in ihrem eigenen Land einschreiben lassen mussten.
5 Da erhob sich Josef und ging mit Maria, seiner Gattin, zuerst nach Jerusalem und dann nach Bethlehem, damit er und seine Familie sich in der Stadt seiner Väter einschreiben konnten.
6 Als sie aber an der Höhle vorbeikamen, gestand Maria Josef, dass ihre Zeit der Niederkunft gekommen war, und dass sie nicht weiter bis in die Stadt gehen konnte. Sie sagte: Lass uns in diese Höhle gehen.
7 Zu jener Zeit war die Sonne fast schon untergegangen.
8 Josef aber eilte hinfort, um für sie eine Hebamme zu holen, und als er eine alte Hebräerin traf, die aus Jerusalem stammte, sprach er zu ihr: Bitte, gute Frau, komm mit mir in eine Höhle, dort wirst du eine Frau finden, die kurz vor ihrer Niederkunft steht.
9 Es war schon nach Sonnenuntergang, als die alte Frau und Josef die Höhle erreichten, und sie gingen beide hinein.
10 Und siehe, es war alles voller Lichter, heller als der Schein von Lampen und Kerzen und strahlender als das Licht der Sonne selbst.
11 Da lag der Säugling in Windeln gewickelt und wurde an den Brüsten seiner Mutter, der heiligen Maria, gestillt.
12 Als sie beide dieses Licht sahen, waren sie überrascht, und die alte Frau fragte die heilige Maria: Bist du die Mutter dieses Kindes?
13 Die heilige Maria antwortete: Ich bin es.
14 Daraufhin sagte die alte Frau: Du bist ganz anders als alle anderen Frauen.
15 Die heilige Maria antwortete: Wie es kein Kind gibt, das meinem Sohn gleicht, so gibt es auch keine Frau, die seiner Mutter gleicht.
16 Die alte Frau erwiderte: O meine liebe Frau, ich bin hierhergekommen, um einen ewigen Lohn zu erhalten.
17 Da sprach die Muttergottes, die heilige Maria, zu ihr: Lege deine Hände auf den Säugling. Und als sie dies getan hatte, wurde sie gesund.
18 Dann ging sie hinaus und sagte: Von nun an werde ich alle Tage meines Lebens diesem Kind dienen.
19 Dann, als die Hirten kamen, ein Feuer entzündeten und frohlockten, erschienen ihnen die himmlischen Heerscharen, die den höchsten Gott lobten und priesen.
20 Und als die Hirten es ihnen gleichtaten, schien die Höhle wie ein herrlicher Tempel zu sein, denn sowohl die Zungen der Engel als auch die der Menschen vereinten sich, um Gott anzubeten und ihn ob der Geburt von Christus dem Herrn zu preisen.
21 Als aber die alte Hebräerin all diese augenscheinlichen Wunder sah, pries auch sie Gott und sprach: Ich danke dir, o Gott, du Gott Israels, dass meine Augen die Geburt des Erlösers der Welt sehen durften.
KAPITEL II.
1 Das Kind wird in der Höhle beschnitten 2 und die alte Frau bewahrt seine Vorhaut (oder Nabelschnur) in einer Dose mit Nardenöl auf; Maria salbt Christus später damit. 5 Christus wird in den Tempel gebracht, 6 leuchtet, 7 und ihn anbetende Engel stehen um ihn herum. 8 Simeon lobpreist Christus.
1 Und als die Zeit seiner Beschneidung gekommen war, nämlich am achten Tag, an dem das Gesetz diese Handlung gebot, beschnitten sie ihn in der Höhle.
2 Die alte Hebräerin nahm die Vorhaut (andere sagen, sie nahm die Nabelschnur) und bewahrte sie in einer mit Nardenöl gefüllten Alabasterdose auf.
3 Und sie hatte einen Sohn, der sich mit Heilmitteln auskannte, und zu dem sie sagte: Pass gut auf, dass du diese Alabasterdose mit dem Nardenbalsam nicht verkaufst, selbst wenn man dir dreihundert Heller dafür bezahlen sollte.
