Ralf Nestmeyer

Franken Reiseführer Michael Müller Verlag


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Rechen; er zeigt drei in Rot ge­tauchte silberne Spitzen.

      Nicht nur romantische Ge­müter gera­ten angesichts der zahlreichen gut er­hal­tenen mit­tel­al­terlichen Stadtkerne ins Schwärmen: angefangen bei den mark­gräfli­chen Re­sidenzen Ans­bach und Bay­reuth über die Bischofs­städte Würz­burg und Bam­berg bis hin zu den ehe­ma­ligen Reichsstädten, al­len voran Nürn­berg, Ro­then­burg ob der Tauber und Din­kels­bühl, die bis heute in der Gunst der Touristen ganz oben stehen. Im mittel­frän­kischen Wolf­rams-Eschen­bach, im ober­frän­ki­schen Seß­lach so­wie im un­ter­frän­ki­schen Prich­sen­stadt könnte man den­ken, die Zeit sei stehen ge­blie­ben.

      Trotz der vielen Städte und Dörfer ist Fran­ken ein dünn besiedeltes Land, die rau­en Kuppen der Rhön und die Hö­hen des Fichtelgebirges sind eben­so wie die dich­ten Wälder des Spes­sarts und des Stei­gerwaldes von mensch­licher Be­sied­lung weit­ge­hend verschont ge­blie­ben. Insgesamt zehn Naturparks und das Bio­sphärenre­ser­vat der Rhön sor­gen dafür, dass auch Natur- und Wan­der­freun­de auf ihre Kosten kom­men.

      Mit den ehemaligen Reichs­städten Dinkels­bühl und Rothenburg ob der Tauber besitzt Franken zwei der schönsten deut­schen Fach­werkstädte, die genauso wie Feuchtwangen und Schil­lingsfürst an der Ro­man­tischen Straße liegen. Barock prä­sen­tiert sich die Stadt Ansbach mit ihrer Orangerie, in deren Garten Kaspar Hauser er­mor­det wurde. → Link

      Das Fränkische Seenland ist zwar ein künst­liches Ferienparadies, doch ge­hört es längst zu den beliebtesten Ba­de­re­gionen Frankens. Zum Kanufahren ist allerdings die Altmühl vorzuziehen, die sich durch den Südwesten Frankens bis nach Pappenheim schlängelt. Zu­dem locken die Römer in Weißenburg und die Deutschordensstadt Ellingen mit ihrem Schloss. → Link

      Zusammen mit Fürth und Erlangen bil­det Nürnberg nicht nur das größte Bal­lungs­gebiet Frankens, auch in kul­tu­rel­ler Hinsicht gehört die Region zum Pflicht­programm. Das Spektrum reicht vom Germanischen National­museum über die Kaiserburg bis hin zum Do­ku­men­tationszentrum auf dem ehe­ma­li­gen Reichsparteitagsgelände, das sich mus­tergültig mit den dunklen Jahren der deutschen Vergangenheit aus­ei­nan­der­setzt. → Link

      Mit ihren lieblichen Tälern, bizarren Jurafelsen und Höhlen sowie pittores­ken Burgruinen gehört die Fränkische Schweiz mitsamt der sich im Osten anschließenden Hersbrucker Schweiz zu den beliebtesten Wanderregionen Fran­kens. Eine ursprüngliche Land­schaft, in der es noch idyllisch gelegene Dörfer und Brauereien mit süffigen Bie­ren zu entdecken gilt. → Link

      Der Steigerwald mit seinen aus­ge­dehn­ten Laubwäldern und die im Nor­den angrenzenden Haßberge gelten als ein unverfälschtes Stück Fran­ken. High­light der Re­gion ist die Weltkul­tur­er­be­stadt Bam­berg. Das „frän­kische Rom“ steht auf sieben Hügeln und lebt vom Ge­gen­satz romanisch-gotischer Kir­chen­pracht und barocker Bürger­lich­keit. → Link

      Der Nordosten Frankens ist nicht nur durch ein raues Klima und die Höhen­züge des Fichtelgebirges und Franken­waldes geprägt, sondern auch durch die zahl­reichen Residenzstädte. Egal, ob Co­burg, Kulmbach, Kronach oder Bay­reuth - alle Städte besitzen noch mäch­ti­ge Festungen und prunkvolle Resi­den­zen, die an die fränkische Klein­staa­terei erinnern.

