Perry Rhodan

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1)


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die Zeit.«

      Eigentlich hatten sie vorgehabt, zur Wega zu fliegen, in die unmittelbare Nähe des Solsystems, um dort weitere Informationen über die Heimat zu sammeln.

      Rhodan schloss kurz die Augen. Vor dreieinhalbtausend Jahren war er mit der GOOD HOPE erstmals dorthin aufgebrochen. Mit dem ersten größeren Hyperraumsprung der Menschheit hatten sie den etwa 27 Lichtjahre von Sol entfernten bläulich weißen Riesenstern erreicht und waren direkt in eine Raumschlacht geraten.

      Dort hatte alles angefangen. Dort hatte er die Spur aufgenommen, die ihn wenig später zu Wanderer geführt hatte, wo die Superintelligenz ES ihm die relative Unsterblichkeit verlieh. Es wäre nur passend gewesen, dass die BJO BREISKOLL die Suche nach der Erde dort begonnen hätte.

      Aber sie konnten die Reise nicht fortsetzen. Rhodan musste das Rendezvous mit der TREU & GLAUBEN wahrnehmen.

      Auf diesem Schiff befanden sich die beiden NDE-Agenten Kondayk-A1 und Cyprian Okri, die Kontakt mit Resident Bull aufnehmen wollten, damit Perrys ältester Freund die Entscheidung fällen konnte, ob er sich mit Rhodan treffen würde oder nicht.

      Falls Bully zustimmte, sollte das Treffen im Agnisystem stattfinden, und zwar am 9. Oktober 2045 NGZ. Wenn Rhodan sich nicht verspäten wollte, musste die BJO nun in Richtung Agnisystem aufbrechen.

      Seine Enkelin nickte. Er brauchte ihr nicht zu erklären, welche Bedeutung das Treffen mit der TREU & GLAUBEN für ihn hatte. Für ihn und die gesamte Besatzung. Vielleicht würde Reginald Bull endlich ein wenig Aufklärung bringen können, was genau in den letzten fünf Jahrhunderten in der Milchstraße geschehen war.

      Farye berührte ihr Armband-Kom. »Die BJO BREISKOLL hat Startfreigabe. Ziel: Agnisystem.«

      Sie lächelte ihren Großvater zaghaft an. »Wir schreiben den 7. Oktober 2045 NGZ«, sagte sie. »Vielleicht wird sich jetzt alles zum Besseren wenden.«

      »Vielleicht«, sagte Perry Rhodan.

      Besonders überzeugt klang er nicht.

      ENDE

      Nach den Abenteuern auf Tellus und im Linearraum drängt nun die Zeit für das Treffen mit Reginald Bull. Der alte Freund ist Perry Rhodans derzeit beste Hoffnung auf Informationen, Klarheit und Schutz. Doch wird dieses Treffen überhaupt zustande kommen?

      Band 3007 stammt von Michelle Stern und erscheint am 5. April 2019 unter folgendem Titel:

      ZEUGE DER JAHRHUNDERTE

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      Folge 68: »Der schlafende Riese« von Olaf Brill.

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      Titelillustration: Frank Freund

      Willkommen an Bord der img92.jpg

      Neuer Kurs für das Raumschiff STELLARIS!

      Willkommen in der neuen Ära von PERRY RHODAN!

      Die Zeit verändert alles, wie wir im Jubiläumsheft mit der majestätischen Nummer 3000 erfahren haben. Neben den großen Ereignissen, die dort geschildert wurden, haben sich in der Galaxis geradezu unbemerkt viele kleine und mittlere Dramen abgespielt. Was ist zum Beispiel aus dem Raumfrachter STELLARIS geworden, von dem wir zuletzt in PERRY RHODAN 2998 gehört haben?

      In der Zwischenzeit sind in unserer fiktiven Geschichte des Menschen in der Zukunft rund fünfhundert Jahre vergangen. Die Verhältnisse in der Heimatgalaxis haben sich radikal gewandelt. Und wenn wir den Trivid-Mitteilungen der galaktischen Hauptsender Glauben schenken können, ist die STELLARIS seit ebenso langer Zeit nicht mehr im Gebiet der LFG (Liga Freier Galaktiker) gesichtet worden ...

