Felix Huebner

Die Methode FERIX – Unternehmen einfach und exakt bewerten


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      ibidem Verlag, Stuttgart

      Meiner Familie Huebner, Schröck-Schmidt, Füssler, Von Plewhe und Leisen gewidmet.

      Inhalt

       1. Einführung

       2. FERIX – eine neue Form der Unternehmensbewertung

       2.1 Definition

       2.2 Analyse der Bewertungsermittlung

       3. Beispiel: Füssler Klaviere GmbH

       3.1 Betriebsauswertungsbogen

       3.2 Umsatzanalyse

       3.3 Kostenanalyse

       3.4 Performance- und Kennzahlen-Analyse

       3.5 Eigen- und Fremdkapitalanalyse

       3.6 Zusammenfassung der Unternehmensperformance

       4. Anwendung FERIX

       5. Fazit

       Über den Autor

      Unternehmensbewertung ist ein schwieriges und komplexes Thema. Finanzanalytische Bewertungsmodelle werden flächendeckend von den meisten betriebswirtschaftswissenschaftlichen Experten genutzt. Es bestehen jedoch keine festen Regeln oder Strukturen, um einen Unternehmenswert genau bestimmen zu können. Das bedeutet, dass bei der Bewertung eines Unternehmens häufig eben nicht nur harte Fakten, sondern auch die Phantasie und die persönliche Meinung des Bewertenden eine Rolle spielen. Eine Unternehmensberatung mit dem Schwerpunkt Unternehmensbewertung muss sich mit dieser Thematik täglich auseinandersetzen.

      Betriebliche Bewertungsanlässe sind als Grundlage für fundamentale Entscheidungen langfristig und strategisch ausgerichtet und bergen große Chancen und Potenziale. Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist, eine international nutzbare Unternehmensbewertungsmethode vorzustellen, die in jeder Branche und jedem Unternehmenstyp umgesetzt werden kann und sowohl bilanztechnische als auch Performance-Kennzahlen berücksichtigt. Diese innovative, effiziente Methode kann den komplexen Bereich der Unternehmensbewertung stabilisieren und eine internationale Standardregelung zur Bewertung von Unternehmen werden.

      Im Folgenden wird die Unternehmensbewertungsmethode ausführlich und nachvollziehbar anhand ihres mathematisch-quantitativen Systems hergeleitet. Anhand eines Beispiels wird die Anwendung und der Nutzen der Methode transparent. Anschließend wird anhand eines fiktiven Unternehmens eine effektive Controlling-Organisation vorgestellt und eine Gewinn- und Verlustaufstellung über einen Zeitraum von vier Jahren vorgenommen. Betriebliche Kennzahlenanalyse und Bilanzstruktur werden aufgestellt, um die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu bewerten. Rentabilität und Break-Even-Analyse werden erstellt, um festzustellen, wie stabil das Unternehmen ist. Hierzu werden verschiedene Szenarien-Analysen gezeigt, um zu erläutern, welche Ereignisse eintreten können, um eine Unternehmenskrise auszulösen. Danach wird die neue Unternehmensbewertungsmethode – FERIX – angewandt. Jede Analyse wird ausführlich interpretiert. Auf die steuerliche Gesetzgebung wird dabei nicht eingegangen, da die vorgestellte Methode ein rein quantitatives Modell ist. Das vorliegende Fachbuch wird die Schwächen klassischer Unternehmensbewertungskonzepte aufzeigen. Es richtet sich an Investmentbanker, Banken, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften, Unternehmen im Bereich Mergers & Acquisitions sowie Unternehmensberatungen, die sich auf Corporate-Finance-Fragen und spezialisierte Unternehmensbewertungsdienstleistungen fokussiert haben.

      In der Praxis zeigt sich, dass eine realistische Durchführung einer Unternehmensbewertung eine komplexe Aufgabe ist. Die Bewertung eines Unternehmens im Rahmen einer Betriebsanalyse kann langwierig, personalintensiv und hochkomplex sein und erfordert in der Regel den Einsatz von externem Know-how. Dabei werden oft mehrere Unternehmensberatungen gleichzeitig eingeschaltet.

