Ein verlorenes Paradies
1. Auflage, erschienen 4-2021
Umschlaggestaltung: Romeon Verlag
Text: Monika Dahlhoff
Layout: Romeon Verlag
ISBN (E-Book): 978-3-96229-827-2
Copyright © Romeon Verlag, Jüchen
Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung und Vervielfältigung des Werkes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Übersetzung, sind vorbehalten. Ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Verlages darf das Werk, auch nicht Teile daraus, weder reproduziert, übertragen noch kopiert werden. Zuwiderhandlung verpflichtet zu Schadenersatz.
Alle im Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden vom Autor nach bestem Gewissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
MONIKA DAHLHOFF
Ein verlorenes Paradies
Autobiografie meiner Freunde
Wie und wo ich sie kennenlernte?
Was uns für Jahre verband?
Wie viele Jahre wir miteinander verbrachten?
Wohin unsere Reisen durch Stadt und Land gingen.
Wie uns unsere Liebe vereinte?
Wie wir Sorgen, Kummer, Freude und das Leid teilten.
Bis dass der Tod uns scheidet.
Vorwort:
Alles begann im Jahr 1940. Man nennt es die Zeit, die alle Menschen und alle Lebewesen, wenn sie das Licht der Welt erblicken, geschenkt bekommen. Manch einer bekommt wenig Zeit geschenkt, ein anderer davon viel.
Hier spricht nun zu euch die Zeit, ich bringe euch schöne, aber auch traurige Zeiten. Somit habe ich jetzt viel zu erzählen.
Es war einmal ein kleines Mädchen, das die Welt an einem kalten Wintertag erblickte. Es war ein Sonntag. Viele Menschen sagen, Sonntagskinder werden ein besonders schönes Leben bekommen. Doch der Mensch irrte in diesem Fall. Aber Gott schenkte diesem Kind einen besonders schönen Namen.
Angelika die Engelsgleiche
Diesen Namen gab mir mein Papa, da mischte sich plötzlich Mama ein, von mir soll sie auch einen Namen bekommen und der heißt Charlotte, sagte sie etwas bestimmend. Natürlich sagte Papa mit sanftem Ton, so soll es sein.
Als ich größer wurde, sagte jeder Angelika zu mir, nur mein Papa nannte mich Engelchen. Als ich diese meine Lebensgeschichte aufschrieb, machte ich ein Gedicht. Welches genau zu mir passte:
An meiner Wiege
eine Fee stand im schwarzen Gewand.
Ihre Worte kalt wie Eis sagten leis:
Ich bin des Krieges Bote,
bring Trauer, Tränen, Leid an deiner Lebenspforte.
Da öffnet plötzlich sich die Tür,
ein Engel weiß wie Schnee,
mit leisen Worten zart und rein, trat ein. Hab keine Angst, mein Kind,
ich bringe Kraft und Schönheit dir,
wenn du mich brauchst, dann ruf nach mir.
Lieber Leser, nun werde ich mit dir durch einige meiner Lebensgeschichten gehen. Wie hatte die Zeit so schön gesagt, in meinem Leben sollte es viele schöne, aber auch sehr traurige Zeiten geben. Diese Prophezeiung wurde wahr.
Kaum berührten meine kleinen Füßchen die Erde, die noch unter mir schwankte, begann schon eine traurige Zeit. Ich verlor meinen Papa im Zweiten Weltkrieg. Und so auch meinen Namen Engelchen. Doch da war sie wieder, die Zeit, sie schenkte mir etwas ganz besonders Wertvolles, die Liebe zu Tieren und der Natur.
Diese Liebe zog sich wie ein buntes Band durch mein ganzes Leben. Ja, der Name Angelika passte gut zu mir. Braune Locken, lieb und freundlich, doch meine junge Mama hielt ich als kleines Mädchen immer ganz schön auf Trab.
Wenn Mama in die Stadt fahren wollte, um mit mir in ihr Lieblingscafé zu gehen, machte sie mich besonders schick. Natürlich erzähle ich dir erst einmal, wo das Lieblingscafé von Mama war. Es war in Königsberg, Ostpreußen.
Im Sommer zog mir Mama immer besonders schöne Kleidchen an, dazu weiße Lackschuhe, weiße Söckchen, an ihrem Rand mit zarten Spitzen. Wenn kein Kuchenessen im kleinen Kaffee in Königsberg angesagt war, gingen wir bei schönem Wetter in den Zoo.
Wenn Mama meinen Cousin Hardy mit in den Zoo nahm, war sie sich nicht mehr sicher, dass mein schönes Kleidchen, welches ich heute anhatte, sauber blieb. Doch schien es Mama egal zu sein, sonst würde sie Hardy nicht mitnehmen.
Im Zoo angekommen freuten wir uns wie immer über die vielen Tiere, besonders über die lustigen Äffchen. Ich konnte nicht genug von ihnen bekommen und wäre am liebsten den ganzen Tag bei ihnen stehen geblieben.
Doch unser Ziel im Zoo war ja hauptsächlich der Sandkasten. Dafür hatten wir unsere Eimerchen und Schaufelchen mitgenommen. Kaum waren wir am Sandkasten angekommen, konnten wir uns so richtig austoben. Jetzt begann ein Wettkampf zwischen Hardy und mir, wer wohl die schönsten Sandkuchen backen kann. Noch waren wir sehr klein, ungefähr 3-1/2 Jahre alt. Sandkuchen backen gelang mir immer besonders gut. Stolz war ich jedes Mal, wenn ich meine Sandkuchen Hardy zeigte, dann benahm er sich aber so tollpatschig, dass er auf meine Kuchen fiel. Sofort war Kampf angesagt, so auch heute.
Ich fiel sofort über meinen Cousin her, es gab eine riesige Schlägerei der winzigen Giganten. Mama versuchte, uns mit netten Worten zu besänftigen. Wir sollten uns doch wieder vertragen, das nächste Mal würde Hardy auch sicher aufpassen, tröstete sie mich. Während Mama so tröstend und versöhnend sprach, sah ich plötzlich an mir herunter. Ich erschrak, denn mein schönes Kleidchen war sehr schmutzig, meine weißen Lackschuhe sahen aus wie Sandschuhe, nun ging bei mir aber doch die Weinerei los. Ich konnte mich einfach nicht beruhigen.
Hardy sah ich für heute nicht mehr an. Auf dem Heimweg tat ich, als wäre er nicht da. Als wir ihn dann endlich zu Mamas Schwester gebracht hatten, gab sich Mama alle Mühe, mich friedlich zu stimmen und sagte: Angelika, weine nicht mehr, gleich gehen wir schwimmen. Nein, das wäre zu viel für ein kleines Mädchen gewesen, nach einem so anstrengenden Zoobesuch noch schwimmen zu gehen. Doch Mama meinte jetzt nicht in die Ostsee, in der ich immer wie ein kleiner Frosch planschte, sie meinte natürlich unsere Badewanne.
Tatsächlich, die tröstenden Worte von Mama taten ihre Wirkung. Ich liebte unsere schöne Badewanne mit den glänzenden Füßen, die aussahen wie Löwenfüße. Endlich hatte ich meine Mama wieder für mich alleine, die Welt war in bester Ordnung.
Nun werde ich euch aber erzählen,