4 Denn dies ist die Alabasterdose, die Maria, der Sünderin, gehörte und aus der sie den Balsam auf das Haupt und die Füße unseres Herrn Jesus Christus tropfen ließ und mit ihren Haaren abwischte.
5 Nach zehn Tagen brachten sie ihn nach Jerusalem, und am vierzigsten Tag nach seiner Geburt stellten sie ihn im Tempel dem Herrn vor und brachten ihm die angemessenen Opfer dar, wie es das Gesetz des Mose vorschrieb, nämlich, dass jeder Mann, der den Schoß einer Frau öffnet, heilig vor Gott genannt werden soll.
6 In diesem Moment, als ihn die heilige Jungfrau Maria, seine Mutter, auf dem Arm trug, sah ihn der alte Simeon wie eine Lichtsäule leuchten, und dieser Anblick erfüllte ihn mit der größten Freude.
7 Und die Engel standen um ihn herum und beteten ihn an, wie die Wachen eines Königs dies tun würden.
8 Da näherte sich Simeon der heiligen Maria, streckte ihr seine Hände entgegen und sprach zu Christus, dem Herrn: Nun, mein Herr, kann dein Diener in Frieden gehen, wie du es versprochen hast.
9 Denn meine Augen haben deine Barmherzigkeit gesehen, die zum Heil aller Völker dienen soll, ein Licht für alle Menschen und die Herrlichkeit deines Volkes Israel.
10 Auch Hannah, die Prophetin, war anwesend, und als sie sich ihnen näherte, lobpreiste sie Gott und feierte Marias Glückseligkeit.
KAPITEL III.
1 Die Weisen besuchen Christus. Maria gibt ihnen eines seiner Wickeltücher. 3 Ein Engel erscheint ihnen in Gestalt eines Sterns. Sie kehren zurück, machen ein Feuer, huldigen dem Wickeltuch und legen es ins Feuer, wo es unversehrt bleibt.
1 Und es begab sich, dass Jesus, unser Herr, zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem, einer Stadt in Judäa, geboren wurde, und dass die Weisen nach der Prophezeiung des Zarathustra1 aus dem Osten nach Jerusalem kamen und Opfergaben mitbrachten, nämlich Gold, Weihrauch und Myrrhe; sie beteten ihn an und opferten ihm ihre Gaben.
2 Da nahm die Jungfrau Maria eines der Wickeltücher, in die der Säugling gekleidet war, und gab es ihnen als Zeichen eines Segens, den sie von ihr als ein höchst vornehmes Geschenk erhielten.
3 Zur gleichen Zeit erschien ihnen ein Engel in Gestalt jenes Sterns, der zuvor ihr Führer auf ihrer Reise gewesen war, und dessen Licht sie folgten, bis sie in ihr eigenes Land zurückkehrten.
4 Nach ihrer Rückkehr kamen ihre Könige und Fürsten herbei und fragten: Was habt ihr gesehen und getan? Wie war die Reise hin du zurück? In welcher Begleitung wart ihr unterwegs?
5 Aber sie zeigten ihnen das Wickeltuch, das ihnen die heilige Maria geschenkt hatte und anlässlich dessen sie ein Fest feierten.
6 Nachdem sie nach der Sitte ihres Landes ein Feuer bereitet hatten, beteten sie es an.
7 Und warfen das Wickeltuch hinein, sodass das Feuer es aufnehmen und verzehren konnte.
8 Aber als das Feuer erloschen war, holten sie das Tuch unversehrt heraus, als ob das Feuer es überhaupt nicht berührt hätte.
9 Dann begannen sie, es zu küssen, legten es auf ihre Häupter und Augen und sagten: Das ist zweifellos eine unwiderlegbare Tatsache, und es ist wirklich erstaunlich, dass das Feuer es nicht verbrennen und verzehren konnte.
10 So nahmen sie es an sich und legten es mit größter Hochachtung zu ihren Schätzen.
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