dir her? »Morgen ist auch noch ein Tag!«, rät dir Günter dann womöglich. Oder: »Warte lieber ab, bis du noch mehr Infos hast!« Und die Infos stapeln sich, während weiterhin Zeit vergeht … Innerlich bist du unzufrieden, doch Günter vertröstet dich: »Es ist, wie es ist!«, »Da kann man nichts machen!« und »Es ist schon immer so gewesen!«.
Bei Erfolg aber läuft es anders: Da tust du einfach das Richtige – unabhängig von Günters Vermeidungsprogrammen. Du steuerst dein Leben selbst und erlebst oft das, was du erleben willst – obwohl du dich dafür manchmal anstrengen oder mutig sein musst. Dennoch bist du innerlich zufrieden. Kein Wunder: Du machst, was zu tun ist, und kommst da an, wo du hin willst! Von außen betrachtet, erscheint dein Erfolg mühelos und zufällig. Innen jedoch steckt dahinter viel Günter-Dressur …
11. Sechs wichtige Lebensbereiche
Zufrieden mit der Familie? Mit dem sozialen Umfeld? Job? Geld? Gesundheit? Und persönlichen Werten?
Noch klarer wird es, wenn du systematisch deine sechs wichtigen Lebensbereiche betrachtest: Familie, soziales Umfeld, Job, Geld, Gesundheit und persönliche Werte. Wie sieht es da aus mit dem Erfolg?
Liebst du deine Familie? Liebt deine Familie dich? Oder hängt bei euch öfter der Haussegen schief? Warum? Lebst du gerne, wo du lebst und wie du lebst? Hast du gute Freunde? Oder willst du viel lieber woanders sein? Unter anderen Menschen? Macht dir deine Arbeit Spaß? Erfüllt, inspiriert und motiviert sie dich noch? Oder schlägst du mühsam die Stunden tot und fängst erst nach Feierabend an zu leben? Hast du genügend Geld? Kannst du damit so leben, wie du willst? Oder musst du auf jeden Cent achten? Oder Schulden abbezahlen? Bist du gesund? Fühlst du dich meist fit, stark, ausgeglichen und wach? Oder fühlst du dich oft krank, schwach, nervös und müde? Und hast du das Gefühl, im Leben auf dem richtigen Weg zu sein? Macht dir dein Leben Spaß? Tust du meist das, was du für richtig hältst? Oder musst du dich ständig verbiegen? Und schmerzhafte Kompromisse eingehen? Fragen über Fragen!
Übrigens: In jedem einzelnen Bereich gibt es natürlich wieder wichtige Teilbereiche. Beispiel Business: Geschäftsführung, Forschung, Entwicklung, Einkauf, Produktion, Verkauf, Marketing, Logistik, Buchhaltung und so weiter.
12. Prinzip Eigenverantwortung?
Manche glauben, für Erfolg und Misserfolg sei man immer selbst verantwortlich.
»Okay, orientieren wir uns am Erfolg!«, stimmt Günter zu. »Aber wer ist dafür verantwortlich? Du selbst? Das Schicksal? Oder andere?« Mal sehen:
Manche Schweinehunde glauben zum Beispiel an die reine Eigenverantwortung. Sie denken: »Für alles, was passiert, ist man immer selbst verantwortlich!« Das ist bei schwierigen Aufgaben sehr praktisch. Denn dann feuern einen die inneren Schweinehunde an: »Wenn du willst, dass es funktioniert, musst du etwas dafür tun!« Also bemüht man sich – und hat deshalb häufig Erfolg. Logisch: Den hat man sich schließlich selbst erarbeitet! Und Arbeit lohnt sich. Prima.
Leider glauben solche Schweinehunde aber auch bei Misserfolgen ständig an die Eigenverantwortung – selbst dann, wenn sie gar keine Schuld trifft: Ist der Partner mal schlecht gelaunt? Der Kunde kauft einfach woanders? Der Lieblingsverein verliert? Dann fragen sie sich verzweifelt: »Was habe ich nur falsch gemacht?« Und schon strengen sie sich doppelt so sehr an wie vorher, was manchmal in paranoiden Selbstvorwürfen und krankhafter Arbeitswut gipfelt – und oft unnötig ist.
13. Prinzip Fremdverschulden?
Manche glauben, für Erfolg und Misserfolg seien immer andere verantwortlich.