      Mit seinen Weinbergen gehört der Main zu den lieblichsten Regionen Fran­kens. Kunst und Kultur gehen hier eine einzig­artige Sym­bio­se ein. Entlang des Flusses durch­streift man Dutzende von herr­li­chen Klein­städten sowie die Main­me­tro­po­le Würz­burg. Einsamkeit fin­det man in den aus­gedehnten Wäl­dern des Spes­sarts und auf den Hö­hen­zü­gen der Rhön.

      Sightseeing und mehr

      Franken hat kulturell viel zu bieten: Zum UNESCO-Welterbe gehören Bamberg, die Würz­burger Residenz, das Mark­gräf­liche Theater in Bayreuth und als Teil des Limes auch die Thermen in Weißen­burg. Eindrucksvoll ist aber auch das ehemalige Reichspartei­tagsgelände in Nürnberg.

      „Franken ist wie ein Zauberschrank, immer neue Schubfächer tun sich auf und zeigen bunte, glänzende Kleinodien, und das hat kein Ende.“ (Karl Immermann)

      Ein Fürst braucht bekanntlich mindes­tens ein repräsentatives Schloss, und da es in Franken viele Fürsten gab, wur­den auch viele Schlösser gebaut. An erster Stel­le steht die zum UNESCO-Welterbe geadelte Würz­bur­ger Residenz (→ Link) mit Balthasar Neu­manns gran­diosem Trep­penhaus, die kein Ge­rin­gerer als Napoleon Bo­na­par­te als „das schönste Pfarrhaus Eu­ro­pas“ be­zeichnet hatte.

      Doch auch die Neue Resi­denz in Bam­berg (→ Link) sowie die mark­gräf­lichen Schlös­ser in Ansbach und Bay­reuth sind eindrucksvolle Beispiele ba­rocker Prunkbauten. Die Aschaffen­bur­ger Jo­han­nis­burg (→ Link) diente sogar als Vor­bild für den repräsenta­ti­ven Schloss­bau in Deutsch­land. Nicht zu ver­ges­sen: das Schön­bornschloss Wei­ßen­stein in Pom­mersfelden (→ Link) und Mes­pel­brunn (→ Link), das fränki­sche Mär­chen­schloss schlech­t­hin. Weniger die Schlöss­chen als viel­mehr die zu­ge­hö­ri­gen Garten­an­la­gen fas­zi­nieren in Veits­höch­heim (→ Link) und im Aschaffenburger Park Schön­busch (→ Link). Zu ge­fal­len wis­sen selbst­verständlich auch die Bay­reuther Eremi­tage (→ Link) und Schloss See­hof (→ Link) in Mem­melsdorf bei Bam­berg.

      Liebhaber al­ter Bur­gen ha­ben die Qual der Wahl: Es sind nämlich so viele, dass man den Eindruck be­kom­men kann, es gäbe in Franken kei­nen mar­kan­ten Bergkegel, den keine Burg­an­la­ge ziert. Zu nennen sind die pit­to­resk auf einem Felssporn thro­nen­den Bur­gen und Ru­i­nen in der Frän­ki­schen Schweiz wie beispielsweise Burg Pot­ten­stein (→ Link) oder ge­waltige mit­tel­alter­li­che Anlagen wie die Veste Coburg (→ Link), die Nürnberger Kai­serburg (→ Link), die Kulm­bacher

      Plassen­burg (→ Link) und die Cadolz­burg (→ Link).

      Franken ist reich an sa­kra­len Bauten. Angefan­gen beim Kiliansdom in Würz­burg (→ Link), dem Bam­ber­ger Dom (→ Link) bis hin zur Nürn­berger Sebal­dus- oder Lo­renz­kirche mit ihren go­ti­schen Chö­ren. Vor allem im Ba­rockzeitalter ent­stan­den zahl­rei­che im­po­sante Bau­wer­ke, so Vier­zehn­hei­li­gen, Klos­ter Banz (→ Link) oder das Würz­burger Käppele (→ Link). Nicht zu vergessen: Gut er­hal­tene Kir­chen­bur­gen gilt es in Ost­heim vor der Rhön (→ Link) oder in Mönch­sond­heim (→ Link) zu be­stau­nen.

      Vielfältig ist auch das Spektrum der Mu­seen: Das Germanische National­museum in Nürnberg (→ Link) be­her­bergt die weltgrößte Sammlung deut­scher Kunst und Kultur. Zu den be­kann­testen Exponaten zählen neben Ge­mälden von Dürer und Cranach auch der original erhaltene Behaim-Globus so­wie der „Goldkegel von Etzelsdorf“. In­teressant ist auch das Museum für Franken in Würzburg (→ Link) oder das Reichsstadtmuseum in Ro­then­burg (→ Link).

      Moderne