Millicent Light

Die pure Lust in dir | 10 Erotische Geschichten


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      »Gehen Sie nicht, Schwester Sabine!«

      »Aber Frau Haller, wie soll ich denn dann Hilfe holen?« Beruhigend streichelte sie der älteren Dame über die Hand. »Ich komme gleich wieder!« Vorsichtig löste sie die klammen Finger, lief über den Flur zurück ins Schwesternzimmer und rief den diensthabenden Arzt an. Ihm schilderte sie die Symptome, die Krankengeschichte und brachte deutlich ihre Besorgnis zum Ausdruck. Der zuständige Doktor war schnell bereit, das abzuklären. Riet ihr, bei der Patientin zu bleiben, er würde sich umgehend auf den Weg machen.

      Sabine nahm das tragbare Telefon gleich mit. Als sie das Zimmer der Patientin betrat hatte sich ihr Zustand nicht verbessert, eher verschlechtert. Die Operation vor zwei Tagen schien ihr sehr zuzusetzen.

      »Frau Haller?« Vorsichtig sprach Sabine sie an. Mühsam öffnete die Angesprochene die Augen.

      »Ach, Schwester, Sie sind es! Bleiben Sie bitte hier, mir ist so seltsam!« Sabine nahm Frau Hallers Hand, hielt sie in ihrer und redete beruhigend auf sie ein.

      Mit jeder Minute, die verstrich, verschlechterte sich der Zustand. Leise fluchte sie in sich hinein. Ein paarmal überlegte sie, erneut den Arzt anzurufen und ihn zur Eile anzutreiben.

      Langsam verging die Zeit. Natürlich war sie sich bewusst, dass sie in einem großen Krankenhaus arbeitete. Aber konnte er sich wirklich nicht beeilen?

      Musste ausgerechnet heute ein Notfall sein? Kurz überkam sie ein Hauch Traurigkeit, der verflog aber schnell, als sie die leidende Patientin sah. Wenige Augenblicke später traf der Arzt ein. Natürlich nur ein Assistenzarzt. Das verunsicherte sie jetzt, Sabine hoffte aber, dass er Frau Haller genauso helfen konnte wie ein Oberarzt. Zu ihrem ganz persönlichen Pech war es auch noch der berüchtigtste Frauenschwarm der ganzen Chirurgie. Thomas Becker, der mehr durch seine Frauengeschichten als durch medizinische Glanzleistungen von sich reden machte. Wenn ihre Kolleginnen über ihn sprachen, nannten sie ihn immer Tommy, den Großen.

      Wenn sie nicht so eine ausgeprägte Fantasie hätte, wäre ihr sicherlich die Frage rausgerutscht, warum er als der Große betitelt wurde. Das verkniff sie sich allerdings.

      Tja, und nun stand er hier im Patientenzimmer das erste Mal ihr persönlich gegenüber. Beeindruckend war seine Erscheinung schon. Er war ungefähr einen Kopf größer als sie. Kräftig, nicht dick, aber muskulös. Das konnte man gut unter seinem eng anliegenden Arbeits-Kasack sehen. Kurze dunkle Haare, eine hohe Stirn, dunkle verruchte Augen und einen, für einen Mann, sehr erotischen Mund. Wundervoll geschwungene Lippen, die immer leicht zynisch lächelten. Nur jetzt gerade nicht. Viele der Schwester waren ja der Meinung, er trug die engsten Arbeitskittel, die es gab, damit sein runder, straffer Hintern zur Geltung kam. Eine Sekunde gönnte sie sich den Anblick. Aber hier ging es um Frau Haller.

      »Doktor Becker, schön, dass Sie es so schnell geschafft haben. Die Werte liegen auf dem Tisch.«

      ***

      Als Tommy den Anruf bekam, maulte er innerlich. Er wollte doch heute einfach mal ausschlafen. Seit zwanzig Stunden war er im Dienst, übermüdet, hatte schlechte Laune und sein direkter Vorgesetzter hatte ihm mitgeteilt, dass er auch für die nächsten Wochenenden zur langen Schicht eingeteilt worden war. Er müsste ja noch nacharbeiten. So ein Scheiß.

      Und dann musste er gleich den angeblichen Notfall aufs Auge gedrückt bekommen. Mies war ein guter Begriff, seine Laune zu beschreiben.

      Dementsprechend mürrisch betrat er auch das Krankenzimmer. Die Krankenschwester, die ihn begrüßte, gab ihm den Rest. Musste es ausgerechnet die stationsheilige Schwester Sabine sein? Ein kurzes Aufstöhnen konnte er nicht unterdrücken. Zum Glück bekamen die zwei Frauen nichts davon mit.

      Er betrachtete die Unterlagen, dann die Patientin. Er konnte mit Sicherheit feststellen, dass Schwester Sabine recht hatte, Frau Haller als Notfall einzustufen. Ihr Bauch gefiel ihm gar nicht, genauso wie ihre Vitalwerte. Alles äußerst besorgniserregend. Dass es Nebenwirkungen der Operation sein könnten, war definitiv nicht mehr auszuschließen. Vielleicht wäre ihm das alles entgangen, was er gut und gerne der Übermüdung und dem Frust zugeschrieben hätte. Im Stillen musste er bei Schwester Sabine für ihre gute Vorarbeit Abbitte leisten.

