wir die Geschichte nochmals von Anfang an und überprüfen, ob der Stress gelöst werden konnte. In unserem Beispiel war dies tatsächlich der Fall, was daran zu erkennen war, dass der Betreffende in seiner Schilderung fortfuhr: „Ich fuhr nach Hause, es war dunkel und regnete stark, ich war sehr müde, meine Augen brannten …“
Hier kam wieder Stress auf, also klopfte er mit „Ich war sehr müde und meine Augen brannten“ als Set-up und mit „Brennende Augen“ als Erinnerungsformel.
Die Geschichte geht weiter und jedes Mal, wenn eine Stresszunahme erkennbar wird, unterbrechen wir und bearbeiten diesen Stress; wir lösen nach und nach Stress und Angst und bahnen uns so Schritt für Schritt einen Weg ins Zentrum des Problems.
Als der Betroffene zum eigentlichen Ereignis kam, war er ziemlich ruhig und sogar die Erinnerung daran, dass er mit dem Kopf gegen einen ihm entgegenkommenden LKW geschleudert wurde und seither gelähmt war, konnte er jetzt aushalten: „Plötzlich schrak ich auf und mit großem Entsetzen erkannte ich, dass ich von den Lichtern eines LKW geblendet wurde, der mit direkt entgegenkam, und in diesem Augenblick wusste ich, dass ich sterben würde.“
Im Story-Verfahren bauen wir Schritt für Schritt Stress ab; dadurch stärken wir das Energiesystem und bereiten es darauf vor, sich mit dem Hauptereignis auseinanderzusetzen, in diesem Fall die Nahtoderfahrung. Wir lösen die große Menge an Energie, die seit diesem Ereignis blockiert war.
Dies ist ein sehr nützliches, vielseitig anwendbares EFT-Verfahren. Es ist außerdem sehr sicher und unterstützend, denn es bahnt diesen überaus wichtigen stressfreien Pfad zu den hochemotionalen Erinnerungen und Geschehnissen im Energiesystem.
Gehen wir so systematisch durch die ganze Geschichte und klopfen bei jedem Stress, den wir finden, so lösen wir das ganze Problemspektrum, das häufig aus mehr besteht als (wie hier) „nur“ aus der Kollision mit dem LKW.
Wichtiger Hinweis: Nehmen Sie sich Zeit, um zum Kern des Problems zu gelangen, Sie haben keine Eile! Bauen Sie gründlich Stress ab und Energie auf, bevor Sie weitergehen. Auf ein paar Klopfrunden mehr kommt es nicht an; es wird Ihnen dann später viel leichter fallen, den Kern des Problems anzugehen.
Mit dem Story-Verfahren lassen sich Erinnerungen und alle anderen Probleme bearbeiten, die in Form einer Geschichte erzählt werden können, die einen Anfang, ein Mittelteil und ein Ende hat.
Solange Sie immer wieder Stress abbauen, sich Zeit nehmen und nur so schnell vorangehen, dass Sie sich immer wohlfühlen, werden Sie in der Lage sein, die von dem Ereignis aufgebauten Energieblockaden erfolgreich und dauerhaft abzubauen.
Das Körperwahrnehmungsverfahren
Es gibt allerdings auch Probleme, zu denen wir keine konkrete Erinnerung oder Geschichte haben. Dazu gehören sehr starke Gefühle, von denen wir nicht wissen, wie sie entstanden sind; Gefühle, die von Ereignissen herrühren, die so lange zurückliegen, dass wir nicht sicher sind, welche Geschichte damit verbunden sein könnte; immer wiederkehrende Emotionen, von denen wir nicht wissen, wie sie entstanden sind, und Probleme, die sich einfach nicht in Worte fassen lassen.
In der Vergangenheit dachte man, kraftvolle, unkontrollierbare Emotionen zu haben bedeute, dass man „verrückt“ sei (im Sinne von geistig oder seelisch krank); heute wissen wir, dass es sich dabei um Energie handelt, die auf ihrem Weg durch das Energiesystem auf Blockaden trifft; unser „sechster Sinn“ vermittelt uns dann körperliche Empfindungen wie Schmerzen und Unwohlsein, die jedoch keinen konkreten körperlichen Ursprung haben.
Beim Körperwahrnehmungsverfahren arbeiten wir mit ganz spezifischen Set-ups, die wir aus körperlichen Empfindungen ableiten.
Anstatt etwa zu sagen: „Ich werde so wütend!“, konzentrieren wir uns auf die Gefühle, die wir in unserem Körper wahrnehmen, und stellen die Frage: „Wo in meinem Körper fühle ich diese Wut und wie fühlt sie sich an?“ Legen Sie Ihre Hände dorthin, wo Sie sie wahrnehmen.
