über mich bestimmen. Sollte sie doch selber ins Tor gehen!
Herr Schäfer klatschte in die Hände und strahlte übers ganze Gesicht. Er schien richtig glücklich zu sein. „Ganz hervorragend!“, rief er. „Außerordentlich prima! Die Mannschaft steht. Jetzt brauchen wir nur noch einen schönen Namen dafür. Hat jemand einen Vorschlag?“
„Fußballklub 4b!“, rief einer aus der letzten Reihe.
„Puh, langweilig!“, riefen alle anderen, auch die, die ein Attest oder ein zu kurzes Bein hatten. Die anderen Vorschläge waren auch nicht besser: 1. FC Prima Klima oder Atletico Plappersdorf.
Am Ende hatte natürlich auch meine Schwester wieder eine Idee: „Warum nennen wir uns nicht Die Coolen Kicker? Das wär’ doch toll, oder?“
Es gab ziemlich viel zustimmendes Gemurmel. Am südlichen Ende unseres Klassenraumes klatschte sogar jemand. Herr Schäfer reckte die Fäuste in die Luft, als wäre er Weltmeister geworden, und rief: „Exzellent! Das sieht mir ziemlich einstimmig aus. Dann nehmen wir Die Coolen Kicker. Toll!“
Ich meldete mich, und Herr Schäfer bewegte widerwillig seinen Zeigefinger in meine Richtung: „Ja, Ulf? Du möchtest noch etwas beitragen?“
„Es ist nicht einstimmig“, sagte ich.
„Es ist mindestens zweistimmig. Ich finde den Namen doof für eine Fußballmannschaft. Viel passender fände ich zum Beispiel 1. FC Unfähig oder Die lustigen Stolperer.“
Ich erntete viel Gelächter, aber trotzdem wurden meine Vorschläge abgelehnt. Dabei waren sie so gut. Mir war nämlich klar, dass wir gegen die 4a sowieso keine Chance hatten. Es sei denn, wir könnten Cristiano Ronaldo überreden, bei uns mitzuspielen. Das war aber unwahrscheinlich, denn niemand von uns hatte die Adresse oder die Telefonnummer von Cristiano Ronaldo. Also konnten wir ihn nicht fragen.
Auf dem Nachhauseweg lief ich stumm neben Kathi her. Sie schien aber gute Laune zu haben und trat gegen jedes Steinchen, das im Weg lag. „Das wird toll!“, sagte sie. „Das Spiel ist schon morgen. Der 4a zeigen wir’s, wirst du sehen. Und weißt du, was noch? Das Ziemlich Verrückte Schulradio ist auch dabei. Sie übertragen unser Spiel. Cool, was?“
‚Auch das noch. Wir kommen ins … Radio‘, dachte ich.
Unser Heimweg dauerte zu Fuß ungefähr zehn Minuten. Das wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, Kathi mal richtig die Meinung zu sagen: „Du bist nicht älter und nicht besser als ich!“, hätte ich sagen können. „Du musst mir nicht immer sagen, was ich machen soll. Und du kannst mich nicht zwingen, Fußball zu spielen!“ Aber ich schwieg weiter. Weil ich sie ja doch sehr lieb hatte, meine Schwester. Deshalb sagte ich nichts.
Zu Hause ging ich trotzdem sofort in mein Zimmer und sortierte meine Sammelkarten. Ich ging nicht mal zum Abendessen, obwohl unsere Eltern mich zweimal riefen. Und ich muss sagen, so ein Leben als Ulf ist manchmal gar nicht so einfach.
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