David Mack

Star Trek - Legacies 2: Die beste Verteidigung


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ist nicht viel, aber es ist ein Anfang. Bleiben Sie dran, Lieutenant. Wenn irgendein Schiff oder eine Sternenbasis das Schiff entdeckt, will ich die Koordinaten und seine Flugrichtung unverzüglich erhalten.«

      »Verstanden, Sir.«

      »Was Usilde angeht, haben wir keine Zeit mehr, auf Nummer sicher zu gehen.« Kirk beugte sich vor und öffnete einen Videokanal zur Brücke. Das Gesicht von Commander Montgomery Scott, dem Chefingenieur der Enterprise, erschien auf allen drei Bildschirmen des dreieckigen Tischmonitors. »Mr. Scott? Setzen Sie Kurs zum Korinar-Sektor, Warpfaktor sechs.«

      »Aye, Captain«, antwortete Scott in seinem Aberdeen-Akzent. »Warpfaktor sechs.«

      Kirk schaltete den Monitor aus. Spock warf ihm einen fragenden Blick zu. »Sind Sie sicher, dass das weise ist, Captain? Die organianischen Friedensverhandlungen auf Centaurus stehen kurz bevor. Solch eine Handlung könnte von den Klingonen als feindliche Provokation ausgelegt werden.«

      »Ich habe Captain Una versprochen, wir würden helfen, sie und ihre Leute nach Hause zu holen. Also können die Klingonen das auslegen, wie sie wollen – ob es Ihnen gefällt oder nicht, wir fliegen zurück nach Usilde.«

      Falls es einen Namen für die Desorientierung gab, von der Sadira seit ihrer Rückkehr in das Leben unter Romulanern geplagt wurde, so war dieser ihrer Meinung nach wohl am ehesten Tishaal-Rovukam – ein Wort der Rihannsu, das sich am ehesten als »situatives Schleudertrauma« übersetzen ließ.

      Sie hatte die letzten Jahre unter dem Alias Lisa Bates gelebt und die Rolle eines eifrigen jungen Sternenflotten-offiziers gespielt. Zuletzt war sie sogar der pflichtbewusste Yeoman von niemand Geringerem als dem profiliertesten jungen Raumschiffkommandanten der Sternenflotte, Captain James T. Kirk, gewesen. Hätte sie eine Bühnenkarriere angestrebt, wäre dies in ihren Augen wahrscheinlich die Rolle ihres Lebens gewesen. Als eingeschworener Offizier des Tal Shiar, dem verdeckten Geheimdienst des Romulanischen Sternenimperiums, hatte sie diese jedoch als erniedrigende Schinderei empfunden.

      Wenigstens war meine Sklavenarbeit für Kirk nur von kurzer Dauer, rief sie sich ins Gedächtnis. Und ein uneingeschränkter Erfolg.

      Das Klappern von gegeneinanderschlagendem Metall und das Zischen von Plasmabrennern erfüllte den engen Maschinenraum der ChR Velibor. Sadira stand mit dem Rücken zu einer graugrünen Wand und achtete sorgfältig darauf, die Mechaniker und Techniker nicht zu behindern, die unter den wachsamen Augen von Lieutenant Ranimir, dem Chefingenieur des Bird-of-Prey der Vas Hatham-Klasse, arbeiteten. Hinter ihm standen der kommandierende Offizier des Schiffs und der ranghöchste Centurion. Weder Commander Creelok noch Centurion Mirat bemühten sich, ihr Missfallen über das fremdartige Gerät, das mit dem Hauptenergiekern des Bird-of-Prey verbunden wurde, zu verbergen. Diese Aufgabe war ihnen und ihrer Mannschaft von Sadira aufgezwungen worden, die von ihren Vorgesetzten freie Hand erhalten hatte, ihre neueste Beute, den Transferschlüssel, auf die Probe zu stellen.

      Creelok vermied es, Sadira in die Augen zu sehen, als er mit wachsender Ungeduld fragte: »Wie lange noch, Ranimir?«

      Stirnrunzelnd sah der Ingenieur das fremdartige Gerät an, das sein Team in die Hauptkonsole des Maschinenraums eingebaut hatte. »Schwer zu sagen, Commander. Dieses Gerät ist vollkommen anders als alles, was ich bisher gesehen habe. Bevor wir es eingebaut hatten, hätte ich nicht gedacht, dass es mit unserer Energieversorgung kompatibel wäre – aber es scheint sich in weniger als einem Tag an unser Netzwerk angepasst zu haben.«

      Sein Bericht erschreckte den Centurion sichtlich. »Es hat sich angepasst? Wie?«

      »Ich wünschte, ich wüsste es, Centurion.« Ranimir zeigte auf eine Reihe von Anzeigen der Hauptsysteme. »Sein Energieverbrauch hat sich verdoppelt, seit wir es aktiviert haben, und er steigt weiterhin an.«

      Creeloks steil angestellte Augenbrauen zogen sich besorgt zusammen. »An welchem Punkt wird es zu einer Bedrohung für die Sicherheit von Schiff und Besatzung?«

      »Das werde ich erst wissen, wenn ich es sehe.« Ranimir tippte auf einen roten Knopf auf der Konsole. »Ich habe einen Notschalter eingebaut, um die Energiezufuhr zu kappen. Als Vorsichtsmaßnahme.«

      »Vernünftig«, sagte der Kommandant.

