halt Lucia immer nur noch allein zu sehen.«
»Ich hatte viel zu tun.«
Oh Gott, wie lahm klingt denn diese Ausrede: Ich hatte viel zu tun ... Mann, Finja, hast du denn kein bisschen Würde?
»Und ich dachte schon, du versteckst dich vor mir.« Mit diesen Worten beugt Cedric sich vor, nimmt meinen Kopf in seine Hände und küsst mich sanft. Geschickt gleitet seine Zunge in meinen Mund und mir wird schwindelig, so sehr überschlagen sich meine Gefühle und Gedanken.
Gott, kann dieser Typ küssen!
Mein erster Zungenkuss – WOW!
Ohne seinen Kuss zu unterbrechen, schickt Cedric seine Hände auf Wanderschaft. Als sie den Saum meines Shirts erreichen, löst sich ein leises Stöhnen aus meiner Kehle, das aber durch den Kuss erstickt wird. Vorsichtig schiebt Cedric seine Finger unter mein Shirt, streicht zärtlich meinen Bauch hinauf, bis zu meinem BH. Sanft streichelt er meine Brüste durch den dünnen Stoff, und meine Nippel richten sich augenblicklich auf.
Nein, ich darf das nicht, hallt es durch meinen Kopf. Und auch wenn es mir unsagbar schwerfällt, stoppe ich Cedrics Hand mit meiner und löse mich von seinen Lippen.
»Was ist los? Gefällt es dir nicht?« Verwirrt und gleichzeitig erregt blickt Cedric mich an.
»Meine Mutter«, lüge ich halbherzig und deute mit dem Kopf zur Tür.
»Wir machen leise.«
»Nein!«, sage ich bestimmt und hoffe sehr, dass es nicht zu schroff klingt.
»Lass mich dich betrachten, Finja!«
Mit einem schnellen Griff zieht Cedric mir mein Shirt über den Kopf. Sein Lächeln ist lasziv und seine Augen leuchten vor Sehnsucht und Begierde. »Du bist so wunderschön, Finja!«
Nun kann ich nicht mehr denken. Ich bin Wachs in seinen Händen. Von mir aus kann er jetzt alles mit mir machen, nur aufhören soll er nicht.
Cedric drückt mich zurück, sodass ich auf dem Rücken liege. Wieder beugt er sich über mich und küsst mich. Mit seiner linken Hand knetet er meine Brust, mit der anderen fährt er in mein Höschen. Seine Finger kratzen über meinen wenig feuchten Schlitz. Mir schwinden die Sinne, so etwas habe ich noch nie erlebt.
Mitten in seiner Bewegung hält Cedric inne und lässt den Kuss enden. »Ich muss jetzt gehen. Komm heute Abend zu mir!«
WAS? Habe ich was falsch gemacht?
»Nein!«, sage ich bestimmt.
»Doch, Finja, deine Mutter. Schon vergessen?«
»Die ist egal!« Meiner Stimme ist die Verzweiflung deutlich anzuhören.
»Ich bin schon viel zu weit gegangen.« Zärtlich küsst Cedric meine Nasenspitze und erhebt sich dann. »Bis heute Abend, süße Finja.«
Mit einem Zwinkern verschwindet er durch die Tür und lässt mich völlig durcheinander zurück. Was war das denn eben? Ich richte meinen BH und ziehe mir dann mein Shirt wieder an.
Ich soll heute Abend zu ihm kommen ... Abrupt stoppe ich meine Gedanken. SCHEISSE, ich weiß gar nicht, wo Cedric wohnt! Schnell springe ich aus meinem Bett, ziehe mir meine Jeans über und renne nach draußen.
Im Flur fängt mich meine Mutter ab. »Wo willst du so plötzlich hin?«
»Jetzt nicht, Mama! Ich muss Cedric einholen.«
»Er hat mir einen Zettel für dich gegeben.«
Mitten in meiner Bewegung halte ich inne. »Er hat was?«
Zögernd ergreife ich den Zettel und falte ihn auseinander.
Für den Fall, dass du meine Adresse nicht hast ...
Kiefergasse 6
Ich freu mich auf dich! Kuss
Glücklich falte ich den Zettel wieder zusammen und grinse meine Mutter an.
