geschwollene, nasse Klitoris strich, die sich bei jeder ihrer Berührungen mehr aufzurichten und zu wachsen schien. Die Erfahrung, eine Frau zu erregen und durch die bloße Berührung an ihrer intimsten Stelle zum Höhepunkt zu bringen, war für sie neu und aufregend. Gleichzeitig wuchs ihr Selbstvertrauen mit jedem Seufzen, das Ellen von sich gab.
Als Ellen schließlich in ihrer Hand mit einem unterdrückten Aufschrei kam, konnte sie das süße Gefühl des Triumphes dennoch nicht genießen, denn Ellens Finger, der zeitgleich heftig und unerwartet in sie stieß, ließ nun sie selbst in einem Sinnenrausch untergehen. Die Welt um sie herum war ein einziges Feuerwerk an Farben, Düften, Geschmack und Gefühlen. Ein Feuerwerk, von dem sie wünschte, dass es ewig andauern würde.
Mit einem Kuss verschloss Ellen ihr die Lippen. Eingebettet in sanfte Umarmung, kam Nina langsam in die Wirklichkeit zurück. Eine ganze Weile rang sie noch nach Atem, während Ellen ihre Finger zärtlich durch Ninas Locken gleiten ließ, die sich allesamt aus ihrer Hochsteckfrisur gelöst hatten.
Als Nina sich zu ihr umwandte, blickte sie in zwei Augen, die wie Smaragde glänzten. Zum ersten Mal wurde Nina sich der Eigentümlichkeit von Ellens Augen bewusst: Hätte sie zuvor jemand danach gefragt, hätte sie Ellens Augenfarbe als grau bezeichnet. Je ernster und trauriger sie schaute, desto grauer waren diese Augen. Doch nun war das Grau fast verschwunden, und ihr Blick funkelte in einem atemberaubenden Grün.
Nina lächelte zaghaft. Ihr Lächeln wurde erwidert. Sie registrierte, wie hübsch Ellen aussah, wenn ihre Gesichtszüge so entspannt waren wie in diesem Augenblick.
Doch obschon sie noch in enger Umarmung lagen, konnte Nina bereits spüren, wie jener Zustand der Fremdheit und Verunsicherung zurückkehrte, der ihr Verhältnis im täglichen Leben so schwierig machte. Sie hätte gerne etwas gesagt. Doch was? Dass es ihr gefallen hatte, war Ellen ohnehin bewusst. Dass die ganze Situation hier in diesem Restaurant durchaus absurd war, lag auf der Hand. Dass sie noch länger in ihren Armen liegen wollte, war, was sie sich zwar wünschte, aber nicht auszusprechen wagte. Ihre Hemmnis entsprang nicht allein ihrer Schüchternheit, sondern auch dem Empfinden der Kluft, die abseits sexueller Vergnügungen zwischen ihnen lag. Nina war sensibel genug, um zu spüren, dass auch Ellen diese Kluft wahrnahm.
Etwas später stand Ellen auf, knöpfte ihre Hose zu, ordnete ihr Oberteil und zog ihr Jackett über. Auch Nina richtete sich auf und begann sich in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Sie wagte nicht mehr, Ellen anzusehen. Die Kluft hatte sich wieder zum weitläufigen Abgrund entwickelt. Ellen war schon dabei, die Nische, die sie sich geschaffen hatten, zu verlassen, als sie sich noch einmal umwandte: »Danke.« – Damit verschwand sie.
Nina hätte sich nicht schlechter gefühlt, wenn Ellen ihr eine Ohrfeige ins Gesicht geschmettert hätte. Wie hatte sie sich nur dem Trugschluss hingeben können, etwas sei anders als bei ihrer letzten Zusammenkunft? Ellen bediente sich ihrer und verschwand, auch wenn sie heute nicht fluchte, sondern sich bedankte. Für was? Dafür, dass sie ihr willig zur Verfügung stand? Nina ordnete sich verzweifelt Haar und Kleidung. Wieso hatte sie sich dieser Frau nur wieder an die Brust geworfen wie ein williges Stück Fleisch? Warum erlosch jeder Funken Verstand, sobald sie ihr körperlich zu nahe kam? Weshalb setzte sie sich permanent diesen Demütigungen aus?
Sie dachte an Lukas und war voll des schlechten Gewissens. Diesmal gab es keine Entschuldigung für das, was sie getan hatte. Sie war kein Opfer. Sie hatte gewollt, was sie bekommen hatte. Sie hatte ihn betrogen. Zornig biss sie die Zähne zusammen, um nicht zu weinen. Sie wollte nicht mit Tränen in den Augen zu den anderen zurückkehren. Eigentlich wollte sie überhaupt nicht zu den anderen zurückkehren. Doch sie hatte ihre Tasche am Tisch gelassen und war sich im Klaren, dass ihr ein französischer Abschied übel genommen würde. Es war schon ein Wunder, wenn ihr Fernbleiben keine Fragen aufwerfen würde.
Als sie zur LENOPHARM-Gruppe zurückkehrte, fehlte Ellen. Sie habe sich bereits verabschiedet, hieß es lapidar.
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