Lucy Guth

Perry Rhodan Neo 242: Sturm über Olymp


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      Band 242

      Sturm über Olymp

      Lucy Guth

      Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

       Cover

       Vorspann

       Schwarze Gedanken

       1. Howard Snipes

       2. Jessica Tekener

       3. Perry Rhodan

       4. Howard Snipes

       5. Jessica Tekener

       6. Howard Snipes

       7. Jessica Tekener

       8. Perry Rhodan

       9. Jessica Tekener

       10. Perry Rhodan

       11. Howard Snipes

       12. Kurz zuvor: Jessica Tekener

       13. Perry Rhodan

       14. Howard Snipes

       15. Jessica Tekener

       16. Perry Rhodan

       17. Howard Snipes

       18. Perry Rhodan

       19. Howard Snipes

       20. Perry Rhodan

       21. Perry Rhodan

       Reprise: Schwarze Gedanken

       Impressum

       PERRY RHODAN – die Serie

      Das Jahr 2090: Ein halbes Jahrhundert nachdem die Menschheit ins All aufgebrochen ist, bildet die Solare Union die Basis eines friedlich wachsenden Sternenreichs. Aber die Sicherheit der Menschen ist immer wieder gefährdet: durch interne Konflikte und externe Gegner, zuletzt durch das mysteriöse Dunkelleben.

      Eigentlich hat Perry Rhodan gehofft, diese Gefahr im galaktischen Zentrum gebannt zu haben. Mittlerweile muss er aber erkennen, dass der Feind längst nicht besiegt ist. Insbesondere überall dort, wo der machthungrige Iratio Hondro aktiv ist, bleibt das Dunkelleben existent.

      Immerhin können die Terraner den skrupellosen Despoten von Plophos und Epsal vertreiben – doch dann ruft der Kaiser von Olymp Perry Rhodan zu sich. Im Castorsystem zeichnen sich dramatische Entwicklungen ab – Iratio Hondro entfesselt offenbar einen STURM ÜBER OLYMP ...

      Schwarze Gedanken

      Ich renne und renne, während die Schwärze wie eine Flutwelle heranwogt.

      Einige Schritte vor mir läuft mein Bruder. Ich höre ihn rufen, mich anfeuern: »Schneller, wir haben es gleich geschafft!«

      Ich bemühe mich, mit ihm Schritt zu halten, doch die Schwärze huscht mir vor die Füße, bringt mich zum Stolpern. Sie spielt mit mir wie eine Katze mit der Maus, während sich der Abstand zwischen meinem Bruder und mir immer weiter vergrößert. Ich mobilisiere meine letzten Kräfte, um ihn einzuholen. Er springt in ein Loch im Boden – nein, kein Loch: eine ummauerte Öffnung ins Nichts. Ein Zeitbrunnen.

      Nein! Ich will dort nicht hinein! Ich versuche anzuhalten. Doch ringsum kollabiert die Welt, ein starker Sog erfasst mich, zieht mich in den Zeitbrunnen hinein. Während ich ins Nichts stürze, höre ich meinen Bruder nach mir rufen. Ich will antworten, aber aus meiner Kehle fließt nur Schwärze. Es fühlt sich an, als erbräche ich Ameisen. Ich sehe genauer hin – es sind Sporen. Schwarze Sporen, die mir über die Lippen kriechen und mich umwirbeln wie ein Schwarm giftiger Insekten.

      Im nächsten Moment tauche ich in die tintige Dunkelheit des Zeitbrunnens. Das zähe Schwarz, das ihn ausfüllt, umhüllt mich wie klebrige Melasse. Mir wird eiskalt. Und dann ... stecke ich fest. Ich bin eingefroren wie ein Insekt im Bernstein der Zeit. Ich kann mich nicht mehr rühren, während die Ewigkeit um mich herum vergeht.

      Irgendwann sehe ich ein Gesicht vor mir, wie hinter Glas. Ich kenne dieses Gesicht, auch wenn es keine vertraute Person ist. Eine Helferin, eine Heilerin – Sud! Wie kommt sie hierher, ins Nichts des Zeitbrunnens?

      Sie streckt die Hand aus, wie um mich zu berühren. Aber sie erreicht mich nicht, sie ist auf der anderen Seite ... auf der anderen Seite von was?

      Mir wird immer kälter. Ich wusste bisher nicht, dass einem Menschen so kalt sein kann. Ich glaube, die Flüssigkeit in meinen Augen wird jeden Moment gefrieren. Ich kann die Lider nicht schließen, um meine Augen zu schützen, ich kann nach wie vor keinen Finger rühren. Ich glaube, ich habe sogar zu atmen aufgehört. Vor einer ganzen Weile schon.

      Die Schwärze rückt näher. Sie kriecht mir in die Ohren, in die Nasenlöcher, in jede Pore meiner Haut. Sie erfüllt mich und zwingt mich, meine Glieder zu regen. Es ist keine Erleichterung, dass ich mich wieder bewegen kann. Im Gegenteil: Es erfüllt mich mit abgrundtiefem Grauen. Denn nicht ich bin es, die sich bewegt. Das Schwarz bewegt mich wie eine Marionette. Ich hebe meine Hand, die einen Strahler hält. Woher habe ich die Waffe? Ich weiß es nicht.

      Aus der Schwärze taucht eine Gestalt vor mir auf, ein Mann. Die Dunkelheit perlt von ihm ab wie Öl. Es ist mein Bruder. Seine Augen, sein Mund sind vor Entsetzen weit aufgerissen. Als ich abdrücke, schreit er meinen Namen. Während seine Gestalt zu schwarzer Asche verkohlt, klingt es mir in den Ohren, jener letzte, qualvolle Schrei: »Jessica!«

      1.

      Howard Snipes

      Seine Hände waren schweißnass und zitterten. Fest umklammerte Howard Snipes die abgegriffene Aktentasche, während er den Kopf in den Nacken legte und an der Fassade des imposanten Gebäudes entlang nach oben sah. Zwischen den Giganten aus Glas und Stahl, die sich ringsum