14ALPISELLA & PASSO TRELA
Livigno – Lombardei 44,1 km –
Grödnertal – Dolomiten 56,6 km –
Davos – Graubünden 44,7 km –
Monte Baldo – Gardasee 32,8 km –
Naturtrail vor dem Bernina-Massiv.
EINFACH FLOW
Was ist ein Trail? Wörtlich übersetzt, einfach nur ein Weg. Im Ursprungsland des Mountainbikens, den USA, fährt man also immer auf Trails. Verengt sich der Weg zum Pfad, spricht man dort von einem Singletrail. In unserem Sprachgebrauch hat sich für diesen einspurigen Pfad jedoch der Begriff Trail eingebürgert. Dieses schmale Band, das sich an Berghängen entlangzieht, in Serpentinen durch Felskulissen windet oder durch Wälder mäandert, ist für viele Mountainbiker die Essenz ihres Sports, das Tüpfelchen auf dem i.
Wir Mitteleuropäer haben mit den Alpen eine der schönsten Regionen der Welt sozusagen vor der Haustür. Da das größte Gebirge Europas schon seit Jahrtausenden kultiviert und seit einigen Jahrhunderten bewandert wird, ist es von einem dichten Netz an Wegen und Pfaden durchzogen. Der Mountainbike-Sport spielt eine immer größere Rolle bei der Nutzung der touristischen Infrastruktur. Viele Regionen erweitern ihr Wegenetz und legen neue Trails speziell für Biker an. Aber auch die Technik hat sich enorm entwickelt. Heute befahren wir mit Flow und Spaß Bergwege, auf die sich vor einigen Jahren nur Cracks getraut haben.
Dabei ist Trail nicht gleich Trail. Klassische Wintersport-Destinationen müssen ihre Bergbahnen auch im Sommerhalbjahr auslasten, um die immer schneeärmeren Winter auszugleichen. So entstehen neben Naturtrails auch gebaute Varianten, über die eine neue Generation von Bikern auf glattem Geläuf durch Steilkurven shreddet und über Doubles springt. Es ist eine Frage des Geschmacks, ob man sein Glücksgefühl lieber auf natürlichem Untergrund mit all den Hindernissen aus Wurzeln, Geröll und Felsen findet oder mit Speed und Flow über eine Bahn aus der Retorte heizt. Für uns Tourenbiker ist der Variantenreichtum ein Segen – wir können alle Arten von Trails für unsere Streifzüge durch die schönsten Landschaften der Alpen nutzen.
Dennoch gibt es Biker, die fast ausschließlich auf asphaltierten und geschotterten Forststraßen fahren. Nicht immer ist es fehlendes Fahrkönnen, sondern vielmehr Unkenntnis, was einen auf einem Trail erwartet. Ist er ausgesetzt? Felsig? Hat er große Stufen? Wie eng sind die Kurven, muss ich eventuell mein Hinterrad versetzen? Die Ungewissheit ist groß, ob man am Ende fahrend oder mühsam schiebend, im schlimmsten Fall sogar das Bike tragend ans Ziel gelangt.