Wilfried Bahnmüller

Hütten-Geheimtipps Bayerische Hausberge


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Garmisch und Grainau nach Tirol, links nach Ehrwald und gleich erneut links der Beschilderung zur Ehrwalder Zugspitzbahn in den Ortsteil Obermoos folgen

      Karte

      Kompass 1:50 000, Nr. 5 Wettersteingebiet/Zugspitze

      Einkehr

      Die Gamsalm liegt am Fuß der Zugspitze (geöffnet ganzjährig 11–17 Uhr, Mo/Di Ruhetage)

      Information

      www.zugspitzarena.com, www.gamsalm-ehrwald.at

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      Start in Ehrwald Wir starten an der Talstation der Ehrwalder Zugspitzbahn. Mit Blick auf die Zugspitze laufen wir über den Parkplatz und steigen die kleine Böschung zu einem Forstweg hinauf. Dort halten wir uns etwas rechts zu der Schneise zwischen den Bäumen und beginnen mit dem Aufstieg zur Gamsalm, die bereits ausgeschildert ist. Über die Almwiese zieht der Weg relativ gemütlich bergan. Dann passieren wir die Abzweigung, die uns direkt zur Gamsalm führen würde (von dort werden wir später zurückkommen). Natürlich können Wanderer, die sich das Abenteuer nicht zutrauen, von hier auf leichtem und direktem Weg zur Gamsalm gelangen.

      Alle anderen steigen weiter über die Bergwiese aufwärts und passieren schließlich den Abzweig zur Hochthörlhütte und den Schützensteig. Die Gamsalm ist hier nicht mehr angeschrieben, unser Weg nun nur noch Richtung Zugspitze über die Wiener-Neustädter Hütte markiert. Mit jedem Schritt bergan wird die Aussicht jetzt besser, und der Daniel rückt ins rechte Licht.

      Abenteuer Steinwüste Bald nach dem Abzweig biegen wir alsdann links auf einen deutlich kleineren Wanderweg ein (rotes Schild »Gamsalm«), der uns sogleich über Geröll und das auslaufende Ende einer Schuttreiße in die niedrig bewachsene Latschenvegetation bringt. Dann treffen wir noch einmal auf eine grüne freie Fläche und halten uns leicht rechts. Von rechts stößt ein Pfad hinzu, dann wendet sich unser Weiterweg aber schon wieder nach links. Wir sind nun völlig von den hoch aufragenden Felswänden des Wettersteingebirges in den Bann gezogen. Am Fuß der Wand bröckeln Steine ab und sammeln sich zu weiten Geröllfeldern. Hier ist nun etwas Spürsinn gefragt, denn es gibt erstmal keine Wegbezeichnungen mehr.

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      Hinter der Gamsalm sieht man schon den Badesee hervorblitzen.

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      Knackige Salate schmecken immer gut.

      So steigen wir durch einen Latschengürtel weiter aufwärts, links von uns baut sich eine bedrohlich wirkende Wand auf. Bevor wir aber völlig in die vegetationslose Steinwüste eintauchen, halten wir uns rechts (verblasster roter Punkt am Baum) und steigen gleich darauf am Latschengürtelrand steil aufwärts. Der Weg ist im Geröll wirklich schlecht zu sehen – eben ein Abenteuer. Links von uns liegen nur graue Steine, ein Anblick, der an die hochalpine Welt der Dolomiten erinnert. Für den Blick zur Zugspitze müssen wir den Kopf in den Nacken legen, aber die Sicht zurück über das Ehrwalder Becken auf den Grubigstein und den Daniel ist einfach traumhaft – ein echter Geheimtipp eben.

      Auf Spurensuche zur Gamsalm Unser Pfadfindergespür bringt uns dann bald zu einem quer verlaufenden Steig – ungefähr dort, wo wir links von uns schon wieder auf die grüne Wiese etwas oberhalb der zuvor bedrohlich wirkenden Wand blicken und den Stützpfeiler der Zugspitzbahn gut sehen. Diesem deutlich sichtbaren Pfad folgen wir nun nach rechts. Er bringt uns schnell zwischen den Latschen abwärts. Im Sommer staut sich hier die Wärme zwischen den Büschen, die herb-würzig nach Harz duften.

      Der Pfad endet ziemlich abrupt, genau an der Bergstation des Gamskarlifts. Zu diesem klettern wir die letzten Meter nach unten und folgen dann der sommerlichen Skipiste nach rechts. Zunächst geht es noch weglos dahin, dann wendet sich die Piste nach links, und im Abstieg beginnt nun wieder ein kleiner Wanderweg. Er bringt uns im Zickzack hinunter zur Gamsalm.

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      Im Geröllfeld brauchen wir einen guten Orientierungssinn.

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      Ein Steg erleichtert den Ein- und Ausstieg beim Baden im Gamsalmsee.

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      Die Gamsalm ist gut ausgeschildert.

      Genussreiche Einkehr Jetzt ist Zeit für eine Einkehr auf der großen, nach Süden hin ausgerichteten Almterrasse. Die Bedienungen sind freundlich, und die Speisekarte ist mit einigen guten Schmankerln bestückt. Klassiker wie das Speck-Brettl, Tiroler Kaspressknödel oder eine Frittatensuppe sind darauf genauso zu finden wie einige italienische Momente: von Spaghetti aglio olio e peperoncino über Penne à la Gamsalm bis hin zu einem Piccata alla Milanese. Dazu eine erfrischende Ingwer-Limetten-Schorle, und wir finden uns wieder einmal darin bestätigt: Der Genuss kommt am Berg nie zu kurz! Nicht vergessen sei auch der nette Spielplatz, der mit vielen Holzkletterelementen Kinderherzen sicher höherschlagen lässt.

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      Blumenwiesen im Sommer

      Badefreuden So gut gestärkt bedarf es nun fast eines Verdauungsschläfchens. Dafür gehen wir gern die wenigen Schritte hinunter zum Gamssee. Der kristallklare und tiefblaue kleine See ist eigentlich ein Speichersee für die winterliche Beschneiungsanlage, im Sommer aber ein Entspannungsgarant mit Panoramablick. Ein Steg mit Badeleiter erleichtert den Aus- und Einstieg aus dem oder ins erfrischende Nass – dabei erfolgt das Baden aber auf eigene Gefahr!

      Für den Rückweg steigen wir dann wieder zu Gamsalm hinauf und folgen dort der breiten Forststraße, die oberhalb der Alm nach links beginnt. Ohne große Höhenunterschiede geht es nun durch den lichten Wald. Dann treffen wir wieder auf unseren Hinweg, und nun sind es nur wenige Minuten nach links bis zurück zu unserem Ausgangspunkt.

      Leichte Varianten

      Geradezu mit Leichtigkeit lässt sich die Gamsalm auch direkt über den Bäreneckweg erreichen. Das funktioniert sogar mit Kinderwagen und ist zudem hervorragend für Senioren geeignet (gleicher Hin- und Rückweg, ca. 1.15 Std.).

      Wer Lust auf eine zwar ebenfalls einfache, aber längere Rundtour hat, kann auch von der Zugspitzbahn über den Bäreneckweg die Gamsalm ansteuern und dann über den Ehrwalder Höhenweg und den Wanderweg Nr. 811 zurückkehren (4,5 km, 150 Hm, 1.30 Std.).

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