Andere Schweinehunde sind davon überzeugt, dass an Erfolg oder Misserfolg immer andere Menschen schuld sind. Eigenverantwortung? Unbekannt! Stattdessen tun sie lieber, was ihnen leichtfällt, und beurteilen die Resultate an den Umständen, die andere geschaffen haben: Beim Tennis gewonnen? »Schwacher Gegner!« Beim Tennis verloren? »Gegner zu stark!« Gute Prüfung geschrieben? »Die Fragen waren leicht!« Prüfung versemmelt? »Kein Wunder, bei den Hammerfragen!« Da gibt es ein klares Muster: Erfolge kommen von leichten Anforderungen, Misserfolge von schweren. Doch weil Anforderungen von anderen bestimmt werden, muss man sich selbst nicht anstrengen. Wozu für eine Prüfung lernen, wenn der Lehrer doch die Fragen stellt? Oh, du süße Bequemlichkeit!
»Wo ist das Problem?«, fragt Günter. »Ist doch toll, wenn man es dir einfach macht! Und wozu sich vorher abmühen, wenn es sowieso schwierig wird?« Natürlich, Günter. Aber was, wenn du schwierige Aufgaben mit guter Vorbereitung lösen könntest?
14. Prinzip Schicksal?
Es gibt Leute, die glauben, Erfolg und Misserfolg seien eine Frage des Schicksals.
Die dritte Schweinehundegruppe schert sich weder um Eigenverantwortung noch um Fremdbestimmung – sie glauben an Umstände, die kaum zu verstehen und zu kontrollieren sind: Erfolg oder Misserfolg resultieren demnach aus Glück, Pech, Energieströmen, Wasseradern, Naturgöttern, Psi-Phänomenen, Sternzeichen, Tagesform, Zufall, Gott, dem Teufel, Schutzengeln, Geistern, höherer Fügung oder kosmischer Strahlung. Nennen wir diese Überzeugung mal das Prinzip Schicksal.
»Wie praktisch!«, findet Günter. »Wer an das Schicksal glaubt, kann immer gelassen bleiben – egal was passiert. Er kann ja sowieso nichts ändern.« Richtig, Günter. Problematisch ist allerdings der Hang zur Passivität. Wenn sich sowieso nichts machen lässt, warum dann überhaupt gezielt handeln? Das ist sinnlos und viel zu anstrengend.
»Also was jetzt?« Günter wird ungeduldig. »Macht man Erfolg selbst? Machen ihn andere? Oder das Schicksal?« Kommt darauf an, Günter! Vielleicht stimmt ja alles ein bisschen?
15. Erfolg ist ein Ergebnis
Erfolg ist das Ergebnis aus den richtigen Handlungen und Umständen.
Erfolg ist das Ergebnis aller Handlungen und Umstände, die ihn hervorrufen. Oft ist es unmöglich, wirklich genau zu bestimmen, was ihn bewirkt. »Warum dann dieses Buch?«, ärgert sich Günter. »Mach doch einfach weiter wie vorher, ohne dir den Kopf zu zerbrechen!« Keineswegs. Denn manche Erfolgsfaktoren kann man beeinflussen, andere nicht. Dies kann man vernünftig tun oder unvernünftig. Und wenn man vernünftig die richtigen Faktoren beeinflusst, wird Erfolg sehr wahrscheinlich – wenn auch nie zwingend notwendig.
»Klingt kompliziert«, stöhnt Günter. Aber nein: Stell dir vor, du willst in eine Straße, die du nicht kennst. Du siehst dazu in einem Stadtplan nach und suchst die Straße. So handelst du zielorientiert und vernünftig – und wirst die Straße wahrscheinlich finden. Ein Erfolg! Aber eben nur wahrscheinlich. Vielleicht stört dich unterwegs ja eine Baustelle? Oder du fällst hin und brichst dir ein Bein? Dann verfluchst du zwar die Stadtverwaltung oder das Schicksal, aber eigentlich kannst du locker bleiben: Beim nächsten Mal wird es schon klappen! Hättest du aber statt die Karte zu lesen zur Vorbereitung in den Kleinanzeigen geblättert, wärest du planlos herumgeirrt. Du hättest die Straße irgendwann gefunden, oder auch nicht. Und hätte dir dein Horoskop geraten, zuhause zu bleiben, hättest du die Straße womöglich erst gar nicht gesucht! Selbst ohne Baustelle und Beinbruch.
16. Ursache und Wirkung
Bestimmte Ergebnisse haben bestimmte Ursachen.
»Also kann es gut sein, dass du alles richtig machst, aber trotzdem etwas schiefgeht?« Jawohl, Günter.