      Es nutzte nichts, er erklärte sie zum Notfall und ließ sie auf die Notfallambulanz verlegen. Dort wusste er, dass die Ärzte alle möglichen Untersuchungen mehrmals durchführen würden.

      ***

      Eine Verlegung wurde umgehend in die Wege geleitet. Sabine räumte schnell die Sachen von Frau Haller zusammen und legte sie auf ihr Bett, wo die Befunde schon gesammelt waren.

      Sie drückte ihrer Patientin liebevoll die Hand und wünschte ihr alles erdenklich Gute.

      Dann ging alles sehr schnell. Innerhalb einer Viertelstunde kam Frau Haller auf der Station an, wurde von oben bis unten durchgecheckt und man stellte fest, dass bei der Operation tatsächlich ein Wattetupfer vergessen worden war. Eine Not-OP rettete ihr das Leben. Bis zur Ausheilung sollte sie dann auf der Intensivstation verbleiben.

      Sabine, immer noch leicht überrumpelt von den ganzen Geschehnissen der Nacht, kochte sich einen Tee, nahm sich im Vorbeigehen ihr Buch vom Tisch mit und ließ sich im Schwesternzimmer auf die dort stehende Pritsche fallen. Sie brauchte ein paar Minuten Auszeit.

      Sie hatte sich die nächsten zwanzig Seiten wahrhaft verdient. Vertieft und völlig von der Geschichte gefesselt, vergaß sie ihren Tee. So verging eine Stunde wie im Flug, die sie in der Welt ihres Helden verbrachte.

      Gerade war sie an einer höchst erotischen Stelle angekommen, als der Held seine Braut endlich ins Bett bekam. Gut, hier war es kein Bett, sondern ein Park, was sich Sabine, die bisher wenig intensive Erfahrung in ihren fast dreißig Lebensjahren gemacht hatte, megaromantisch vorstellte. Nachts, völlig alleine mit einem sexy Mann im Park, alles dunkel, nur die Wegleuchten verteilten einen gelblichen Schimmer in der Ferne. Sie konnte sich ausmalen, den Tau auf dem Gras zu spüren. Sie wünschte sich solche Erfahrungen für sich. Wehmütig seufzte sie.

      Die Geschichte war so detailliert beschrieben, dass ihr selbst beim Lesen ganz heiß wurde. Die Liebesszene war so realistisch dargestellt, dass sie mit jeder Zeile tiefer in die fantastische Welt eindrang.

      Mit einer Hand hielt sie das Buch, mit der anderen begann sie, sich zu streicheln. Langsam fuhr sie über ihren Körper, berührte ihren Busen, umkreiste die Nippel. Sie musste wissen, dass sie hier war, dass das, was vorhin so stressig gewesen war, ihr nicht zu naheging, sie nicht zu sehr bestürzte. Behutsam öffnete sie die obersten zwei Knöpfe an ihrem Kittel – einer inneren Eingebung folgend, hatte sie diesen gewählt –, streichelte ihre warme, hitzige Haut. Ließ ihre Finger über ihren Hals, weiter zu ihrem Dekolleté tanzen, fand ihre bereits steifen Brustwarzen und drückte sie fest.

      Dann fuhr sie mit ihrer Hand unter ihren Kittel zu ihrem Bauch, berührte ihre leicht runde Taille, verschwand tiefer unter ihrem Hosenbund, glitt weiter zu ihrem Höschen. Sie trug sehr gern Spitzenhöschen, nur für sich selbst, leider hatte es schon seit langer Zeit keinen mehr interessiert. Was sie persönlich sehr schade fand.

      Ihre Finger betasteten die teure Spitze und streichelten weiter darüber bis zu ihrem Schambein. Das massierte sie mit leichtem Druck, stöhnte dabei lautlos. Sabine warf den Kopf in den Nacken und war nicht mehr auf die Geschichte konzentriert.

      Das Buch entglitt ihren zittrigen Fingern. Mit einer Hand schob sie ihre mächtigen Brüste aus ihrem BH, massierte ihre vor Sehnsucht prallen und steifen Nippel, die andere legte sie auf ihr feuchtes Höschen und drückte ihren Kitzler fest und unerbittlich.

      Ihr Becken bewegte sie unruhig in leicht kreisenden Bewegungen.

      Sie wollte mehr. Sie brauchte unbedingt ihren kleinen Liebhaber aus der Tasche.

      Mit einem leichten frustrierten Seufzer nahm sie ihre Hände von den herrlich angeregten Körperstellen. Völlig in Gedanken an ihr bevorstehendes kleines Abenteuer, richtete sie sich auf, stützte sich von der Liege ab und suchte mit den Augen nach ihrer Tasche.

      In Gedanken schon wieder auf der Pritsche, wollte sie nur ihr Spielzeug holen und es sich so schnell wie möglich