      Sadira kam näher, um sich an der Diskussion zu beteiligen. »Wird es funktionieren, solange wir getarnt sind?«

      »Da mir niemand sagen will, was es tut«, entgegnete Ranimir, »oder wie viel Energie es verbraucht, nachdem es aktiviert wurde, kann ich das unmöglich beantworten.«

      »Ich bin an Ihren Ausreden nicht interessiert. Das Gerät muss funktionieren, während unsere Tarnung aktiv ist.«

      Ranimir wechselte besorgte Blicke mit Creelok und Mirat. »Das kann ich nicht versprechen.«

      »Ich habe kein Versprechen verlangt, nur, dass Sie meine Vorgaben einhalten.« Sadira war klar, dass niemand von der Besatzung der Velibor gern Befehle von ihr entgegennahm. Sie fragte sich, ob es die Dinge einfacher machen würde, wenn sie die Verhaltensweisen an den Tag legte, die sie sich für ihre Lisa-Bates-Persona angeeignet hatte – eine Identität, an der sie jahrelang in einer menschlichen Mustersiedlung auf Romulus gefeilt hatte.

      Sadira verlieh ihrem Tonfall eine freundlichere Note und fügte hinzu: »Ranimir, ich weiß, ich verlange eine Menge von Ihnen und dem Schiff, aber meine Befehle kommen aus den höchsten Ebenen des Tal Shiar. Also fangen wir doch noch mal von vorne an: Wenn wir davon ausgehen, dass der Transferschlüssel seinen Energieverbrauch nach der Aktivierung erhöht, was können wir tun, um zu verhindern, dass er die Schiffsfunktionen beeinträchtigt?«

      Ihre besänftigende Diplomatie schien Ranimirs Besorgnis etwas zu mildern, wenn auch nur geringfügig. »Ich habe die Energieversorgung des Schlüssels auf Reaktor eins beschränkt und die Tarnung wird von Reaktor zwei gespeist. Solange wir während der Benutzung des Schlüssels nicht versuchen, irgendwelche anderen Waffen abzufeuern oder die Schilde hochzufahren, müsste ich in der Lage sein, das hinzubekommen.«

      Sie lächelte entwaffnend. »Ausgezeichnete Neuigkeiten, Ranimir.«

      Der Kommandant und der Centurion hatten weiter ihre Zweifel. Beide Männer waren grau und weise, Veteranen, die seit einer Generation ihren Dienst im Weltall geleistet hatten. Man konnte sie nicht so einfach mit sanften Worten und leeren Höflichkeitsfloskeln umstimmen. Creelok sah Sadira aus zusammengekniffenen Augen an. »Es ist mir egal, wer den Befehl gegeben hat. Es gefällt mir nicht, dass diese fremdartige Technologie mit meinen Schiffskontrollen verbunden wird.«

      Mirat nickte zustimmend. »Das sehe ich auch so. Derartige Tests sollten unter kontrollierten Bedingungen im romulanischen Raum durchgeführt werden. Nicht auf einem Schiff, das sich auf feindlichem Gebiet befindet.«

      »Ihre Bedenken sind zur Kenntnis genommen.« An Ranimir gewandt fügte Sadira hinzu: »Arbeiten Sie weiter. Ich will, dass der Schlüssel einsatzbereit ist, wenn wir den Ophiucus-Sektor erreichen.«

      Überzeugt davon, sich klar genug ausgedrückt zu haben, ging Sadira davon. Erst nachdem sie den Maschinenraum verlassen hatte und den Korridor zu dem Lift entlangging, der sie in ihr Quartier bringen würde, hörte sie Schritte hinter sich. Sie drehte sich um und stand Creelok gegenüber.

      Er senkte seine Stimme zu einem vertraulichen Flüstern, das ihre ätzende Schärfe nicht mildern konnte. »Sie sollten darüber nachdenken, bei Ihren Anfragen der Kommandokette zu folgen.«

      »Wieso sollte ich das tun?«

      »Weil ich schon Raumschiffe befehligt habe, bevor Sie überhaupt geboren wurden. Es ist mir egal, für wen Sie arbeiten – ich werde nicht dulden, dass ein arrogantes Mädchen mir vor meiner Mannschaft schnippische Befehle erteilt.«

      Sie grinste ihn provozierend an. »Ich denke, das werden Sie.«

      »Respekt muss man sich verdienen, Major Sadira. Sie wären gut beraten, das nicht zu vergessen.«

      »Und die Tal Shiar können Sie jederzeit töten und Ihr Schiff unter mein Kommando stellen, wenn ich das für richtig erachte. Das sollten Sie