Die Antwort könnte etwa lauten: „Sie ist genau hier, sie fühlt sich an wie ein schneller, heißer Strom, der durch die Mitte meiner Brust fließt.“ Wir klopfen nun mit dem Set-up „Ein schneller heißer Strom durch die Mitte meiner Brust“ und den Erinnerungsworten „Heißer Strom“.
Hinweis: Arbeiten Sie mit dem Körperwahrnehmungsverfahren an echten körperlichen Empfindungen, so legen Sie Ihre freie Hand an die Stelle, an der Sie diese wahrnehmen. So unterstützen Sie das Fließen der Energie.
Wir haben verschiedene Möglichkeiten, dieses Körperwahrnehmungsverfahren anzuwenden:
1. Nehmen wir zum Beispiel an, Sie hätten ein aktuelles Problem, etwa mit einer sehr lange bestehenden Beziehung, für das sich viele, viele Set-ups formulieren ließen; in einem solchen Fall fragen Sie (bei Selbsthilfe) einfach nur: „Wenn ich an meine Beziehung denke, wo im Körper spüre ich das?“ Legen Sie Ihre Hände darauf.
Das führt uns direkt zur wichtigsten Energieblockade im Zusammenhang mit diesem Problem, ohne dass wir darüber sprechen müssen, wer wem was wann warum und wie oft angetan hat. Dies ist eine sehr direkte und wirkungsvolle Art, Energy EFT anzuwenden, und sie bringt entsprechend tiefgreifende Veränderungen in den Empfindungen und Gefühlen.
Falls Sie diese Methode anwenden, sollten Sie sicherstellen, dass am Ende die Energieblockade und die damit verbundenen körperlichen Empfindungen alle durch den Energiekörper hindurch- und hinausgeflossen sind.
Anschließend können wir uns der positiven Seite zuwenden und uns gute Gefühle im Zusammenhang mit dieser Beziehung „herbeiklopfen“ und damit auch das entscheidend verändern, was wir über unsere Beziehung denken und wie wir fühlen.
2. Das Körperwahrnehmungsverfahren eignet sich auch hervorragend für Menschen, die nicht gerne über ihre Emotionen sprechen oder dazu nicht in der Lage sind, wie etwa Kleinkinder. So kann jedes Kleinkind mit seinen Händen auf die Stelle zeigen, die wehtut, wenn der Vater mit ihm schimpft; und da wir uns keine Gedanken darüber zu machen brauchen, was das alles zu bedeuten hat, und nicht alle Windungen eines Problems nach alter Freud’scher Manier zu durchleuchten brauchen, können wir rasch und leicht heilende Veränderungen herbeiführen, die zudem auch noch stabil sind; das ist sogar bei alten Problemen möglich, bei denen uns keine Erinnerungen leiten können, weil nur noch Gefühle übrig geblieben sind.
3. Diese Methode lässt sich auch als eine Art „Geheimtherapie“ anwenden; das bedeutet, dass wir nicht über Einzelheiten sprechen müssen, die Erinnerungen nicht erneut durchleben müssen und dass niemand das Problem oder seinen Ursprung kennen muss. Dies ist in vielerlei Hinsicht ein kostbares Geschenk und es eröffnet uns die Möglichkeit, Heilung und Erlösung von Problemen zu finden, die viele von uns in der Vergangenheit schweigend erdulden mussten.
4. Schließlich ist das Körperwahrnehmungsverfahren die erste Wahl für die Bearbeitung von psychosomatischen Schmerzen oder Schmerzsymptomen einer Erkrankung.
Das Fokussierungsverfahren
Dieses Verfahren ist vor allem für die Selbsthilfe interessant, weil wir hier kein Set-up laut aussprechen, sondern einen Gegenstand, ein Symbol oder einen anderen externen Impuls zum Fokussieren verwenden. Ist jemand beispielsweise süchtig nach Schokolade, so kann er seine Lieblingsschokolade vor sich auf den Tisch legen, sich einfach „auf die Schokolade einstimmen“ und dann die EFT-Sequenz durchlaufen.
Bei diesem Verfahren sprechen wir deshalb von Fokussierung, weil wir weder denken noch sprechen müssen, sondern unsere ganze Aufmerksamkeit auf unsere körperlichen Empfindungen, auf den Strom unserer Gedanken und Erinnerungen, auf unseren Atem richten und darauf, wie jeder einzelne Punkt auf das Klopfen reagiert.
Für dieses Verfahren müssen Sie etwas vor sich haben, was eine gesprochene Eröffnungsaussage ersetzt und worauf Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit richten. Sie können jedes beliebige Objekt wählen, das für Sie das Problem repräsentiert und Sie daran erinnert.
Dies kann etwa ein Foto sein oder ein realer Gegenstand,