      Viele Experten überfordert jedoch die passende Anwendung vorhandener Methoden und die Erstellung einer Diagnose für Unternehmen. Unternehmensbewertung beschäftigt sich mit der Analyse und Ermittlung eines potentiellen Leistungswert/Verkaufspreises eines Unternehmens, womit sie in den Bereich der Corporate Finance einzuordnen ist. Die innovative Unternehmensbewertungsmethode, die hier vorgestellt werden soll, versucht durch ein quantitatives Konzept mit einer logisch, strukturierten Kennzahlenkombination und Bilanzzahlen einen Prozentual-Faktor zu ermitteln, der auf den Reingewinn des Unternehmens multipliziert wird. Wenn ein Unternehmen eine hohe Umsatzerzielung aufweisen kann, bedeutet das nicht unbedingt, dass auch die Unternehmensbewertung hoch sein muss. Die Kostenquote ist die nächste hierarchische Hürde, die analysiert werden muss. Das Unternehmen erwirtschaftet einen Reingewinn, wenn die Umsätze die Kosten übersteigen. Eine einfache Kennzahlen-Analyse der Umsatzrentabilität und Handelsspanne, darauf wird im weiteren Verlauf noch genauer einzugehen sein, kann etwa einen Gewinnanteil von 10 % und damit eine Handelsspanne von 90 % ergeben. Ein Unternehmen mit diesen Leistungskennzahlen weist keine gesunde Wirtschaftlichkeit auf, denn es ist nicht krisenfest. Liegt aber die Handelsspanne bei 10 % und die Umsatzrentabilität bei 90 %, dann ist von einem entsprechend höherem Unternehmenswert auszugehen.

      Des Weiteren ist die Bilanzstruktur des Unternehmens entscheidend. Ein Blick auf die prozentuale Verteilung des Unternehmensvermögens macht deutlich, wie hoch Eigenkapital- und Fremdkapitalanteil ausfallen.

      In der Unternehmensbewertung gibt es eine Kohärenz zwischen den Kennzahlen. Zudem wird oftmals eine Verzinsung des Reingewinns unterstellt. Dem nicht genug, wird zusätzlich aus finanzanalytischer Sicht eine potentielle Marktbeeinflussung berücksichtigt, die sich mit quantitativen Kennzahlen nicht messen lässt. Aber dies ist kein Bestandteil einer Unternehmensbewertung. FERIX schließt Gefühle und Verzerrungen wie die Homebias oder Marktbias aus, die beide zu einer unnötigen Abweichung in der Unternehmensbewertung führen können. Mit Homebias ist die systematische und übertriebene Überschätzung des Eigentums gemeint. Marktbias hingegen ist eine Überschätzung des Markts in dem Staat, in dem das Unternehmen ansässig ist.

      Unternehmensbewertung ist eine analytische Arbeit und damit nicht von den Kenntnissen oder Erfahrungen einer einzelnen Person abhängig; stattdessen ist eine strukturierte Vorgehensweise gefragt. Die hier vorgestellte Unternehmensbewertungsmethode greift nicht auf die Addition von Einzelwerten, beispielsweise der Buchwerte von Wirtschaftsgütern abzüglich der Schulden, zurück, sondern auf eine Gesamtbewertung in einem vorgegebenen Zeitraum.

      FERIX setzt sich aus einer Kombination von betrieblichen Leistungskennzahlen und Bilanzstrukturen zusammen. Zunächst wird ein Stabilitätsindex entwickelt. Je höher dieser ausfällt, desto höher ist der Unternehmenswert. Das Ergebnis ist ein Zuschlagsfaktor. Dieser Faktor wird auf den Reingewinn (EAT – Earning after Taxes) aufgeschlagen. In dieser Formel gibt es eine Beziehung zwischen den betrieblichen Leistungskennzahlen und den Bilanzstrukturen. Hat das Unternehmen eine Fremdkapital-Verschuldung, so sinkt der