      Die STELLARIS ist ein ehemaliges Fracht- und Passagierraumschiff der Minerva-Klasse. Es hat die typische Kugelform der Raumschiffe von Terranern und anderer Völker, die von den Lemurern abstammen. Der Durchmesser der Kugel beträgt 200 Meter; sogar 240 sind es, wenn wir den Ringwulst hinzuzählen, der das Schiff am Äquator umgibt. Das entspricht etwa dem Basismaß der Cheops-Pyramide. Die STELLARIS ist also eine fliegende Stadt, auch wenn sie ein vergleichsweise kleines Raumschiff ist für die Verhältnisse des Jahres 2045 NGZ (Neuer Galaktischer Zeitrechnung), das mehr als dreieinhalb Jahrtausende in der Zukunft liegt.

      Wer sich einmal ansehen will, wie die STELLARIS von innen aussieht, findet im Netz leicht Risszeichnungen eines Raumschiffs der Minerva-Klasse inklusive Hauptzentrale sowie der STELLARIS selbst unter perrypedia.proc.org und rz-journal.de. Wer lieber in alten Heftromanen blättert, findet diese Bilder in den PERRY RHODAN-Heften 2307 und 2711.

      Dies ist schon die 68. Geschichte unserer Kurzgeschichtenreihe um das Raumschiff STELLARIS, die seit dem Jahr 2007 im Mittelteil der PERRY RHODAN-Hefte erscheint. Seitdem haben 27 Schriftstellerinnen und Schriftsteller Beiträge dazu geliefert, darunter der Bestsellerautor Andreas Eschbach und der PERRY RHODAN-Altmeister H. G. Ewers. Die bisherigen Redakteure waren Frank Borsch sowie Hartmut Kasper, und seit zwei Jahren darf ich die STELLARIS durch den PERRY RHODAN-Kosmos steuern. Seit Folge 7 erscheinen die Storys mit Titelillustrationen von Zeichnern des Comicverlags Alligator Farm, der zwölf PERRY-Comichefte und ein Hardcover-Album publiziert hat – Letzteres übrigens geschrieben vom Autor und gezeichnet vom Titelillustrator dieser STELLARIS-Folge.

      Auch fürs Jahr 2019 haben wir wieder großartige Autoren und Zeichner engagiert, die uns erzählen werden, wohin der Weg unseres Raumschiffs führt. Ich freue mich schon darauf, mehr darüber zu erfahren!

      Allzeit gute Fahrt zu den Sternen!

      Ad astra

      Euer

      Olaf Brill

      Folge 68

      Der schlafende Riese

      von Olaf Brill

      Cru sah die Fremde schon, als sie noch einen halben Tagesmarsch entfernt war.

      Sie war größer und dünner als die Küstenbewohner, und ihr Gang strahlte eine majestätische Eleganz aus. Sie war allein und zu Fuß unterwegs und schien keine Eile zu haben.

      Hinter ihr trottete lediglich ein Tier von der Größe einer Ziege, dessen Kopf leicht hin und her pendelte. Es zog einen Schlitten, dessen Ladung mit einer Plane bedeckt war.

      Die erste Händlerin, die dieses Jahr aus dem Norden kam. Wahrscheinlich brachte sie Technikware oder fabrikgefertigte Kleidung. Für beides interessierte Cru sich nicht sonderlich.

      Er beschloss, die leichte Unruhe zu ignorieren, die ihn erfasst hatte.

      Es war dieser Tag, an dem er fühlen konnte, dass der Winter verschwand und ein neues Jahr begann. Die Luft lag nicht mehr kalt auf Land und Wasser, die Sonne wärmte schon am Morgen. Die schweren Wolken der letzten Monate waren verschwunden und durch verspielte Fäden ersetzt worden, die den violetten Himmel sprenkelten.

      Er konnte Moos riechen und das Meer. Gelegentlich erklang der Schrei eines Kaydras, der gelassen hoch am Himmel schwebte, um nachzuschauen, ob an Land schon wieder etwas zu holen war.

      Cru atmete tief ein und genoss den Geschmack der Luft.

      Hier war er zu Hause. Hier war alles so, wie es sein sollte. Wie es immer war. Wie es sich nur durch das jährliche Spiel von Wachstum und Verfall erneuerte und dann wieder von vorn begann.

      Er saß auf dem großen Felsen, von dem er weit übers Land blicken konnte. Auf der anderen Seite lag das Meer, ruhig und verlockend wie eine Geliebte, die um ihre Vorzüge wusste: Komm, besuch mich doch mal wieder!

      Die Fischer, so besagte eine