target="_blank" rel="nofollow" href="#fb3_img_img_633cb7df-be7f-53f5-87e3-07d2c9c728c5.jpg" alt="image"/>Was sind die Botschaften?
Leitfragen bei einer wissenschaftlichen Arbeit:
Bei einer wissenschaftlichen Arbeit stehen zu Anfang andere, teilweise aber ähnliche Fragen im Vordergrund:
Die Antworten auf diese Fragen führen zum eigentlichen Thema. Es folgen Recherche und ggf. ein Literaturstudium. Ein Arbeitstitel kristallisiert sich heraus. Möglicherweise gibt es schon eine erste Gliederung.
Vielleicht hast du das alles schon so oder ähnlich erlebt. Gerade diese Anfangsphase bringt oft scheinbar schnelle Resultate und die Zuversicht, die Aufgabe sicher und ohne größere Probleme bewältigen zu können. Die Zeit für ein Projekt scheint mehr als ausreichend und am Ende der Expedition sind schon die wesentlichen Pflöcke eingerammt. Das wird mal ein ganz entspannter Job. Bestimmt, wenigstens dieses eine Mal. Denkste!
Phase 2: Inkubation
Auf einmal zieht es sich. Irgendwie scheint nichts mehr zu gelingen. Es lief doch alles so gut, warum geht es denn nicht mehr weiter? Bitte, nicht schon wieder! Immer mehr lustlose Entwürfe werden verworfen. Das Thema scheint insgesamt unglücklich gewählt. Die Metaphern sind schief, Bilder und Argumente tragen nicht. Vielleicht hast du auf einmal sogar das Gefühl, dass du eigentlich gar nichts Substanzielles zu sagen hast. Das alles sind sichere Anzeichen, dass Phase 2 begonnen hat, die Inkubation.
Nur Mut!
Jetzt geht der kreative Prozess erst richtig los, denn hier übernimmt das Unterbewusstsein. Der Input aus Phase 1 sinkt aus dem Tagbewusstsein in tiefere Sphären ab und dort wird weitergearbeitet. Eigentlich ein gutes Zeichen. Nur blöd, dass du gerade gar nicht das Gefühl hast, dass überhaupt irgendetwas arbeitet.
Prokrastination gehört in dieser Phase ebenso dazu wie das Gefühl, überhaupt nichts zustande zu bekommen. Leere und Langeweile machen sich breit. Gerade schien das Ziel schon in Reichweite und auf einmal steht alles infrage. Alles okay. Dieser Zustand kann lange anhalten. Wie gesagt, Prokrastination ist Arbeit.
Phase 3: Illumination
Auf den letzten Metern kommt er dann, der heiß ersehnte, zündende Gedanke. Die verbindende Klammer, die Idee, mit der auf einmal alles einen Sinn ergibt. „Gerade noch mal Glück gehabt“, hast du dir dann vielleicht so manches Mal gesagt. Nein, das ist kein Glück. Das ist die Illumination. Das Unterbewusstsein hat seine Arbeit geleistet und es entsteht ein neuronales Feuerwerk im Cortex. „Dass ich da nicht gleich drauf gekommen bin“, ist ein typischer Gedanke an dieser Stelle. Denn meistens ist die Lösung bestechend einfach.
Sehr oft kommt die Illumination völlig unerwartet. Die eine geht mit ihrem Hund spazieren, dem anderen fällt ein Apfel auf den Kopf. Beim Joggen, beim Duschen, beim Bügeln – irgendwann funkt es. Wer nachts mit dem erlösenden Gedanken aus dem Schlaf hochfährt, hat hoffentlich einen Notizblock neben dem Bett liegen. Kennst du das? Sicher hast du deine eigenen, ganz persönlichen Beispiele.
Die verbleibende Zeit dürfte verdammt knapp sein. Wahrscheinlich wächst du jetzt über dich hinaus und entfesselst eine ungeheure Produktivität – begleitet von Blut, Schweiß und Tränen.
Phase 4: Evaluation
Jetzt kommt der Feinschliff: ein sorgfältiger Faktencheck. Stimmt der rote Faden? Sind alle Aspekte ausreichend, aber nicht zu ausschweifend beleuchtet? Tragen die gewählten Bilder wirklich? Sind die Argumente wasserdicht? Das nennt sich Evaluation. Nach der emotionalen Achterbahn zuvor brauchst du jetzt einen kühlen Kopf.
Es gibt keine Abkürzung
Nicht immer gibt es den einen kreativen Prozess. Bei größeren Projekten können innerhalb des Gesamtprozesses mehrere Mikroprozesse ablaufen. Und nicht immer ist die Aufgabe so groß, dass alle Phasen deutlich zutage treten. Im Kern ist das Muster aber den meisten Schreibenden bekannt und mehr oder weniger bewusst. Journalisten, die tagesaktuell berichten, reicht mitunter der ritualisierte Toilettengang als Inkubationszeit.
In jedem Fall gilt: Kreativität braucht Zeit. Eine Abkürzung gibt es nicht. Es ist eine Illusion, zu glauben, man könnte dauerhaft so produktiv sein wie in der Hochphase der Illumination. Das glauben nur Betriebswirte. Aber die glauben auch, dass neun Frauen gemeinsam innerhalb eines Monats ein Kind gebären können.
Auch der kreative Prozess mündet regelmäßig in eine Geburt. Und von Sturzgeburt bis Kaiserschnitt ist alles drin. Doch wer den Prozess als Ganzes kennt und akzeptiert, kann ihn bewusst steuern und die richtigen Trigger setzen. Den Geburtsschmerz wird dir niemand nehmen. Aber wenn alles gut läuft, hältst du zum Stichtag ein gesundes Baby im Arm.
Der kreative Prozess lässt sich in vier Phasen unterteilen: Expedition, Inkubation, Illumination und Evaluation. Es gibt keine Abkürzung. Aber der Prozess lässt sich bewusst gestalten und ein Stück weit steuern. |
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1.3Druck macht Diamanten
Der vielleicht wichtigste Stimulus im kreativen Prozess ist die Deadline. Sie ist gefürchtet, aber sie ist viel besser als ihr Ruf. Denn Druck macht Diamanten. Ohne die Deadline würden viele kreative Prozesse endlos dahinplätschern und irgendwann versiegen. Die Deadline diszipliniert. Ihre Druckwellen reichen bis ins Unterbewusstsein.
Das ist der Grund, warum Referate, Hausarbeiten, Konzepte, Pressetexte, Reden, Präsentationen und die meisten anderen kreativen Arbeiten so oft kurz vor Torschluss fertig werden. Die Deadline ist der Auslöser für die Illumination. Das Unterbewusstsein liefert.
Die Deadline hilft Schreibenden über die Ziellinie. Sie hat dafür Liebe und Respekt verdient. Und sie sollte nicht als Damoklesschwert über dir schweben, sondern einen festen Platz in deiner strategischen Planung haben. Denn Deadlines lassen sich mit etwas Weitblick, Erfahrung und Verhandlungsgeschick ganz bewusst setzen.
Was häufig irrtümlich für eine Schreibblockade gehalten wird, ist in den meisten Fällen Teil eines ganz normalen kreativen Prozesses.
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