»Ich glaube, wir müssen reden!« Mit diesen Worten geht meine Mutter in die Küche und stellt Teewasser auf.
Oh nein, kommt jetzt wirklich so ein peinliches Mutter-Tochter-Gespräch?
»Mama, ich ...«
»Setz dich bitte, Finja.« Die Stimme meiner Mutter lässt keinen Widerspruch zu.
Okay, okay, bringen wir es hinter uns ... Oh Gott, ist das peinlich! Meine Mutter erzählt mir von Gefühlen, Jungs, Kondomen, Babys, Krankheiten und all solche Sachen, aber ich höre ihr nicht wirklich zu. Meine Gedanken sind schon längst beim heutigen Abend. Was soll ich nur anziehen? Am liebsten würde ich Lucia anrufen, aber ich traue mich nicht. Was würde sie nur dazu sagen? Wird sie mir das je verzeihen?
»Hörst du mir überhaupt zu?«
»Ja, Mama!« Unschuldig lächle ich meine Mutter an. »Mama, bitte! Ich weiß das alles!«
Ich sehe meine Mutter schwer schlucken, aber sie sagt nichts mehr zu mir.
***
Eine Stunde später bin ich völlig fertig und weine. Vorsichtig klopft meine Mutter an meine Zimmertür.
»Finny, Schatz, was ist denn los mir dir?« Mit besorgtem Gesicht blickt sie mich an.
Wann hat sie mich denn das letzte Mal Finny genannt? Das ist ewig her. Sie weiß ganz genau, dass ich es nicht mag, so genannt zu werden. Komischerweise finde ich es aber in diesem Moment wirklich tröstlich.
»Ich weiß nicht, was ich anziehen soll.« Schluchzend werfe ich mich in die Arme meiner Mutter.
»Oh ... Aber wieso fragst du denn nicht Lucia? Habt ihr euch gestritten?«
Verneinend schüttle ich den Kopf und mir laufen dicke Tränen über die Wangen. »Es ist kompliziert!«
»Ruf sie an! Lucia ist deine beste Freundin!«
Mit diesen Worten zieht mich meine Mutter mit sich ins Wohnzimmer und drückt mir dort den Telefonhörer in die Hand. Nach dem zweiten Klingeln vernehme ich Lucias Stimme und nach fünfzehn Minuten steht sie in meinem Zimmer und hört mir gebannt zu.
»... Und dann ist er gegangen. Bitte, Lucia, hass mich nicht!« Erneut habe ich heftig angefangen zu weinen. Lucia streichelt mir liebevoll übers Haar. Ich bin so froh, dass sie da ist.
»Aber ich hasse dich doch nicht! Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast! Los, ab unter die Dusche! Ich suche dir in der Zwischenzeit etwas zum Anziehen raus.«
Misstrauisch beäuge ich meine Freundin. Sie scheint wirklich nicht böse auf mich zu sein. Ein riesengroßer Stein fällt mir vom Herzen. Eilig verschwinde ich im Badezimmer.
Als ich kurze Zeit später wieder herauskomme, empfängt mich Lucia mit einem Sandwich und einem Glas eiskalte Cola.
Ich bin so glücklich, die beste Freundin von der ganzen Welt zu haben!
***
Als Lucia mit ihrem Styling-Programm fertig ist, sehe ich wirklich toll aus. Ich trage mein neues blaues Sommerkleid, blaue Ballerina-Schuhe und die Haare hochgesteckt.
Vor Cedrics Haustür verabschiedet sich Lucia von mir mit einer warmherzigen Umarmung. Ich wünschte, sie könnte bei mir bleiben.
»Pass bitte auf dich auf, Finja! Und melde dich, wenn du wieder zu Hause bist. Versprich es! Es ist mir egal, wie spät es ist!«
»Das mache ich, versprochen! Vielen Dank, Lucia!«
Sie lächelt mir zum Abschied nochmal zu, bevor sie davoneilt.
***
Unsicher drücke ich auf den Klingelknopf und warte, bis sich die Tür endlich öffnet. Cedric steht im Rahmen und grinst mich süffisant an. »Hi Finja! Komm rein!«
Noch bevor Cedric die Tür schließt, zieht er mich in seine Arme und küsst mich innig.
Dieser Kuss wäre wirklich