund zu einem gellenden Schrei.

      „Hilfe!“

      Das war Sophie Tuckers größter Fehler. Blitzschnell warf ihr der Mann eine dünne Nylonschnur um den Hals und zog erbarmungslos zu. Sie bäumte sich auf. Der Mann keuchte. Auf seiner Stirn bildeten sich kleine Schweißtropfen.

      Dann sackte ihr Körper schlaff und leblos zusammen.

      Der Mann sah sich um. Niemand war auf der Terrasse. Eilig machte er sich daran, ihr den Schmuck abzunehmen. Es war nicht viel. Nur ein paar Gegenstände, die sich mühelos in den Taschen verstauen ließen. Aber das Zeug war eine halbe Million wert.

      Dreißig Sekunden später verließ er die Terrasse. Er erreichte seinen Wagen, startete ihn und jagte mit hoher Geschwindigkeit davon. Zum gleichen Zeitpunkt wählte der völlig verstörte Hotelportier die Nummer der Polizei.

      Sophie Tucker fand man erst eine ganze Weile später. Ihre Augen starrten gebrochen in den Nachthimmel.

      Sie war tot.

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