Heike Rommel

Kalte Liebe


Скачать книгу

meines Sohns gesehen. Wenn wir dann fertig sind …« Timo Spiekerkötter schaute sich nach der Kellnerin um.

      »Sie kannten das Mädchen kaum? Dabei haben Sie doch einen Blick für jüngere Frauen, nicht wahr?« Roman warf einen Geldschein auf den Tisch.

      Nina starrte ihren Kollegen an.

      Timo Spiekerkötters Gesicht rötete sich. »Was wollen Sie denn damit sagen? Ich würde sagen, wir sind fertig!«

      »Noch nicht!«, sagte Roman scharf und wandte sich an Vincent. »Auch wenn das Opfer Sie nicht angezeigt hat, ist das Verbreiten von Unwahrheiten über jemanden mit dem Ziel, diesen Menschen herabzusetzen, auch im Internet eine Straftat! Vincent, Sie hätten nicht einmal ein echtes Foto von Charlotte ohne deren Einwilligung verbreiten dürfen!«

      Vincent starrte sein Wasserglas an und beulte mit der Zunge seine Wangentasche aus.

      »Da hat mein Kollege allerdings recht. Wir haben den Anbieter des sozialen Netzwerks darauf aufmerksam gemacht. Er wird Ihren Account löschen und natürlich auch diese widerlichen Fotos.«

      »Hören Sie«, schaltete sich Timo Spiekerkötter ein. »Ich glaube, mein Sohn hat verstanden, was für einen Mist er da gebaut hat, stimmt’s, Vincent?«

      Vincent räusperte sich und blickte auf. »Ich entschuldige mich noch einmal und … das wird nie wieder vorkommen.«

      Erzähl das deiner Großmutter, dachte Nina.

      »Wir werden Sie im Blick behalten«, sagte Roman kalt und stand auf.

      »Wir melden uns gegebenenfalls noch einmal bei Ihnen.« Nina nickte Timo Spiekerkötter und seinem Sohn zu, erhob sich und folgte dem Kollegen.

      Sie erwischte ihn auf der Treppe zum Ausgang. »Fluchtartiges Verlassen des Befragungsortes?«

      Roman stöhnte. »Ich ertrage diesen Timo Spiekerkötter einfach nicht mehr. Im echten Leben ist er genauso ein aufgeblasener Langweiler wie im Radio. Außerdem hab ich Hunger. Ich lade dich auf eine Pizza ein. Lust?«

      »Ach, dabei dachte ich, du magst seinen Sohn nicht. Den aufrichtig zerknirschten Cyber-Mobber.«

      »Stimmt, den mag ich auch nicht.« Roman stieß die Tür auf. Draußen ging ein heftiger Schauer nieder. Nina konnte das Leineweberdenkmal nur schemenhaft vor dem Hintergrund der dunkleren Nicolaikirche erkennen.

      Roman öffnete einen Schirm und hielt ihn Nina über den Kopf. Sie beschleunigten ihre Schritte.

      »Aufgeblasener Langweiler? Das ist der Grund, wieso du Spiekerkötter nicht erträgst?«

      Roman blieb kurz stehen. »Das und … willst du das wirklich wissen?«

      Nina nickte. Sie eilten weiter.

      »Weißt du, wenn ein Mann es nötig hat, mit einer Frau zusammen zu sein, die halb so alt ist wie er … dann stimmt etwas nicht.«

      »Du meinst diese Nadja?« Nina sah ihn überrascht an. »Interessant, dass mal ein Mann so etwas äußert.«

      »Mein Vater hat meine Mutter für eine Jüngere sitzen lassen, als ich sieben war. Er war Unternehmer und hat sich arm gerechnet, damit er bei der Scheidung möglichst wenig abgeben musste. Dann hat er noch drei Kinder mit zwei verschiedenen Frauen gezeugt, eine jünger als die andere.«

      »Du bist also ein gebranntes Kind.«

      »Sozusagen.«

      Es regnete immer stärker. Sie sprinteten zum Wagen und ließen sich auf die Sitze fallen. Roman schnallte sich an, machte aber keine Anstalten loszufahren. Er holte tief Luft. »Meine Mutter wurde schwer depressiv, nachdem er sie verlassen hatte. Sie hatte alles aufgegeben für ihn, ihre Karriere als Konzertpianistin. Stattdessen hat sie in seiner Firma mitgearbeitet, ohne Lohn und Sozialversicherungsabgaben natürlich.

      »Das war für dich als Kind sicher nicht leicht.«

      »Nein, Nina, ich …« Er schüttelte den Kopf. »Das ist vorbei.«

      »Natürlich«, sagte Nina sanft. Er wollte offensichtlich nicht darüber sprechen.

      »Meine Mutter dachte wohl, es wäre für immer. Für sie brach eine Welt zusammen.«

      »Viele Frauen scheinen so naiv zu sein.«

      »Findest du das naiv, Nina?«

      »Na ja, schon … ich …«

      »Bis dass der Tod euch scheidet … ist das nicht eine schöne Vorstellung, dass zwei Menschen so miteinander verbunden sind, dass nur der Tod sie auseinanderbringen kann?«

      Nina starrte ihn an.

      »Du hältst mich für hoffnungslos altmodisch, was?« Roman lächelte.

      »Ich … nein … das ist nur nicht sonderlich realistisch. Heutzutage …«

      »Für Typen wie Vincent ist das nicht realistisch. Er benutzt Frauen nur. Wenn sie sich ihm verweigern, verzeiht er ihnen das nicht, und sie werden zu Hassobjekten. Wenn er sie leicht haben kann, werden sie wertlos.«

      Er sprach genau das aus, was sie dachte. Ein erstaunlicher Mann.

      »Wir sollten sein Alibi sorgfältig auf Lücken überprüfen«, fuhr Roman fort. »Und sein Vater? Hat eine schöne, junge Frau an seiner Seite als Erweiterung seines Egos.«

      »Und du bist also vor derartigen Versuchungen gefeit?«, fragte sie spöttisch.

      »Du magst es oldschool finden, aber …« Romans Augen glänzten. »Ich bin tatsächlich auf der Suche nach der Richtigen.«

      Nina wich seinem eindringlichen Blick aus. Er sah sie an, als ob … nein, das konnte nicht sein.

      Gespanntes Schweigen bereitete sich aus. Nach einer Weile sagte Roman: »Aber zuerst bin ich auf der Suche nach der richtigen Pizzeria hier in Bielefeld. Kannst du mir da weiterhelfen, Frau Tschöke? Magst du überhaupt Pizza?«

      Nina lächelte. »Ich liebe Pizza!«

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4S1lRXhpZgAATU0AKgAAAAgADwEAAAMAAAABBXkAAAEBAAMAAAABCMsAAAECAAMAAAAEAAAA wgEGAAMAAAABAAUAAAESAAMAAAABAAEAAAEVAAMAAAABAAQAAAEaAAUAAAABAAAAygEbAAUAAAAB AAAA0gEoAAMAAAABAAIAAAExAAIAAAAhAAAA2gEyAAIAAAAUAAAA+wE7AAIAAAALAAABD5ydAAEA AAAWAAABGuocAAcAAAgMAAABMIdpAAQAAAABAAAJPAAAEeQACAAIAAgACAAtxsAAACcQAC3GwAAA JxBBZG9iZSBQaG90b3Nob3AgMjEuMCAoTWFjaW50b3NoKQAyMDIwOjA1OjE0IDE1OjA0OjM1AFJh bGYgS3JhbXAAUgBhAGwAZgAgAEsAcgBhAG0AcAAAABzqAAAACAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA AAA