ihre Unfruchtbarkeit zu beklagen.
2 Da nahte ein großes Fest des Herrn, und Judith, ihre Magd, sagte: Wie lange willst du deine Seele noch so quälen? Das Fest des Herrn ist endlich gekommen, und es ist unrechtmäßig, zu trauern.
3 So nimm nun diese Haube, die mir von jemandem gegeben wurde, der solche Dinge herstellt; es ist nicht angemessen, dass ich, der ich eine Dienerin bin, sie trage, wo sie doch so viel besser zu einer Person deines Standes passt.
4 Anna aber antwortete: Weiche von mir, ich bin solche Dinge nicht gewohnt; außerdem hat mich der Herr bereits genug gedemütigt.
5 Ich befürchte, dass dir ein übel gesonnener Mensch diese Haube gegeben hat, und du gekommen bist, um mich mit deiner Sünde zu beschmutzen.
6 Da antwortete Judith, ihre Magd: Was soll ich dir Böses wünschen, wenn du nicht auf mich hören willst?
7 Ich kann dir keinen größeren Fluch wünschen als den, unter dem du bereits stehst, nämlich, dass Gott deinen Schoß verschlossen hat und du in Israel keine Mutter mehr werden sollst.
8 Als sie dies hörte, war Anna überaus beunruhigt und ging im Hochzeitskleid gegen drei Uhr nachmittags in ihrem Garten spazieren.
9 Dort sah sie einen Lorbeerstrauch, setzte sich darunter, betete zum Herrn und sprach:
10 O Gott meiner Väter, segne mich und erhöre mein Gebet, wie du den Schoß Saras gesegnet und ihr einen Sohn, Isaak, geschenkt hast. 3
KAPITEL III.
1 Anna sieht ein Spatzennest in den Lorbeeren und beklagt ihre Unfruchtbarkeit
1 Und als sie zum Himmel blickte, nahm sie ein Spatzennest in einem Lorbeerstrauch wahr.
2 Dort trauerte sie für sich allein und sprach: Wehe mir, wer hat mich gezeugt? Welcher Schoß hat mich geboren, dass ich so verflucht bin vor den Kindern Israel und dass diese mich tadeln und verhöhnen dürfen im Tempel meines Gottes. Wehe mir, womit kann ich mich vergleichen?
3 Ich kann mich nicht vergleichen mit den Vögeln dieser Erde, denn selbst diese sind fruchtbar vor dir, o Herr! Wehe mir, womit kann ich mich vergleichen?
4 Ich bin kann mich nicht vergleichen mit den Tieren, denn selbst diese sind fruchtbar vor dir, o Herr! Wehe mir, womit kann ich mich vergleichen?
5 Ich kann mich nicht vergleichen mit diesen Wassern, denn selbst diese sind fruchtbar vor dir, o Herr! Wehe mir, womit kann ich mich vergleichen?
6 Ich kann mich nicht vergleichen mit den Wellen des Meeres, denn selbst diese, ob sie ruhig sind oder sich bewegen mit den Fischen, die in ihnen schwimmen, preisen dich, oh Herr! Wehe mir, womit kann ich mich vergleichen?
7 Ich kann mich nicht vergleichen mit der Erde selbst, denn diese bringt ihre Früchte hervor und preist dich, oh Herr!
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